Apple trickst EU-Gesetzeshüter aus: Das bleibt iPhone-Nutzern verwehrt

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Das iPhone soll laut bald greifenden Regeln der EU offener werden. Doch wie offen beispielsweise die Installation von Apps ohne den offiziellen App Store sein wird, steht nun nach einem neuen Bericht wieder in den Sternen.
Das iPhone 13 Pro in einem Apple Store
Das iPhone 13 Pro im Apple StoreBildquelle: Apple

In naher Zukunft werden iPhone-Nutzer wichtige Veränderungen auf ihrem Smartphone bemerken. Hintergrund sind die neuen Regeln des Digitale Market Acts (DMA) in Europa, die unter anderem besagen, dass Apple einige Details des Smartphones öffnen muss. Die Deadline hierfür ist der 7. März 2024. Dazu gehört auch die Möglichkeit, Apps ohne die Nutzung des offiziellen App Stores zu installieren. Die Rede ist vom sogenannten Sideloading. Diese Offenheit könnte aber ganz anders aussehen, wenn man einem Bericht des Wall Street Journals Glauben schenkt.

Bericht: Apple will Kontrolle über Apps behalten

Seit langer Zeit gibt es Gerüchte über Apples Pläne, um den Regeln des DMA zu folgen. Laut dem WSJ arbeitet man bereits seit über einem Jahr an diesen Anpassungen. Wie genau der iPhone-Hersteller die Forderungen umsetzen will, ist offiziell bislang unbekannt. Mit der Fertigstellung von iOS 17.3 vor einigen Tagen, dürfte sich dies aber schon bald ändern. Die Vorstellung der ersten Vorschau auf iOS 17.4 könnte konkrete Informationen zur Umsetzung beinhalten.

Eine der wichtigsten Veränderungen für iPhone-Nutzer durch Apple wird das oben erwähnte Sideloading sein. Bislang erwarteten Beobachter jedoch bereits, dass das Unternehmen die Installation von Apps ohne den App Store mit allen denkbaren Mitteln erschweren würde. Es geht aber offenbar noch weiter.

Laut dem Wall Street Journal soll weiterhin jede installierbare App wie gewohnt durch Apple kontrolliert werden. Gleichzeitig will man auch Gebühren von den Entwicklern verlangen, die ihre Anwendungen anbieten. Konkrete Details sind aber bislang unbekannt. iPhone-Nutzer müssten also weiterhin auf ein wirklich offenes Sideloading von Apps ohne ein Eingreifen des Herstellers verzichten.

Spotify will Abos an iPhone-Hersteller vorbei verkaufen

In einigen Regionen musste sich Apple bereits im Kampf um die Provisionen geschlagen geben, etwa wenn es um die Verlinkung zu alternativen Zahlungssystemen außerhalb des App Stores geht. Die betroffenen Entwickler dürfen sich aber weiterhin nicht wirklich freuen. Dies ist etwa seit Kurzem in den USA erlaubt. Statt einer Provision von 30 Prozent erhebt der iPhone-Hersteller nun 27 Prozent.

Einige Unternehmen haben unterdessen bereits auf die anstehenden Änderungen hingewiesen. Der Streaming-Dienst Spotify, einer von Apples Erzrivalen, kündigte an, dass man sich ab März auf eine direkte Kommunikation mit den Nutzern freut. Dies beinhaltet die Möglichkeit, auf Angebote und Abos hinzuweisen. Das Unternehmen spricht davon, dass man letzteres gänzlich ohne Apples Provision direkt in der App abschließen können wird. Ob dies wirklich so kommt, ist aufgrund des Berichts des WSJ nun allerdings fraglich.

Mitreden

1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Sideloading bring mit sich das Risiko, dass ungeprüfte Apps, virenverseuchte oder Spionage-Apps auf dem Smartphone landen und am Ende guten Ruf von dem Hersteller ruinieren, obwohl der Hersteller damit nichts am Hut hat.
    Apple lebt weniger vom Werbung und mehr vom Produkten, und so eine Systemöffnung wird nicht nur Markenname gefährden, sondern auch den Absatz von App´s einbrechen lassen.
    Obwohl es um viel Geld geht, hätte ich an der Stelle, der EU eine Abfuhr erteilt und sich offiziell vom EU Markt zurückgezogen.
    Wer in EU sich dann ein iPhone kaufen will, soll in nicht EU Land fahren, z.B. Schweiz oder Türkei oder England usw. und dort das Gerät kaufen.

    Da ist ohne Frage eine sehr schwere Entscheidung für Apple.

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