Eines muss man Apple lassen: PR beherrscht der amerikanische Hersteller von Unterhaltungselektronik perfekt. Deutlich wurde das nicht nur am Freitag in einer Mitteilung des Unternehmens, sondern direkt noch einmal am frühen Samstagmorgen. Eigentlich schlechte Nachrichten werden nur beiläufig erwähnt und in blumigen Worten mit positiven Nachrichten garniert. Einerseits zur Entwicklerkonferenz WWDC und nun auch mit Blick auf das Coronavirus und die Folgen für das eigene Geschäft. Wir erklären dir, was passiert ist.
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Dass das Coronavirus eine richtig ernst zu nehmende Gefahr ist, sollte inzwischen jeder verstanden haben. Soziale Kontakte auf das Nötigste minimieren, lautete zuletzt die Botschaft zahlreicher namhafter Politiker. Auch bei Apple ist man sich der von dem Virus ausgehenden Gefahren bewusst und so überrascht es nicht, dass sich der Konzern am Samstagmorgen mit einer Pressemitteilung zu Wort meldet. Überschrift: Apples Antwort auf COVID-19. Im Stile eines von Konzernchef Tim Cook verfassten Briefes ist dort zu lesen, dass Apple 15 Millionen Euro bereitstellt, um zum Beispiel mit dem Coronavirus infizierte Menschen behandeln zu können. Wo genau dieses Geld hinfließt? Unklar.
Apple Läden in China wieder offen, aber…
Weiter teilt Apple mit: Alle zuletzt in China wegen der Corona-Epidemie geschlossenen Apple Stores sind ab sofort wieder geöffnet. Denn dort sei die Infektionsrate zuletzt wieder deutlich zurückgegangen. Um das Risiko einer Übertragung des Virus zu minimieren, sei es wichtig gewesen, die soziale Distanz zu maximieren, heißt es weiter. Und erst dann folgt die eigentlich erst so richtig wichtige Nachricht.
Apple-Chef Cook wird mit den folgenden Worten zitiert: „Da die Rate neuer Infektionen an anderen Orten weiter zunimmt, ergreifen wir zusätzliche Maßnahmen, um unsere Teammitglieder und Kunden zu schützen.“ Die Folge ist, dass ab sofort alle Apple Stores außerhalb von China bis zum 27. März geschlossen werden. Für den Kauf von Apple-Produkten und für Support-Anfragen stehe die Homepage des Unternehmens zur Verfügung.
In Deutschland betreibt Apple eigene Läden in mehreren Großstädten. Nicht nur in Metropolen wie Berlin, München, Köln oder Hamburg, sondern auch in kleineren Städten wie Augsburg, Dresden oder Oberhausen. Insgesamt betrifft die von Apple nun beschlossene Corona-Maßnahme knapp 500 Läden weltweit.
Apple verkauft (erzwungene) Teil-Absage der WWDC als Innovation
Schon am Freitag hatte Apple die Teil-Absage der wichtigen Entwicklerkonferenz WWDC auf besondere Art und Weise verpackt. Anders als in den Vorjahren ist es nämlich nicht möglich, die Konferenz vor Ort in San Francisco zu besuchen. Stattdessen wird das 31. Event dieser Art nur noch in einem neuen Online-Format, also per Livestream, stattfinden. Apple-Chef Cook sagt dazu: „Wir sehen dies als Gelegenheit, Entwickler auf der ganzen Welt auf innovative Weise zusammenzubringen.“
Dass die Verlagerung von der realen in die virtuelle Welt aufgrund der Corona-Pandemie erfolgt, darüber verliert Apple in seiner Mitteilung nur beiläufig ein paar Worte. „Die aktuelle gesundheitliche Lage“ habe den nun gewählten Schritt erforderlich gemacht, heißt es seitens Marketing-Chef Phil Schiller.
Dabei ist die WWDC in diesem Jahr so vollgepackt mit Neuigkeiten wie selten zuvor. Erwartet wird auf der Konferenz unter anderem die Vorstellung neuer Versionen der Apple-Betriebssysteme iOS, iPadPOS, macOS, watchOS und tvOS. Aber auch neue Produkte könnten auf der WWDC in diesem Jahr verstärkt das Licht der Welt erblicken. Man darf gespannt sein.