Schaut man auf die Verbreitung der verschiedenen iOS-Versionen, fällt auf: Nach nur einer Woche haben 22 Prozent aller iPhone-Nutzer auf die neue Version 16 gewechselt. Diese Zahlen sind besonders beeindruckend, wenn man sie mit Android vergleicht. Denn um dieselbe Prozentzahl an Nutzern zu erreichen, hat Google mit Android 12 ein komplettes Jahr gebraucht. Das neue Android 13 taucht noch nicht einmal in der Statistik auf.
Warum updaten iPhone-Nutzer so schnell?
Hierfür gibt es mehrere Gründe. Der wichtigste jedoch: Sobald Apple ein neues Update veröffentlicht, steht dieses sofort für fast alle Nutzer zum Download bereit. Das aktuelle iOS 16 kann beispielsweise von allen iPhones aus 2017 und neuer installiert werden. Einen so langen Update-Support bietet nur Apple.
Dazu kommen viele kleinere Gründe, wie etwa die geringere Angst vor einem Datenverlust. Sollte bei einem Update doch mal etwas schiefgehen, können iPhones vollständig aus der iCloud wiederhergestellt werden. Umständliches neu-aufsetzen des Smartphones ist nicht notwendig.
Auch verfolgen Millionen von Menschen weltweit die Apple-Events im Livestream und installieren das Update noch am selben Tag. Längere Download-Zeiten direkt nach dem Event zeigen die große Nachfrage.
Woran es bei Android scheitert
Die größte Schwierigkeit bei Android ist, dass hier Hard- und Software von unterschiedlichen Herstellern kommt. Hat Google eine neue Version von Android fertiggestellt, müssen die Smartphone-Hersteller diese erst an die Gegebenheiten ihrer Telefone anpassen. Dazu kommt, dass viele Hersteller die Oberfläche optisch umgestalten und Funktionen hinzufügen, um sich von der Konkurrenz abzugrenzen. Dies macht die Anpassungen von neuen Android-Versionen zusätzlich kompliziert.
Doch auch die Hersteller der Android-Smartphones sind von weiteren Faktoren abhängig. Während Apple wichtige Komponenten wie Prozessoren selbst entwickelt, greifen Android-Hersteller häufig auf Anbieter wie Qualcomm mit den Snapdragon-SOCs oder MediaTek zurück. Diese liefern nur in einem bestimmten Zeitrahmen Treiber-Updates für neue Android-Versionen.
Ist ein Update für ein Android-Smartphone fertig, kommt es häufig zu weiteren Verzögerungen. So werden Updates meist in Wellen verteilt. Also erst einem kleinen Prozentanteil an Nutzern angeboten. Wenn es keine Probleme gibt, wird dieser Prozentanteil langsam erhöht, bis das Update bei allen ankommt.
Kauft man sein Smartphone mit Vertrag, haben häufig auch die Netzbetreiber mitzureden und können Updates so lange aufhalten, bis eigene Tests abgeschlossen sind. Dieses Vorgehen wird jedoch zunehmend weniger.
Android-Versionen sind nicht alles
Während iPhone-Nutzer mit einer veralteten iOS-Version leichtsinnig schwere Sicherheitslücken riskieren, sieht es bei Android anders aus. Hier sind die essenziellen Sicherheitsupdates nicht an die installierte Android-Version gekoppelt. Diese erscheinen bei Google im Monatstakt. Ist das Sicherheitsupdate des aktuellen Monats installiert? Dann bist du mit Android 10 oder 11 genauso sicher unterwegs, wie mit Android 12.