Seit der Vorstellung der AirTags im Frühjahr 2021 wurde Apple mehrfach kritisiert, da die kleinen Chips nicht nur zum Finden des Schlüsselbunds genutzt werden können. So nutzten Diebe die AirTags angeblich zur Verfolgung und späterem Diebstahl von teuren Automobilen. Schlimmer waren noch die Stalking-Fälle, bei denen Personen zum Beispiel einen AirTag in der eigenen Tasche gefunden hatten. Apple hatte die eigene Software von Beginn an mit diversen Maßnahmen ausgestattet, um derartigen Missbrauch zu verhindern, kündigte aber jüngst weitere Schritte an.
Nach 9 Jahren: Tile präsentiert neues Anti-Stalking-Feature
Andere Unternehmen, die mitunter seit Jahren ähnliche Lösungen zum Finden verlorener Gegenstände anbieten und ebenfalls missbraucht werden können, waren aber nicht im Visier der Kritiker. Um derartigen Vorwürfen zu entrinnen und die Sicherheit der Nutzer zu erhöhen, kündigte nun auch Tile Verbesserungen in dieser Hinsicht an.
Die erste Version des Tile-Trackers startete vor rund 9 Jahren im Rahmen eines Kickstarter-Projekts. Nun kündigte man das neue „Scan and Secure Feature“ an, welches auch Apple für iOS und Android anbietet.
Zur Nutzung ist die Installation der jüngsten Tile-App nötig, der Besitz eines Tile-Trackers oder -Accounts ist nicht nötig. Zur Nutzung benötigt die App laut TechCrunch Zugriff auf Bluetooth und deinen präzisen Standort in den Berechtigungen von iPhone oder Android-Smartphone. Beim Start der App wird ein entsprechender Hinweis angezeigt, wenn die Berechtigungen nicht ausreichen.
Hast du diese Voreinstellungen erledigt, kannst du die Scan-Funktion durch Antippen des Symbols oben rechts in der App starten. Ein präzises Lokalisieren wie bei Apples AirTags ist nicht möglich. Laut dem Unternehmen sollen Nutzer bei einem Scan der Umgebung, der bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann, auch in Bewegung bleiben. Dabei reicht es nicht aus, wenn du dich beispielsweise nur im eigenen Haus befindest.
Weniger Funktionen als bei Apple
Nach dem Scan zeigt die App die in der Umgebung gefundenen Tile-Tracker an. Das Unternehmen rät dazu, mehrere Scans durchzuführen, um nur zufällig gesichtete Tracker auszuschließen. Danach kannst du zum Beispiel einen Screenshot der Resultate aufnehmen und dich an die Polizei wenden. Tile will dann in Zusammenarbeit mit den Behörden die Besitzer der gefundenen Tags ermitteln.
Das Scan-Feature ist damit nicht ansatzweise so umfangreich wie Apples Maßnahmen gegen Stalking. AirTags werden beispielsweise von sich aus aktiv, wenn sie über längere Zeit nicht in der Nähe des Besitzers waren. Außerdem erhalten iPhone-Besitzer automatisch einen Hinweis, wenn ein unbekannter AirTag sie über längere Zeit begleitet. Um das Auffinden zu vereinfachen, können AirTags dann obendrein einen Klingelton von sich geben. Android-Nutzer haben die Möglichkeit, AirTags manuell mithilfe einer App zu lokalisieren.