AMD: Neue Chips fürs mobile Spielen werden noch schneller

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Bei mobilen Chips ist AMD zuletzt ins Hintertreffen geraten. Das will der Hersteller ändern und verspricht insbesondere beim Spielen mehr Leistung. Allerdings ist nicht jede der auf der CES präsentierten Neuheiten wirklich neu.
AMD Ryzen 9000
AMD Ryzen 9000Bildquelle: AMD

Die Entwicklung rund um die Prozessoren von AMD lässt sich leicht als unstet bezeichnen. Mit der Einführung der Ryzen-Prozessoren konnte der Hersteller nicht nur bei den Desktop-PCs Erfolge feiern. Auch in Notebooks fanden sich vermehrt die Chips des Herstellers. Allerdings ist diese Vorwärtsbewegung schon wieder zum Erliegen gekommen. Aktuell finden sich in Laptops neben den Prozessoren von Intel eher noch Pendants von Qualcomm.

AMD greift neues Bezeichnungsschema von Intel auf

Um Boden auf die Konkurrenz, vorwiegend Intel, gutzumachen, setzt AMD auf eine bewährte Strategie. Der Hersteller ändert das bisherige Bezeichnungsschema seiner für Notebooks gedachten Chips und folgt Intel bei seiner Core-Ultra-200-Reihe: An der Spitze der neuen Ryzen-200-Serie stehen künftig der Ryzen 7 260 und der Ryzen 7 250. 

Aus technischer Perspektive bieten die neuen Ryzen-Prozessoren allerdings keinen großen Fortschritt. Mit acht CPU-Kernen, die auf der Zen-4-Architektur basieren und die dank der SMT-Technologie bis zu 16 Threads parallel abarbeiten, entsprechen die Ryzen-200-Modelle im Prinzip den bisherigen Ryzen-8000-Chips. Auch die integrierten Radeon-GPUs waren bereits Teil der genannten Serie. Umbenennungen wie diese haben bei AMD jedoch eine lange Tradition. 

Erstaunlich an der Ryzen-200-Serie ist ein anderes Detail: Die Leistung der NPU wird mit lediglich 16 TOPS angegeben. Damit entspricht diese nicht den Voraussetzungen, die Microsoft als grundlegend für die Integration des Copilot+-Assistenten einfordert. Ist die künstliche Intelligenz doch nicht ganz so weltverändernd, wie sich das die Software-Giganten aktuell wünschen?

ModelCores /
Threads
Boost6 / Base
Frequency
Total
Cache
Graphics Model
AMD
cTDPNPU
TOPS
AMD Ryzen™ 9 2708C/16TUp to 5.2 / 4.0 GHz24MBAMD Radeon™ 780M Graphics35-54W16
AMD Ryzen™ 7 2608C/16TUp to 5.1 / 3.8 GHz24MBAMD Radeon™ 780M Graphics35-54W16
AMD Ryzen™ 7 2508C/16TUp to 5.1 / 3.3 GHz24MBAMD Radeon™ 780M Graphics15-30W16
AMD Ryzen™ 5 2406C/12TUp to 5.0 / 4.3 GHz22MBAMD Radeon™ 760M Graphics35-54W16
AMD Ryzen™ 5 2306C/12TUp to 4.9 / 3.5 GHz22MBAMD Radeon™ 760M Graphics15-30W16
AMD Ryzen™ 5 2206C/12TUp to 4.9 / 3.2 GHz22MBAMD Radeon™ 740M Graphics15-30WN/A
AMD Ryzen™ 3 2104C/8TUp to 4.7 / 3.0 GHz12MBAMD Radeon™ 740M Graphics15-30WN/A

Zen-5-Architektur fürs Gaming

Daneben hat der Hersteller aber auch wirklich neue Notebook-Prozessoren zur CES mitgebracht, die eine Technologie mitbringen, die bisher den fürs Spielen bestimmten Desktop-Prozessoren vorbehalten war: Die 9000HX-Prozessoren werden von AMD mit der zweiten Generation seines 3D-V-Caches bedacht. Dabei handelt es sich um einen zusätzlichen L3-Cache-Speicher, der vertikal neben der CPU gestapelt wird und dabei hilft, Zugriffszeiten zu verringern und damit die zur Verfügung stehende Bandbreite besser auszuschöpfen.

Die Spitze der aus drei Modellen bestehenden Serie markiert der Ryzen 9 9955HX3D. Er bringt 16 CPU-Kerne mit, die auf der Zen-5-Architektur basieren und im Zusammenspiel 32 Threads parallel abarbeiten können. Dabei sind im Boost-Modus Geschwindigkeiten von bis zu 5,4 GHz möglich.

Weniger rasant geht es bei der im Chip integrierten GPU zu. Die Radeon 610M basiert auf der RDNA2-Architektur und verfügt über zwei sogenannte Compute-Units (CUs), die insgesamt 256 Shader bestückt sind. Den 9000HX-Prozessoren soll also eine separate Grafikkarte zur Seite gestellt werden.

ModelCores / ThreadsBoost6 / Base FrequencyTotal CacheGraphics Model AMDGraphics CorescTDP
AMD Ryzen™
9 9955HX3D
16/32Up to 5.4 / 2.5
GHz
144 MBAMD Radeon™
610M graphics
255-
75W
AMD Ryzen™
9 9955HX
16/32Up to 5.4 / 2.5
GHz
80 MBAMD Radeon™
610M graphics
255-
75W
AMD Ryzen™
9 9850HX
12/24Up to 5.2/ 3.0
GHz
76 MBAMD Radeon™
610M graphics
245-
75W

Mehr Leistung für neue Gaming-Handhelds

In den kommenden Monaten wird zudem die Entwicklung bei den mobilen Spielkonsolen weiter an Fahrt aufnehmen, denn die hierfür bestimmten Z2-Prozessoren werden künftig in gleich drei verschiedenen Leistungsstufen angeboten. Dabei stecken in den Prozessoren für die Nachfolger von Konsolen wie der ASUS ROG Ally oder Lenovo Legion Go ebenfalls CPU-Kernen, die auf der Zen-5-Architektur basieren. Allerdings müssen hier acht Kerne reichen.

Die Grafikeinheiten unterscheiden sich je nach Modell. Im Z2 Extreme steht eine RDNA-3.5-GPU mit 16 CUs bereit. Beim einfachen Z2 sinkt die Anzahl der CUs auf zwölf. Sie basieren außerdem nur auf der RDNA-3-Spezifikation. Beim Ryzen Z2 Go bleibt die Anzahl der Recheneinheiten der GPU gleich, allerdings wird für diese auf den RDNA-2-Bauplan zurückgegriffen.

Welches der drei Z2-Modelle sich dabei letztlich am besten für den geplanten Einsatzzweck eignet, bleibt dabei jedoch eine spannende Frage. Die zusätzliche Leistung, die das Spitzenmodell bietet, sorgt für einen höheren Stromverbrauch, was zu einer begrenzten Akku-Laufzeit führen könnte.

ModelCores/ThreadsBoost5 / Base FrequencyTotal CacheGraphics Model AMDGraphics CorescTDP
AMD Ryzen™
Z2 Extreme
8C/16TUp to 5.0 / 2.0 GHz24 MBAMD
RDNA™ 3.5
1615-
35W
AMD Ryzen™
Z2
4C/8TUp to 5.1 / 3.3 GHZ24 MBAMD
RDNA™ 3
1215-
30W
AMD Ryzen™
Z2 Go
4C/8TUp to 4.3 / 3.0 GHz10 MBAMD
RDNA™ 2
1215-
30W

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