Die Rechte von Verbrauchern stärken, das wird in der EU derzeit großgeschrieben. Vor allem beim Online-Shopping will man Kunden vor Fallen und Ähnlichem schützen. Dazu zählt nicht nur das sichere Bezahlen bei Amazon und Co. seit 2021, sondern seit Kurzem auch die Regelung von Cookies. Nun will man Händlern und Firmen noch mehr Verantwortung an aufbrummen.
Besserer Verbraucherschutz im Netz: Das plant die EU
Im Netz ein Produkt zu kaufen, geht schneller von der Hand, als in der Stadt. Vor allem Impulseinkäufe passieren wohl häufiger. Vor allem Werbung, etwa auf Social-Media-Plattformen wie Instagram, regen zum Shoppen an. Doch darunter sind oftmals Händler, deren Standards nicht den europäischen entsprechen. Hier will die EU entsprechenden Händler in Zukunft genauer auf die Finger schauen und Verbraucher aus der Verantwortung nehmen.
Wie der Spiegel unter Berufung auf Informationen der dpa berichtet, geht aus dem Kompromiss des Europaparlaments und den EU-Staaten hervor, dass Händler und andere Unternehmen für ihre Lieferketten die Verantwortung tragen. Und dabei sollen hauptsächlich gefährliche Produkte ins Visier genommen werden. Waren, die von Nicht-EU-Shops gekauft werden, entsprächen oftmals nicht den europäischen Sicherheitsstandards, gelangten jedoch durch Online-Käufe und lasche Prüfmechanismen auf den EU-Binnenmarkt.
Durch die strengeren Regeln sollen entsprechende Produkte schneller zurückgerufen werden können und Kunden nicht nur zufällig von dem Rückruf erfahren. Man erhofft sich eine transparentere Rückrufstrategie. Um dem Ziel und der neuen Regel gerecht zu werden, müssen Händler einen Verantwortlichen ernennen, der Produkte aus China und Co. auf EU-Sicherheitsstandards überprüft. Winkt diese Person die Ware durch, obwohl die Standards nicht korrekt angegeben oder umgesetzt sind, müsse die verantwortliche Person für mangelhafte Produkte unter gewissen Umständen auch haften.
Längere Garantie für Produkte
Überdies sollen Käufer eine längere Garantie für erworbene Produkte erhalten. In diesem Garantiezeitraum ist es ohne Probleme möglich, gefährliche oder defekte Produkte umzutauschen und dabei den Anspruch auf Ersatz oder Erstattung geltend zu machen. Laut der EU sollen Verbraucher in der EU dank der neuen Regelungen in den kommenden zehn Jahren mehr als 5 Milliarden Euro einsparen können.
Der Kompromiss wurde final zwischen dem EU-Parlament und den EU-Staaten beschlossen, muss aber noch formell angenommen werden. Nach einer Übergangsfrist von 18 Monaten sollen die neuen Verbraucherschutzregeln dann in Kraft treten.