Dass Unternehmen wie Google, Facebook oder Amazon Datenkraken sind und mit den Daten, die ihrer Nutzer auf den Internetseiten hinterlassen, Milliarden scheffeln, dürfte den meisten bekannt sein. Doch was genau wissen diese Unternehmen über uns? Der Journalist Imre Grimm vom Redaktionsnetzwerk Deutschland hat sich alle verfügbaren, gespeicherten Informationen über sich von Amazon zuschicken lassen.
Das weiß Amazon über uns
Grimm ist seit Juli 2000 Kunde bei Amazon. In knapp 22 Jahren hat der US-Konzern so viele Daten über ihn gesammelt, dass er ein Datenpaket herunterladen konnte, das 140 Ordner groß war. 140 Ordner voll mit Details über Grimm, die nicht nur auf seine Bestellungen im Online-Shop zurückzuführen sind. „Amazon kennt die Namen meiner Kinder. Den Wert meines Hauses. Die Höhe meines Einkommens. Amazon weiß, an wen ich spende, was ich wann lese, höre, sehe und kaufe, welchen Zielgruppen ich angehöre, was mich interessiert und was nicht“, sagt Grimm. „Nur was ich denke, das weiß Jeff Bezos noch nicht.“ Er ist sich aber sicher: „Es kann nur eine Frage der Zeit sein.“
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Grimm schreibt über seinen Selbstversuch und weiß dank der Datenauskunft von Amazon: „Allein in den drei Jahren 2019 bis 2021 habe ich mehr als 3.800-mal die Amazon-Suchzeile ausgefüllt.“ Dabei speichert der Konzern jeden einzelnen Suchbegriff, den wir eingeben. Zudem zeigen die 140 Ordner, dass der Journalist seit dem Jahr 2000 1.846 Mal bei Amazon bestellt hat. Dabei hat Grimm, auch das zeigen die heruntergeladenen Daten, 30.254 Euro im Onlineshop ausgegeben. Doch bis hierhin überraschen diese Daten nicht. Es sind zwar enorm viele, doch jedem dürfte klar sein, dass das Unternehmen weiß, was wir bestellen und wonach wir im Online-Shop suchen. Doch es geht noch weiter.
Wissen, was die Exfreundin bestellt
Amazon teilt all diese Daten unter anderem mit Werbekunden. So wissen auch andere Unternehmen, für welche Dinge ich mich interessiere. Die Folge: Dem Nutzer wird Werbung angezeigt, mit Produkten, die er wahrscheinlich kaufen will. Doch was macht die US-amerikanische Datenkrake sonst noch mit all den Daten? Ganz genau weiß es wohl nur Amazon selbst. Dass die Daten aber auch missbraucht werden können, zeigte ein Bericht des Magazins Wired. Mitarbeiter des Konzerns können Daten abrufen und erfahren, was ihre Exfreundinnen oder Nachbarn kaufen.
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So kannst du deine Daten bei Amazon runterladen
Wer wissen möchte, was Amazon, seine Mitarbeiter und Werbekunden über einen selbst wissen, kann, wie Grimm, seine Daten bei Amazon ebenfalls abrufen. Im Kundenkonto des Onlineshops lassen sich die Daten anfordern und herunterladen. Dazu musst du oben rechts auf „Konto und Listen“ klicken. Anschließend auf den Button „Hilfe“. In der grauen Box unter „Hilfe-Themen“ gibt es den Punkt „Sicherheit und Datenschutz„. Wer mit der Maus darüber fährt, dem wird rechts daneben „Fordern Sie Ihre persönlichen Informationen an“ angezeigt. Nun muss man nur noch unter dem ersten Schritt der Hilfe auf „Meine Daten anfordern“ klicken.
Alternativ einfach diesen Link anklicken, im Amazon-Account anmelden und die Daten anfordern. Bis die Daten fertig zum Herunterladen sind, können einige Tage vergehen. Doch dann weißt du, was Amazon über dich weiß.
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Sucht Amazon also erweiterte Daten selbst zusammen??
Meine Verwunderung hällt sich in Grenzen.