Pro Woche vernichten Amazon-Mitarbeiter in nur einem Warenlager rund 130.000 Produkte. Das ist in einem Video zu sehen, das kürzlich ein ehemaliger Mitarbeiter dem britischen Fernsehsender ITV News zur Verfügung gestellt hat. Die Bilder zeigen, wie Amazon sogar neue und originalverpackte Waren vernichtet. Von ungelesenen Büchern über Schmuck und Werkzeug bis hin zu Notebooks, Smart-TVs und Spielzeug: Nicht nur minderwertige und unverkäufliche Produkte gelangen in den Schredder. Auch MacBooks oder iPads, Ventilatoren von Dyson oder 20 Container, die tausende originalverpackte Corona-Masken enthalten, mussten Mitarbeiter zerstören.
Gegenüber dem TV-Sender sagte Amazon: „Wir arbeiten auf das Ziel hin, keine Produkte entsorgen zu müssen. Unsere Priorität ist der Wiederverkauf, die Spende an gemeinnützige Organisationen oder das Recycling unverkaufter Produkte.“ Dieses Programm baut der US-Konzern nun aus – auch in Deutschland. Zur Freude vieler Shopper.
Amazon: Bei Retouren blühen wahre Schnäppchen
„Mit zwei neuen Programmen geben wir retournierten und unverkauften Produkten ein zweites Leben“, heißt es seitens Amazon. Im ersten Programm können Händler Retouren direkt an Amazon-Kunden weiterverkaufen. Das funktioniert so: Gefällt jemandem ein Produkt nicht oder der Käufer schickt es aus einem anderen Grund zurück, bewertet Amazon den retournierten Artikel automatisch. Dabei werden die zurückgeschickten Artikel in vier Zustände einsortiert: „Gebraucht – wie neu“, „Gebraucht – sehr gut“, „Gebraucht – gut“ und „Gebraucht – akzeptabel“. Die Händler legen den Artikelpreis entsprechend dem Zustand selbst fest – genau wie bei ihren neuen Artikeln. Die Folge: Zurückgeschickte Artikel werden nicht vernichtet, sondern billiger bei Amazon angeboten. Bislang aber ist das Programm nur in Großbritannien verfügbar. Amazon verspricht jedoch, dass es bis Anfang 2022 auch in Deutschland startet.
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Über ein zweites Programm können Händler, die ihre eigene Ware über Amazon verkaufen, Retouren und unverkaufte Bestände an Aufkäufer von Restposten weiterverkaufen.
Neuer Outlet-Shop: Tausende Produkte bereits deutlich günstiger
Darüber hinaus hat Amazon einen Outlet-Shop ins Leben gerufen. Hier können Händler überschüssige Ware verkaufen. Der Vorteil für alle Kunden: Sie bekommen die Artikel in der Regel für 30 bis 60 Prozent des ursprünglichen Preises. Aktuell befinden sich über 5.000 Produkte im Outlet-Shop.
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Der Outlet-Shop ist eine weitere Idee, Lager leer zubekommen und zu verhindern, retournierte Waren vernichten zu müssen. Bereits seit Längerem gibt es auch das Amazon Warehouse. Hier verkauft Amazon gebrauchte oder reparierte Ware.
Amazon nimmt Bundesregierung in die Pflicht
„Ein Programm, das wir seit vielen Jahren erfolgreich für unsere eigenen Artikel anwenden, können wir Verkaufsparter:innen in Deutschland allerdings noch immer nicht anbieten: das Spenden an bedürftige Menschen“, erklärt Amazon. Der Grund: Das deutsche Steuerrecht verpflichtet Unternehmen dazu, Umsatzsteuer auf den Wert von gespendeten Waren zu entrichten. Für Unternehmen in Deutschland ist es daher meistens teurer, Waren zu spenden als sie zu entsorgen.
In anderen Ländern wie Großbritannien, Frankreich und den USA, wo Sachspenden von der Umsatzsteuer befreit sind, hat Amazon einen Service namens „FBA Donations“ eingeführt. Seit dem Start des Programms wurden eigenen Angaben zufolge über 70 Millionen Artikel wie Haushalts- und Schulbedarf an bedürftige Menschen gespendet. „Mit einer neuen Bundesregierung verknüpfen wir die Hoffnung, dass diese Hürde dann auch in Deutschland endlich fällt. Für unsere Verkaufspartner:innen, für bedürftige Menschen und für die Umwelt“, so Amazon.
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Soll das ein Aprilscherz oder ne Art Mandela-Effekt Verarschung sein oder was? Die so tolle Innovation nennt man WAREHOUSE und es gibt sie schon seit mindestens zehn Jahren… oh Mann… 🤦🤦🤦
Zwei unterschiedliche Sachen. Hätten Sie den Artikel gelesen, wäre Ihre Frage beantwortet gewesen.