Seit 2013 konntest du mit einem Einkauf über smile.amazon.de statt der regulären Amazon-Seite indirekt Geld spenden. Das kostete dich nichts extra, auch die Artikel waren nicht teurer. Jetzt stellt Amazon das Programm Amazon Smile ein. Für viele kleine Vereine bedeutet diese Nachricht möglicherweise ein finanzielles Problem. Amazon Smile war für dich als Amazon-Kunde komplett kostenlos. Aber mit jedem Einkauf, den du gemacht hast, hat Amazon 0,5 Prozent des Einkaufswertes an eine gemeinnützige Organisation deiner Wahl gespendet. Der Wert, den Amazon am Ende spendete, setzte sich aus dem für den Artikel bezahlten Preis, abzüglich Rabatte und exklusive Versand-, Bearbeitungs-, Geschenkverpackungsgebühren, Steuern oder Servicegebühren zusammen. Mit dem heutigen 20. Februar wird Amazon Smile eingestellt.
Spendenziel bei Amazon Smile war wählbar
An wen das Geld gespendet wurde, konntest du aussuchen. Das konnten wahlweise große Spendenorganisationen wie Deutschland Hilft oder DKMS sein, aber auch der Förderverein der örtlichen Schule oder Kita, sofern diese entsprechend angemeldet waren. Einige Fördervereine nutzten einen Link zu Amazon Smile auf ihrer Homepage, um so im Vorbeigehen Spenden zu generieren. Diese werden nun wegfallen.
Dabei geht es zwar bei jeder Bestellung nur um wenige Cent oder bestenfalls Euro, doch in Summe spendete Amazon viel Geld. So liegen inside digital Informationen vor, wonach Amazon bis Ende 2021 beispielsweise fast 1,6 Millionen Euro an die DKMS überwiesen hat. Insgesamt flossen bis dato fast 19 Millionen Euro an alle teilnehmenden Organisationen in Deutschland und Österreich. Auf einer Webseite nennt Amazon mit Stand Dezember 2022 sogar einen Betrag von 27,3 Millionen. Weltweit seien es sogar 446 Millionen Euro an Spenden gewesen.
Amazon will weiter spenden
Amazon verspricht, weiterhin Spenden zu überweisen, wenn man sehe, „dass wir sinnvolle Veränderungen bewirken können“. Dabei gehe es um den Bau bezahlbarer Wohnungen über die Bereitstellung von Zugang zu Informatikausbildung für Studenten in unterversorgten Gemeinden. Aber auch die Nutzung der logistischen Infrastruktur und Technologie von Amazon zur Unterstützung breiter betroffener Gemeinden bei Naturkatastrophen sei denkbar. Doch viele kleine und lokale Verbände werden dabei vermutlich leer ausgehen. Immerhin wolle man Wohltätigkeitsorganisationen, die Teil des AmazonSmile-Programms waren, helfen. Amazon wolle ihnen eine einmalige Spende in Höhe von drei Monaten ihrer Einnahmen im Jahr 2022 durch das Programm zukommen lassen. Weiterhin verweist Amazon auf die Möglichkeit der Wunschlisten, bei denen die Vereine gewünschte Sachspenden hinterlegen können, die du ihnen dann bestellen und bezahlen kannst.
Bei Amazon tut sich derzeit viel. So hat der Konzern angekündigt, Stellen zu streichen. Das geht auch zu Lasten der Entwicklung von Alexa. Außerdem hat man einen automatischen Nachbestellservice umgebaut und testet derzeit die Einführung von Amazon Prime lite und verteuert Amazon Music Unlimited.