Amazon: Kostenloser Dienst ab sofort abgeschaltet

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Streichwochen bei Amazon: Der Versandriese hatte im Januar die Einstellung des nächsten Dienstes bekannt gegeben. Ab heute ist er eingestellt. Er war für dich kostenlos und konnte gleichzeitig etwas für den guten Zweck bewirken. Vor allem für kleine Vereine kann das ein Problem sein.
Ein Amazon-Paket in einem Papierkorb.
Amazon stellt einen kostenlosen Service einBildquelle: Sean Robbins / Unsplash

Seit 2013 konntest du mit einem Einkauf über smile.amazon.de statt der regulären Amazon-Seite indirekt Geld spenden. Das kostete dich nichts extra, auch die Artikel waren nicht teurer. Jetzt stellt Amazon das Programm Amazon Smile ein. Für viele kleine Vereine bedeutet diese Nachricht möglicherweise ein finanzielles Problem. Amazon Smile war für dich als Amazon-Kunde komplett kostenlos. Aber mit jedem Einkauf, den du gemacht hast, hat Amazon 0,5 Prozent des Einkaufswertes an eine gemeinnützige Organisation deiner Wahl gespendet. Der Wert, den Amazon am Ende spendete, setzte sich aus dem für den Artikel bezahlten Preis, abzüglich Rabatte und exklusive Versand-, Bearbeitungs-, Geschenkverpackungsgebühren, Steuern oder Servicegebühren zusammen. Mit dem heutigen 20. Februar wird Amazon Smile eingestellt.

Spendenziel bei Amazon Smile war wählbar

An wen das Geld gespendet wurde, konntest du aussuchen. Das konnten wahlweise große Spendenorganisationen wie Deutschland Hilft oder DKMS sein, aber auch der Förderverein der örtlichen Schule oder Kita, sofern diese entsprechend angemeldet waren. Einige Fördervereine nutzten einen Link zu Amazon Smile auf ihrer Homepage, um so im Vorbeigehen Spenden zu generieren. Diese werden nun wegfallen.

Dabei geht es zwar bei jeder Bestellung nur um wenige Cent oder bestenfalls Euro, doch in Summe spendete Amazon viel Geld. So liegen inside digital Informationen vor, wonach Amazon bis Ende 2021 beispielsweise fast 1,6 Millionen Euro an die DKMS überwiesen hat. Insgesamt flossen bis dato fast 19 Millionen Euro an alle teilnehmenden Organisationen in Deutschland und Österreich. Auf einer Webseite nennt Amazon mit Stand Dezember 2022 sogar einen Betrag von 27,3 Millionen. Weltweit seien es sogar 446 Millionen Euro an Spenden gewesen.

Amazon will weiter spenden

Amazon verspricht, weiterhin Spenden zu überweisen, wenn man sehe, „dass wir sinnvolle Veränderungen bewirken können“. Dabei gehe es um den Bau bezahlbarer Wohnungen über die Bereitstellung von Zugang zu Informatikausbildung für Studenten in unterversorgten Gemeinden. Aber auch die Nutzung der logistischen Infrastruktur und Technologie von Amazon zur Unterstützung breiter betroffener Gemeinden bei Naturkatastrophen sei denkbar. Doch viele kleine und lokale Verbände werden dabei vermutlich leer ausgehen. Immerhin wolle man Wohltätigkeitsorganisationen, die Teil des AmazonSmile-Programms waren, helfen. Amazon wolle ihnen eine einmalige Spende in Höhe von drei Monaten ihrer Einnahmen im Jahr 2022 durch das Programm zukommen lassen. Weiterhin verweist Amazon auf die Möglichkeit der Wunschlisten, bei denen die Vereine gewünschte Sachspenden hinterlegen können, die du ihnen dann bestellen und bezahlen kannst.

Bei Amazon tut sich derzeit viel. So hat der Konzern angekündigt, Stellen zu streichen. Das geht auch zu Lasten der Entwicklung von Alexa. Außerdem hat man einen automatischen Nachbestellservice umgebaut und testet derzeit die Einführung von Amazon Prime lite und verteuert Amazon Music Unlimited.

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Mitreden

5 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild H.L.

    Schade, aber verständlich. Amazon will sich gerne den Mehrwert des bisherigen Spendenprogramms selber in die Tasche wirtschaften. Amazon kündigt an, nur dann noch Spenden zu überweisen, wenn man sehe, „dass wir sinnvolle Veränderungen bewirken können“. Das lese ich als „wenn durch die Unterstützung motiviert, z.B. durch Re-Marketing, am Ende auch mehr in der Amazon-Kasse bleibt“.

    Das alles ist nicht neu, aber traurig. Insbesondere weil, so hoffe ich, viele Kunden bisher deshalb bei Amazon bestellt haben, um „ihre“ Spendenorganisationen zu unterstützen. Hat man das bei Amazon bedacht? Vielleicht machen es nun mehr Leute so wie ich und bestellen ab sofort noch mehr bei kleineren Konkurrenzwebseiten. Ich wünsche es Amazon, dass ihre immer eigennützigere Rechnung und immer noch zu wenig nachhaltige Denkweise am Ende einmal einfach nicht mehr aufgeht.

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    • Nutzerbild Reinhard Schäfer

      Das mache ich auch bereits länger so, denn die regulären Preise von Amazon sind ohnehin oft mit am Höchsten, vergleichbar mit Otto oder Media Markt/ Saturn.

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  2. Nutzerbild Reinhard Schäfer

    Man muss aber auch an den armen Konzern denken, der hohe Verluste durch die Spendenaktion erlitten hat. Jeff Bezos muss jetzt gewaltig knapsen, damit er über den Monat kommt. Deshalb sollen die Kunden ja jetzt gedrängt werden, selbst zu spenden, damit Amazon sich trotzdem damit brüsten kann.

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  3. Nutzerbild Mary

    Wegen dem „Smile“ Programm hab ich öfters bei Amazon bestellt. Dieser Anreiz fällt jetzt weg. Gute Gelegenheit, die Gewohnheiten zu ändern. Shoppen & Spenden ( ohne Amazon ) z.B. bei bildungsspender de

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  4. Nutzerbild Uwe Ki.

    Der Wille des Kunden wird einfach irrelevanter für Amazon. Es geht aktuell um das radikale Kürzen von Ausgaben, koste es was es wolle.
    Prime? Gerne kassieren, aber selbst die Basis-Versprechen wie 1-2 Tage Lieferzeit werden mittlerweile regelmäßig überschritten. Abgesehen von all den anderen Verschlimmbesserungen.

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