Alternative zu Starlink: Eutelsat zeigt 5G per Satellit

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Mobilfunknetze haben einen großen Nachteil: es gibt Funklöcher. Vor allem dort, wo wenig Menschen leben, klaffen Lücken. Per Satellit ließe sich das beheben. Nun positioniert sich Eutelsat als Alternative zu Starlink – mit einem entscheidenden Vorteil.
Ein Oneweb-Satellit von Eutelsat im Weltall
Ein Oneweb-Satellit von Eutelsat im WeltallBildquelle: Eutelsat

Eigentlich scheint der Satelliten-Markt zumindest beim Internet fest in der Hand von Elon Musk und Starlink. Doch es scheint nur so. Denn auch Europa hat Bestrebungen, das All mit hunderten Satelliten zu erobern und so Internet und Mobilfunk in den letzten Winkel der Welt zu bringen. Schon seit Jahren arbeitet die in Paris ansässige Eutelsat, einst bekannt für TV-Satelliten, am OneWeb-System. OneWeb war 2020 gestartet und gehört nach einer Insolvenz nun zu Eutelsat. Jetzt hat Eutelsat den nach eigenen Angaben weltweit ersten erfolgreichen Test der 5G Non-Terrestrial Network (NTN) Technologie über die Eutelsat OneWeb Satelliten in niedriger Erdumlaufbahn durchgeführt. Diese als LEO bezeichnete Umlaufbahn hat unter anderem den Vorteil kurzer Signallaufzeiten.

Nahtloser 5G-Übergang zwischen Satellit und Mobilfunk ist das Ziel

Die durchgeführten Tests sollen den Weg für die Einführung des 5G NTN-Standards ebnen. Er soll in Zukunft ein nahtloses Zusammenspiel zwischen Satelliten und klassischen terrestrischen Mobilfunknetzen ermöglichen. So soll die weltweite Nutzung von 5G möglich werden. Eine lückenlose Abdeckung wäre nicht nur für Smartphones wichtig. Auch die Automobilindustrie und Anwendungen aus dem Internet-of-Things (IoT)-Bereich sind je nach Dienst auf lückenlose Netze angewiesen..

Für den Test setzte Eutelsat OneWeb Satelliten ein, die der Betreiber mit dem MediaTek NR NTN Test-Chipset und einer speziellen Mobilfunk-Sendanlage ausgestattet hat. Auch kam eine spezielle Antennenanlage von Rhode & Schwarz beim Satelliten zum Einsatz. Auch wenn die Technik auf Satelliten-Seite angepasst war: Die verwendeten Übertragungsstandards entsprechen jenen, die von der gesamten Mobilfunkindustrie geteilt und akzeptiert werden. Es handelt sich um die 3GPP Release 17-Spezifikationen. So könnten die Satelliten klassische terrestrische Netzwerke nahtlos ergänzen. Bei anderen Projekten, etwa von Starlink, sind bisher modifizierte Smartphones notwendig. Eutelsat sei der erste Satellitenbetreiber, der die 5G-Luftschnittstelle auf einer kommerziellen Flotte im Ku-Band demonstriert und den Weg für neue Anwendungen in zukünftigen Konstellationen ebnet, teilte Eutelsat mit.

Viele Satelliten-Projekte werden aktuell getestet

Der Wettbewerb um satellitenbasierte Mobilfunknetze hat gerade erst begonnen. Neben Starlink und Eutelsat gibt es auch andere Projekte, die Satellit und Mobilfunk miteinander verbinden wollen. Die Deutsche Telekom, Qualcomm und Skylo haben Ende vergangenen Jahres beispielsweise einen Ende-zu-Ende-Test zum Senden und Empfangen von SMS über einen geostationären Satelliten bekannt gegeben. Auch hier kam der von allen anerkannte 3GPP-Mobilfunkstandard zum Einsatz. Getestet hat die Telekom in in Griechenland. Vodafone hatte in Großbritannien einen Satellitentest mit einem Videotelefonat gezeigt.

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