Ob Kontoführungsgebühren, Kosten für die EC-Karte oder andere, teils verstecke Gebühren: Es gibt kaum noch eine Bank oder Sparkasse, bei der man als Kunde ein Girokonto kostenlos haben kann. Die Zeit von kostenlosen Konten scheint also gezählt. Und auch die Zinsen fürs Tagesgeld sind nach einem kurzen Hoch bereits wieder auf dem Rückzug. Doch jetzt greift das EU-Parlament ein und schafft ein neues Gesetz für Überweisungen.
Überweisungen: Alle Bankkunden profitieren vom neuen Gesetz
Pro Jahr tätigen die Deutschen gut 8 Milliarden Überweisungen. In der Regel dauert es einen Arbeitstag, bis das Geld von einem zum anderen Konto geflossen ist. Liegen Feiertage oder das Wochenende dazwischen, vergehen auch schon mal drei oder vier Tage. Aber: Muss es mal schnell gehen, gibt es die Echtzeit-Überweisung. Der Vorteil: Mit dieser Überweisungsart kann man Beträge bis zu 100.000 Euro innerhalb weniger Sekunden auf ein anderes Konto innerhalb des SEPA-Raumes versenden. Und das nicht nur werktags, sondern an jedem Tag, rund um die Uhr. Der Nachteil: Banken und Sparkassen verlangen in der Regel Geld dafür.
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Während die ING oder DKB erst gar keine Echtzeit-Überweisungen anbieten, berechnet etwa die Commerzbank 1,50 Euro pro Vorgang. Je nach Sparkasse fallen hier zwischen 25 und 55 Cent an. Bei der GLS Bank hingegen gibt es eine Echtzeit-Überweisung sogar kostenlos. Und das soll demnächst auch für allen anderen Banken und Sparkassen gelten. Geld soll in Sekunden auf dem Konto des Empfängers landen. Das hat jetzt das Europäische Parlament festgelegt.
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Gebühren dürfen nicht höher sein
Geht es nach dem Europaparlament, sollen Echtzeit-Überweisungen künftig in allen 27 EU-Ländern sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein kostenlos werden. „Eine Sofort-Überweisung soll unabhängig von Tag und Stunde ausgeführt werden und das Geld innerhalb von zehn Sekunden auf dem Konto des Empfängers eingehen“, so das Parlament. Auf der anderen Seite soll man ebenfalls innerhalb von zehn Sekunden sehen können, ob das Geld da ist oder nicht. Zudem gibt es Regeln, wie viel diese Echtzeit-Überweisungen kosten dürfen.
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„Die Gebühren, die ein Zahlungsverkehrsdienstleister für Sofort-Überweisungen in Euro erhebt, dürfen nicht höher sein als die Gebühren, die er für „nicht sofortige“ Überweisungen in Euro erhebt“, heißt es. Wer für normale Überweisungen also bisher keine Gebühren bei seiner Bank oder Sparkasse zahlt, wird künftig auch keine für eine Echtzeit-Überweisung zahlen müssen. Die EU-Mitgliedstaaten haben nun ein Jahr Zeit, die Verordnung umzusetzen und Banken dazu zu verpflichten.