Aldi macht großen Fehler: Darum möchte niemand einkaufen

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Ein einziger Fehler kann bereits ausreichen, damit die Kunden fernbleiben. Das hat derzeit Aldi festgestellt. Glücklicherweise lässt sich das Problem beseitigen. Und positive Stimmen sind auch zu hören.
Kassenlose Aldi-Testfiliale
Aldi Nord begeht strategischen FehlerBildquelle: nitpicker / ShutterStock.com

Im Juli 2022 sorgte die Idee für viel Aufsehen: Eine kassenlose Aldi-Filiale, die ohne Kassierer, aber auch ohne Selbst-Scan-Kassen auskommt. Kunden müssten ihren Einkauf lediglich den Regalen entnehmen und den Laden verlassen. Das war’s. Die Abrechnung erfolgt automatisch. So zumindest der Plan. Die Realität sieht dagegen anders aus. Denn Aldi Nord scheint sich an gleich mehreren Stellen verkalkuliert zu haben.

Volle Regale, keine Kundschaft

Eigentlich müsste die neue Aldi-Testfiliale in Utrecht (Niederlande) dauerhaft überfüllt sein. Schließlich bekommt man hier einerseits seinen Einkauf, andererseits jedoch auch ein einzigartiges Erlebnis geboten. Doch die Realität sieht anders aus. Wie diversen Nutzerkommentaren auf Google Maps zu entnehmen ist, scheinen Besucher in der neuen Filiale seltene Gäste zu sein. Und das nicht wegen der Lage, sondern dieser zum Trotz. Tatsächlich scheint Aldi bereits in der Planungsphase einen strategischen Fehler gemacht zu haben, welcher zahreiche potenzielle Käufer pauschal ausschließt.

Verbraucher müssen noch vor dem Einkauf eine entsprechende App herunterladen und sich registrieren. Grundsätzlich eine Frage von fünf bis zehn Minuten; dennoch anscheinend eine Hürde, die viele nicht überwinden möchten. Andere – und das ist der Knackpunkt – können diese Hürde gar nicht überwinden. Denn als Zahlungsmittel wird lediglich die Kreditkarte unterstützt. Und diese ist in den Niederlanden nicht sonderlich weit verbreitet. Denn wie Welt berichtet, ist im Nachbarland stattdessen das eigene Bankkarten-System PIN besonders dominant.

Nur die Spitze des Eisbergs

Die beschränkte Auswahl an Zahlungsmitteln stellt nur die Spitze des Eisbergs dar. Einige Nutzer bemängeln darüber hinaus auch die Verzögerung bei der Erstellung der virtuellen Abrechnung. Andere hoben derweil hervor, dass ihrem Einkauf falsche Artikel zugeordnet wurden. Diese ließen sich in einigen Fällen problemlos stornieren, in anderen sollen Systemabstürze respektive Bugs die Rückgabe jedoch erschwert haben. Ferner sorgten auch die ungewöhnlichen Schließzeiten – die Türen sind bereits ab 18 Uhr geschlossen – für Unverständnis. Und da die Besucherzahlen sich in Grenzen halten, fragten sich mehrere Kunden, was mit den Lebensmitteln geschehe, die in den vollen Regalen liegen bleiben.

Doch abseits der Kritiker gibt es auch viele positive Stimmen. So unterstrichen weitere Besucher, dass, sobald die erste Einrichtung der App erst einmal erledigt ist, alles Weitere simpel ist. Grundsätzlich würde das neuartige Einkaufsverfahren daher überzeugt.

Kassenlose Testfiliale bleibt

Nach Informationen, die Welt vorliegen, räumt Aldi Nord Fehler ein, hält jedoch weiterhin an dem Pilotprojekt fest. Man befinde sich weiterhin in einem sehr frühen Teststadium der Technologie. In einem nächsten Schritt möchte der Händler nun das wohl größte Problem ausmerzen und zusätzlich zur Kreditkarte weitere Zahlungsmöglichkeiten ergänzen. Wir haben uns bei Aldi Nord nach dessen Zukunftsplänen erkundigt, bisher allerdings noch keine Rückmeldung erhalten. Sobald diese vorliegt, werden wir den Artikel entsprechend aktualisieren.

Bildquellen

  • Aldi: Nie mehr Schlange stehen. Dieser Kundenwunsch wird endlich wahr: Marques Thomas / Unsplash
  • Aldi Nord begeht strategischen Fehler: nitpicker / ShutterStock.com

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4 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Horst Fleischer

    Die Discounter scheinen in Richtung absolutem Verzicht auf Mitarbeiter dahinzuarbeiten, vom Einkaufskorb füllen bis zur TOTEN Kasse, Anonymität ausser Handy- und Bankdaten, Einkaufsverhalten, die zwangsweisen FREI als Grundlage zum Einkaufen angegeben werden MÜSSEN. Wo BLEIBT DER DATENSCHUTZ der vor eingen Jahren propagiert und eingeführt wurde ??? Für mich ist Einkaufen ein RAUS aus dem Zuhause, Raus aus der Einsamkein Raus aus der Anonymität. Verkaufspersonal nach Produkte fragen, 2; 3 Worte mit der Kassierer-/ innen, Gender- Schwachsinn nicht vergessen, aus dem Laden gehen und Glücklich sein. Wird nicht mehr. Die Habgier der Konzerne, mit Hilfe von Verkaufsidioten- / Psychologen= Verkaufsberater machen nicht nur die Läden kaputt, sondern sorgen für die Zerstörungen der Menschlichem Kommunikation. Die Hirnis sollten selbst mal bei der Klappse vorbei schauen, wegen fehlendem Rad im Hirn – Getriebe. Schade für soviel Dummheit aber die beste Waffe für die Habgier der Discounter ist immer noch der Konsument. Viel Spaß Freunde, ALDI, LIDL, REWE, EDEKA UND CO. Wenn es beim Discounter nicht mehr klappt gehen wir direkt zum Hersteller und wenn nicht eine kleine Wiese lässt auch Möhren, Petersilie, Dill, Tomaten und anderes Krautgemüse wachsen. Den Rest kaufen wir bei AMAZON. 🤣😂😁🤷‍♂️🙋‍♂️🤔👏 Viele Grüße und das Rad des LEBENS nicht schneller drehen als wir Menschen LAUFEN können. Horst Fleischer

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    • Nutzerbild Roman Pietsch

      Sie sprechen mir von der Seele!

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  2. Nutzerbild Erika Korkut

    der Verfasser scheint eine deutsche Nationalität zu haben. Leider ist seine Ausführung – vom Thema mal abgesehen- etwas holprig. Vielleicht würde „noch einmal durchlesen“ helfen?

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  3. Nutzerbild K.Ramm

    Wenn künftig auf Kassenpersonal verzichtet wird spart der Discounter. Deshalb werden die Preise für die Kunden nicht reduziert. Also weshalb soll ich dort weiter einkaufen?

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