In den vergangenen Jahren sorgte kein Gesetz für so viel Aufsehen als das auch als Heizungsgesetz betitelte Gebäudeenergiegesetz (GEG). Obwohl es in einer ursprünglichen Form schon seit Jahren länger besteht, haben die jüngsten Anpassungen zum 1. Januar 2024 unter der damaligen Ampel-Koalition für reichlich Diskussionsstoff gesorgt. Beendet ist das Thema noch lange nicht. Vor den Wahlen sprach sich die Union etwa sogar für eine Abschaffung des Heizungsgesetzes aus, bevor sie umsteuerte und betonte, die Förderung für Wärmepumpen ebenso erhalten zu wollen. Doch jetzt wollen sogar Verbände der Heizungsbauer, dass das Gesetz einer Reform unterzogen wird.
Reform soll das Heizungsgesetz anpassen
Eine Allianz aus Verbänden spricht sich dafür aus, das Heizungsgesetz zu reformieren. Der Aufruf stammt von Brancheninsidern wie dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft, dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie, dem Bundesverband Wärmepumpe sowie dem Stadtwerkeverband VKU. Dabei soll es primär eine deutliche Vereinfachung des Gebäudeenergiegesetzes geben. Im Fokus sollte dabei die Entbürokratisierung stehen sowie verständliche Vorgaben für Gebäudeeigentümer schaffen. Zurzeit sind die Regelungen für Eigentümer schwer durchzublicken, sodass eine große Verunsicherung unter der Bevölkerung herrscht. Dabei ist jedoch keineswegs ein Abrücken des Endes der fossilen Brennstoffe seitens der Verbände gewünscht. Im Gegenteil betonen sie vielmehr, dass kein Weg an der Dekarbonisierung der Wärmeversorgung vorbeiführt. Somit soll kein Umbruch erfolgen, sondern vor allem Klarheit für die Verbraucher geschaffen werden.
Denn aktuell stammt lediglich 20 Prozent der Wärmeversorgung in Deutschland aus erneuerbaren Energien. Rund die Hälfte aller Haushalte heizt hierzulande mit Gas, ein Viertel etwa mit Heizöl. Allein die schiere Masse an Haushalten, die ihre Wärmeversorgung für eine klimaneutrale Wärmewende also umstellen müssen, ist somit riesig. Ohne ein Förderprogramm wie die aktuelle KfW-Heizungsförderung könnten viele Hauseigentümer die Kosten nicht bewältigen. Allein Wärmepumpen fallen in Deutschland um ein Vielfaches teurer aus als in anderen Ländern. So sind sie etwa doppelt so teuer wie in Großbritannien, wie eine Studie kürzlich auswertete.
Technologieoffenheit für das Gebäudeenergiegesetz
Als Wahlsieger hat die Union bereits angekündigt, dass statt einer Abschaffung nun eine Überarbeitung des Heizungsgesetzes erfolgen soll. Doch in welcher Form genau die Anpassungen erfolgen sollen, ist bisher unklar. Betont wurde jedoch von CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann kurz vor der Bundestagswahl 2025, dass die Union auf Vorgaben, wie die Klimaziele zu erreichen sind, möglichst verzichten wolle. Vielmehr möchte sie die Menge an CO₂ vorgeben, wie dieses Ziel zu erreichen ist, müssten dann Ingenieure und Wirtschaft sehen.
Das lässt darauf schließen, dass die CDU hier einen technologieoffenen Ansatz verfolgt. Schon in der Vergangenheit waren immer wieder wasserstofffähige Heizungen als Alternative im Gespräch. Eine Lösung, die zumindest technisch umsetzbar wäre, wenn das geplante Pipeline-Vorhaben für den südlichen Wasserstoffkorridor wie geplant umgesetzt wird. Eine Studie des Fraunhofer ISE lässt zumindest hoffen, dass die Preise für Wasserstoff sowohl für die inländische Produktion als auch für den Import über das Pipelinesystem konkurrenzfähige Preise erreichen könnten. Zumindest würde eine Versorgung mit Wasserstoff für Deutschland nicht von einem einzelnen Anbieter abhängig, leider ließe sich eine allgemeine Abhängigkeit vom Ausland jedoch nicht vermeiden. Denn die verfügbaren Flächen reichen hierzulande nicht aus, um eine ausreichende eigene Versorgung mit Wasserstoff aufzubauen.