Viele Haushalte setzen zurzeit zahlreiche Maßnahmen zur Reduktion des eigenen Stromverbrauches um. So löblich die Senkung der eigenen Kosten und Schonung der Ressourcen ist, nicht jede Maßnahme davon ist sinnvoll. Mit dieser Stromsparmaßnahme könntest du deinen Fernseher sogar unwissentlich beschädigen.
Mit dieser Stromsparmaßnahme könnte dein TV Schaden nehmen
Deutsche Haushalte sparen zurzeit, wo sie nur können, um die Energiekosten für Strom und Gas zu senken. Somit versuchen viele auch den Stromverbrauch ihres Fernsehers zu reduzieren, indem sie das Gerät völlig vom Strom nehmen. Durch Mehrfachstecker mit entsprechendem Schalter oder smarte Steckdosen lässt sich das unkompliziert erledigen. Ein Knopfdruck, ein Sprachbefehl oder ein gestellter Timer – und schon sind alle Elektrogeräte vollständig ausgeschaltet. Für die meisten Fernsehmodelle ist das kein Problem, doch gerade bei den hochwertigen OLED-TVs könntest du das bereuen.
OLED-TVs besitzen selbstleuchtende Dioden, die in dem Display des Fernsehers eingebaut sind. Die ersten dieser Fernseher litten besonders stark an dem sogenannten Burn-In-Effekt, bei dem sich Rückstände gezeigter Szenen so in das Display einbrannten, dass sie als Schatten über allen Wiedergaben zurückblieben. Hersteller neuerer OLED-TVs haben viele Maßnahmen ergriffen, um diesem unerwünschten Effekt vorzubeugen, sodass nur noch selten TVs betroffen sind. Die falsche Handhabung eines OLED-TVs kann die Ausprägung des Effektes jedoch nach wie vor begünstigen. Während viele Fernseher im Stand-by-Modus lediglich auf ihre nächste Einschaltung warten, betreiben OLEDs hier ihre sogenannte Pixelpflege.
Rückstände vom vorher gezeigten TV-Programm werden aus dem Display entfernt und eine langanhaltende Benutzung des Fernsehers mit seinem guten Kontrastverhältnis gewährleistet. Schaltest du den Fernseher nun jedoch direkt nach der Benutzung vollständig aus, hat er keinerlei Gelegenheit dieser Selbstsäuberung nachzukommen. An einem einzelnen Tag führt das nicht zu Problemen. Praktizierst du das jedoch über längere Zeit hinweg, läufst du Gefahr, dass sich Bildrückstände in deinen Fernseher einbrennen.
Burn-in-Effekt im OLED-TV – was jetzt?
Das größte Problem, das aus dieser Nutzung deines OLED-TVs entsteht, ist ein entsprechender Burn-in-Effekt. Da es sich bei diesem Fehler um eine nachhaltige Beschädigung deines Displays handelt, kannst du diesen Schaden auch nicht mehr vor Ort reparieren. Das Display wird unbrauchbar, dein teurer Fernseher ist somit praktisch nicht mehr zu benutzen. Bei gering ausgeprägten Burn-In-Effekten hast du eine Chance, die Helligkeit an deinem Fernseher zu reduzieren, damit der Effekt nicht übermäßig ins Gewicht fällt. Das bedeutet jedoch gleichzeitig, dass du den Fernseher nicht mehr länger im vollen Dynamikumfang mit allen HDR-Funktionen nutzen kannst. Ein herber Rückschlag also für einen Premium-Fernseher, den du dir explizit für gute Bildqualität gekauft hast.
Bei besonders starken Burn-in-Effekten bleibt dir lediglich die Option, das Display in einer Reparatur austauschen zu lassen oder in einen neuen Fernseher zu investieren. Sind die Bilder erst einmal in den Fernseher eingebrannt, kann auch die Pixelpflege nicht mehr länger helfen, um das Problem zu beseitigen. Möchtest du dennoch möglichst viel Strom einsparen, solltest du deinem Fernseher darum zumindest 1 bis 2 Stunden nach der Nutzung im Stand-by-Modus gönnen. Das genügt in der Regel, damit die Pixel vor der nächsten Anwendung passend gesäubert werden. Wenn du völlig auf Nummer sicher gehen willst, solltest du den OLED-TV jedoch im Stand-by-Modus lassen. Heutige TV-Modelle verbrauchen im Stand-by-Modus nur noch geringfügig Strom, sodass dies im Vergleich zu früher nicht mehr so stark ins Gewicht fällt.