Viele Jahrzehnte lang hat die Auto-Lobby ganze Arbeit geleistet. Am Verbrenner gab es kein Vorbeikommen. Doch Diesel und Benziner sind Auslaufmodelle. Für die Politik steht längst fest: Wenn man den Klimawandel aufhalten will, dann mit dem E-Auto. Auch deshalb hat die EU das Verbrenner-Aus bereits beschlossen. Die Zukunft gehört, und das liegt auch für viele Autofahrer auf der Hand, dem E-Auto. Es gibt kaum noch einen Autobauer, der keinen Stromer anbietet oder das Ende des Verbrenners eingeläutet hat. Und plötzlich werden Diesel und Benziner schon ab Januar 2025 abgewürgt.
Diesel und Benziner nehmen die Ausfahrt
Mit dem E-Auto will die EU die Treibhausgasemissionen senken. Doch die Rechnung hat man offenbar ohne die Autofahrer gemacht. In Deutschland verkaufen sich Stromer eher schleppend. Die Folge: Das Verbrenner-Verbot könnte aufgeweicht, verschoben oder gar ganz aufgehoben werden. Das dürfte die Norweger indes nicht interessieren. Denn dort werden heute schon fast ausschließlich Elektroautos ver- und gekauft. Nur noch fünf Prozent aller Neuwagen in Norwegen fahren mit Diesel oder Benzin. Warum klappt das in Norwegen und in Deutschland nicht? Dafür gibt es zwei Gründe.
→ Das E-Auto ist nur was für Reiche
Ab April 2025 machen die Norweger etwa Plug-in-Hybride kurzerhand um 3.850 Euro teurer. Das mindert das Kaufinteresse. Gleichzeitig macht man das E-Auto attraktiv. Wer sich einen Stromer kauft, der maximal 43.000 Euro kostet, bezahlt keine Mehrwertsteuer. Und: Der Strom, mit dem man Elektroautos auftankt, ist nur halb so teuer, wie in Deutschland. Da wundert es kaum einen, dass sich die Norweger bereits im Januar 2025 von Diesel und Benzinern verabschieden. Dann dürfen keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr neu zugelassen werden.
E-Auto hat überall noch Nachholbedarf
Auch, wenn das jetzt so klingt, als würden in Norwegen alle lautlos über die Straßen juckeln: Nein, so ist es nicht. Zwar greifen die Norweger, wenn sie sich für einen Neuwagen entscheiden, zum Stromer. Aber noch längst fährt nicht jeder elektrisch. Nur etwa jedes vierte Auto auf norwegischen Straßen ist ein E-Auto. Die drei anderen sind immer noch Diesel oder Benziner. Das hat aber einen einfachen Grund: Gebrauchte Verbrenner sind oft mehr als zehn Jahre im Einsatz, bevor man sie durch einen Neuwagen ersetzt – übrigens auch in Deutschland.