Ab Ende 2025: Social-Media-Verbot für Jugendliche geplant

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Die australische Regierung fordert eine strikte Reglementierung der Social-Media-Aktivitäten bei Kindern und Jugendlichen – und könnte damit weltweit einen Stein ins Rollen bringen. Die Anbieter sollen strenge Altersgrenzen einführen und deren Einhaltung nachweisen.
Soziales Netzwerk
FacebookBildquelle: LoboStudioHamburg / Pixabay

Vor den Gefahren von Social-Media-Netzwerken wie Facebook, Instagram oder Tiktok wurde zuletzt immer wieder gewarnt. Auch in Australien sieht die Regierung in den Netzwerken erhebliche Risiken, insbesondere für Heranwachsende. Durch die exzessive Nutzung der Plattformen werden sowohl für die körperliche als auch für die mentale Gesundheit gravierende Auswirkungen befürchtet, die insbesondere aus der Inszenierung von falschen Körperbildern sowie frauenfeindlichen Inhalten resultieren. Als Konsequenz zeichnet sich nun ein drastischer Schritt ab. 

Wie Reuters berichtet, soll in Down Under der Zugang zu Social-Media-Netzwerken wie Facebook, Instagram, Tiktok oder X für unter 16-Jährige verboten werden. Im Laufe des kommenden Jahres soll dazu ein entsprechendes Gesetz vom Parlament des Landes abgesegnet werden. 

Wirksame Alterskontrolle soll zur Pflicht werden

Unklar ist allerdings noch, wie die Umsetzung im Detail aussehen könnte. Denn bisher wurden noch in keinem anderen Land ähnlich strikte Regelungen eingeführt. Die Alterskontrolle soll demnach auf Verifikationsverfahren basieren, die biometrische Daten und staatliche Dokumente nutzen. Dabei wird die endgültige Ausgestaltung dieser Prozesse den Netzwerken selbst überlassen, allerdings müssen sie nach den Plänen der Regierung die Wirksamkeit ihrer Zugangsbeschränkungen nachweisen.

Scharfer Widerspruch kommt erwartungsgemäß von den Betreibern der Netzwerke, die eine solche Sperre für nicht zeitgemäß halten. Sie warnen davor, dass Jugendliche mit ihrem Entdeckungsdrang noch dunklere und damit potentiell gefährlichere Bereiche für sich erschließen könnten. Allerdings haben sich die Konzerne bisher nicht sonderlich für das Kindeswohl interessiert. Die diversen Social-Media-Angebote weisen in den jeweiligen Geschäftsbedingungen zwar Altersgrenzen auf, eine echte Prüfung findet jedoch nicht statt.

Globale Kritik an Sozialen Netzwerken

Die australische Regierung ist mit ihrer Kritik nicht allein. Im Februar hatte der französische Premierminister Attal eine stufenweise Begrenzung des Alters gefordert. Kinder sollen demnach erst ab dem 13. Lebensjahr und nur nach Erlaubnis ihrer Eltern Social Media nutzen dürfen. Erst mit 15 Jahren sollen sie auch eigene Accounts anlegen können. 

Auch in Nordamerika wird bei Social-Media-Angeboten – vor allem Tiktok – genauer hingesehen. Zuletzt erhoben in den USA 14 Staatsanwälte verschiedene Anklagen gegen das soziale Netzwerk von ByteDance. Sie sehen für eine ganze Reihe von Mechanismen Belege, die darauf abzielen, vor allem jüngere Nutzer in ihren Bann zu ziehen. Dazu würde nicht zuletzt auf Inhalte gesetzt, die zwar eine große Attraktivität besäßen, allerdings dem geistigen Wohl der jungen Nutzer nicht unbedingt zuträglich seien.

Spionageverdacht steht nach wie vor im Raum

Tiktok steht dabei noch aus einem anderen Grund unter besonderer Beobachtung. Das soziale Netzwerk gehört zum chinesischen ByteDance-Konzern, der sich immer wieder Vorwürfen gegenübersieht, die Daten seiner Nutzer an die Geheimdienste der Volksrepublik zu leiten. Seit Längerem wird in der US-amerikanischen Politik gefordert, dass sich entweder der Besitzer von seinem Netzwerk trennt oder dieses verboten wird. Dieser Sichtweise scheint man auch in Kanada zu folgen. Die kanadische Regierung hat verfügt, dass das Geschäft der TikTok Technology Canada, Inc. aus Sicherheitsgründen aufgelöst werden soll. Damit werden dem Konzern Geschäfte in Kanada erheblich erschwert.

Mitreden

1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Die „führende“ Demokratien der Welt finden keine andere Mittel, als autokratische Verbote.
    Es scheint so, ob Australien neue Geld-Einnahmequellen sucht. Ein Land, welches in der Welt kaum Bedeutung hat, kann keine Zeichen setzen, eher wird es noch mehr abgeschottet.
    Australien kann nicht mal Drogenproblem in den Griff bekommen, wie wollen die denn Sozialnetzwerke regulieren, von denen keiner aus Australien kommt?
    Da wird wohl bald auch VPN Gebrauch in Australien unterer Strafe gestellt.

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