Wenn es um E-Autos geht, hat die Marke Volkswagen (VW) hierzulande die Marktführung inne. So entfielen im bisherigen Jahresverlauf von 311.881 neu zugelassenen Elektroautos 15,8 Prozent auf VW. Zum Konzern gehört jedoch auch die Marke Audi, die immerhin mit 6 Prozent an den diesjährigen E-Zulassungen beteiligt ist. Doch das reicht noch nicht aus. Insbesondere nicht, weil die EU die gesetzten CO2-Flottenziele ab 2025 verschärft. Heißt: Überschreiten die Automobilhersteller die neuen Grenzwerte, müssen sie tief in die Tasche greifen. Nach Angaben von Auto Motor Sport könnten sich die Strafen auf mehrere Hundert Millionen Euro summieren. Und das pro Jahr. Ein stolzer Betrag, den die Hersteller nun allem Anschein nach auf die Verbraucher umzulagern gedenken.
Verbrenner-Preise schießen in die Höhe
Wie aus einer Händler-Mitteilung von Audi hervorgeht, die der Automobilwoche vorliegt, sollen die Preise für die Modelle A1, A6, A7, A8, Q2, Q3, Q7 und Q8 um durchschnittlich 1,9 Prozent angehoben werden. Bei einem Fahrzeug im Wert von 35.000 Euro wäre das ein durchaus spürbarer Preisanstieg von 665 Euro, die ein Verbrenner-Enthusiast bereits ab dem 10. Dezember 2024 draufzahlen müsste. Und damit ist Audi nicht allein. So hat der Mutterkonzern VW bereits Ende September angekündigt, die Verbrenner-Preise anzuheben. Höchstwahrscheinlich aus denselben Gründen.
Für Freunde von E-Autos könnten die neuen CO2-Flottenziele derweil preisliche Vorteile bringen. Denn Audi und VW können den Strafzahlungen entgegenwirken, indem sie die Elektroauto-Absätze steigern. Daher spekuliert Auto Motor Sport, dass die Autobauer ihre Preise im E-Segment demnächst senken oder aber attraktive Rabatte starten.
Preissenkung einerseits, Preissteigerung andererseits
Während europäische E-Autos im Preis herabgesenkt werden könnten, scheint Elektrofahrzeugen aus China das Gegenteil zu drohen. Denn die EU hat jüngst Strafzölle auf importierte Elektroautos verhängt – wegen angeblicher marktverzerrender Subventionen durch die chinesische Regierung. Ob chinesische Autobauer die neuen Strafzölle jedoch in Gänze zu tragen bereit sind, ist fraglich. Daher kann es passieren, dass die Preise der vergleichsweise günstigen E-Autos aus Fernost demnächst genauso wie die der deutschen Verbrenner in die Höhe schießen.