9.040 Kilometer: Neuer Netzbau in Deutschland für Erneuerbare

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Damit sich Deutschland bis 2045 als klimaneutral ansehen kann, werden nicht nur Solar- und Windkraftanlagen benötigt. Mit einer neuen Infrastruktur soll die Versorgung mit Energie auch dann sichergestellt werden, wenn die regenerativen Anlagen nicht genug Strom liefern.
Grüner Wasserstoff - ein unterschätztes Speichermedium für Windkraft?
Grüner Wasserstoff - ein unterschätztes Speichermedium für Windkraft?Bildquelle: Fraunhofer ISE

Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral werden. Die Emissionen von CO2 sollen die Aufnahme des Treibhausgases nicht überschreiten. Das bedeutet auch das Ende fossiler Energieträger für die hiesige Energiegewinnung. Um die Energiesicherheit zu gewährleisten, soll daher künftig Wasserstoff eine entscheidende Rolle spielen.

Neue Infrastruktur in Deutschland

Jetzt kann mit dem Aufbau der dazu nötigen Infrastruktur begonnen werden. Die Bundesnetzagentur hat einen entsprechenden Antrag der Netzbetreiber vom 22. Juli 2024 genehmigt. Ziel ist es, ein Kernnetz zu errichten, das eine Gesamtlänge von 9.040 Kilometern umfassen wird und für den überregionalen Transport des Wasserstoffs genutzt werden soll. Es sollen zunächst große Verbauchs-, aber auch Erzeugungsregionen wie Industriezentren, Speicher, Kraftwerke und Importkorridore verbunden werden.

In den Regionen wiederum soll die Verteilung über eigene Netze erfolgen. Der Energiebedarf in Deutschland ist zu groß, um diesen allein mit Wasserstoff decken zu können, der vor Ort erzeugt wurde. Aktuell prognostiziert das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) den Bedarf an Wasserstoff für 2030 auf 95 bis 130 Terawattstunden (TWH). Der Abschätzung zufolge müssen davon 50 bis 70 Prozent importiert werden. Daher sind 13 Grenzübergangspunkte zu europäischen Nachbarländern vorgesehen, die künftig für den Import der Erdgas-Alternative genutzt werden sollen. Daneben sollen künftig auch Schiffe genutzt werden, die aktuell für den Transport von Flüssiggas eingesetzt werden.

Großteil der Leitungen für Wasserstoff existiert bereits

Ein Großteil der Leitungen, 60 Prozent, wurde bereits gebaut und bisher für die Durchleitung von Erdgas genutzt. Die fehlenden Rohre werden dabei von privaten Investoren gefertigt und betrieben. Erste Leitungen des neuen Netzes sollen bereits im kommenden Jahr ihren Betrieb aufnehmen. Bis zum Jahr 2032 soll die Einspeiseleistung bei 101 GW liegen. Der Ausbau wird voraussichtlich rund 18,9 Milliarden Euro kosten.

Im BMWK geht man allerdings davon aus, dass die finale Ausbaustufe noch nicht erreicht wird. Im eigentlichen Antrag sollte das Netz noch 9.666 Kilometer groß werden, wobei man bei den Kosten von 19,7 Milliarden Euro ausging.

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