5G-Ausbau abgeschlossen - Du ahnst nicht, wo!

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Dem Mobilfunk gehört die Zukunft. Nach GSM, UMTS, HSDPA und LTE bringt sich aktuell die fünfte Mobilfunkgeneration 5G in Stellung. In Asien ist 5G schon weit verbreitet. Und auch in Deutschland schreitet der 5G-Ausbau kontinuierlich voran. Neue 5G-Basisstationen sind künftig aber auch an ganz anderer Stelle nutzbar. An einem Ort, den so wohl kaum jemand auf dem Radar hatte.
Denn in Zukunft kannst du 5G auch dort nutzen, wo Kommunikation bisher nur mit einem Satellitentelefon möglich war. Die Rede ist nicht von entlegenen Inseln irgendwo im Pazifik, sondern vom höchsten Berg der Welt: dem Mount Everest. Wer den Gipfel in fast neun Kilometern Höhe bezwingt, kann in Zukunft ein Selfie direkt von seinem Aufstieg verschicken. Vorausgesetzt, man nutzt ein 5G-Smartphone. Und schnell muss man auch sein, was in Zeiten der Corona-Pandemie und ausgesetzten Bergsteiger-Touren gar nicht so einfach ist.

5G am Mount Everest – Antennen stehen in verschiedenen Höhen

Schnell sein deshalb, weil die 5G-Basisstationen auf dem Mount Everest dort nur vorübergehend stehen. Der chinesische Netzwerkausrüster Huawei und der Provider China Mobile haben seit April auf der Nordseite des Berges in 5.300, 5.800 und 6.500 Metern Höhe neue 5G-Basisstationen errichtet, um den Berg von Wissenschaftlern mit Hilfe moderner Technik neu zu vermessen. Nach Abschluss dieser Arbeiten sollen die 5G-Antennen wieder verschwinden. Das sei noch im Laufe dieses Jahres geplant, teilte Huawei mit. Neben der Mobilfunktechnik haben die beiden beteiligten Firmen für die Nutzung von 5G auf dem Mount Everest auch 25 Kilometer Glasfaserkabel verlegen müssen. Mehrere Tage harte Arbeit sei dafür notwendig gewesen, teilte China Mobile mit. Dadurch sei es nun aber auch auf dem Gipfel des Berges möglich, 5G zu nutzen.
Huawei und China Mobile haben 5G auf den höchsten Berg der Welt gebracht.
Die drei neuen 5G-Basisstationen sind am Basislager, am Übergangslager und am Zwischenlager der Bergsteigerroute zu finden. Die Stromversorgung wird über Ölmotoren sichergestellt. In 5.300 Metern Höhe will Huawei bei einem ersten Test im Netz von China Mobile eine Download-Geschwindigkeit von fast 1,7 Gbit/s und rund 215 Mbit/s im Upload gemessen haben. Damit seien zum ersten Mal überhaupt Gigabit-Verbindungen am Mount Everst möglich.

5G bringt HD-Livestreams aus dem Himalaya

Laut Angaben des chinesischen TV-Senders CCTV waren neben China Mobile auch China Unicorn und China Telecom an der Errichtung der 5G-Antennen auf dem Mount Everest beteiligt, der in der tibetischen Sprache Mount Qomolangma heißt. Über das 5G-Netz am Mount Everest sind sogar Livestreams in HD-Qualität möglich. Eine Aufzeichnung eines solchen Streams ist bei Youtube zu finden. 
5G am Mount Everest zu errichten: keine leichte Angelegenheit.
Mobilfunk selbst ist am höchsten Berg des Himalaya übrigens nicht neu. Die drei großen chinesischen Netzbetreiber bieten am Mount Everest schon länger 2G, 3G und 4G an. Die Mobilfunk-Signale reichten bisher aber nicht bis zum Gipfel des Berges.

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