Die Energiekosten können Haushalte stark belasten. Dabei sind sie keineswegs nur zu Krisenzeiten besonders teuer. Auch im Alltag verursachen sie jeden Monat einen großen Anteil an den regelmäßigen Fixkosten deutscher Haushalte. Durchschnittlich machen sie bis zu 6,1 Prozent der Konsumausgaben privater Haushalte aus. In der Gruppe der Geringverdiener sind es mit fast 9,5 Prozent sogar fast ein Zehntel des Nettoeinkommens. In einem Haus ohne Energiekosten zu leben, befreit einen von dieser monatlichen Last. Mit Octopus Energys Zero Bills Häusern rückt diese Möglichkeit in greifbare Nähe.
Octopus Energy: Zero Bills Häuser kommen nach Deutschland
Das Konzept hinter den Zero Bills Häusern konnte Octopus Energy bereits erfolgreich erproben. Seit rund zwei Jahren hat sich das Projekt bereits in Großbritannien bewährt. Mittlerweile finden sich mehr als 500 Zero Bills Homes in England, die sogar für 10 Jahre ermöglichen, gänzlich energiekostenfrei zu leben. Bis Ende 2024 möchte das Unternehmen auch 100 Häuser in Deutschland in ein Zero Bills Haus verwandeln. Ein erster Prototyp der energiesparenden Häuser steht bereits in Deutschland und liefert die gewünschten Ergebnisse. Der Besitzer zahlt keine Energiekosten mehr, sodass das Unternehmen nun großflächig damit starten möchte, weitere Häuser in Deutschland entsprechend auszustatten oder neu zu bauen.
Um Zauberei handelt es sich bei der Kosteneinsparung dabei jedoch nicht. Die Einsparung der Energiekosten ermöglicht die Kombination aus PV-Anlage, Batteriespeicher und Wärmepumpe. Mithilfe der Technologieplattform Kraken der Octopus Group kann der Verbrauch des Hauses intelligent gesteuert und optimiert werden. Der Vorteil für Kunden liegt darin, dass sie sich nicht selbst darum kümmern müssen, den Energieverbrauch ihres Heims zu überwachen. Die Geräte nutzen automatisiert Zeitpunkte, in denen die Strompreise besonders günstig ausfallen aus, um den größten Verbrauch in diese Zeiten zu lenken. Da der Heizbedarf eine der größten Hürden auf dem Weg zu einem Null-Energiekosten-Haus sein kann, werden die Immobilien besonders gut gedämmt. Kombiniert wird das mit einer smarten Fernsteuerung des Systems über die unternehmenseigene Anwendung Intelligent Octopus. Die Betriebszeiten der Geräte passen sich so über Fernsteuerung automatisch an die bestmöglichen Zeiten an.
Kostenloser Strom nicht unbegrenzt
Bis 2025 möchte Octopus Energy weltweit 50.000 der Zero Bills Häuser errichten. Darunter sollen auch energieautarke Häuser für sozialen Wohnraum fallen. Sämtliche Informationen rund um das Angebot hat der Anbieter auf dieser Informationsseite zusammengefasst. Allerdings sieht das Konzept der Zero Bills Homes nicht vor, dass du endlos viel Energie in den Wohnhäusern verbrauchen kannst. In den Zero Bills Häusern gibt es einen sogenannten „Fairbetrag“, der sich individuell an dem Verbrauch deines Haushaltes orientiert. Damit bezeichnet Octopus Energy einen Freibetrag an kostenlosem Strom, den du als Zero Bills Kunde erhältst. Sollte der jährliche Freibetrag an Strom aufgebraucht sein, kannst du den darüber hinaus benötigten Strom automatisch über den günstigsten Basistarif des Anbieters beziehen.
Wer gern das E-Auto mit Strom aufladen möchte, sollte auch wissen, dass E-Fahrzeuge den Strom des „Fairbetrag“ nicht nutzen können. Alternativ stellt Octopus Energy dir jedoch zusätzlich einen E-Auto-Tarif zur Verfügung, mit dem du dein E-Auto aufladen kannst. Dieser Tarif kostet dich maximal 20 Cent pro Kilowattstunde. Ähnlich wie bei der Steuerung deiner Geräte im Haushalt lädt das Unternehmen dein E-Auto auch zu den Zeiten auf, in denen es am günstigsten ausfällt. Der Preis nach oben wird dabei jedoch auf 20 Cent pro Kilowattstunde begrenzt. Für die intelligente Steuerung des Verbrauchs ist ein Smart Meter notwendig. Für Kunden, die ein solches Smart Meter noch nicht besitzen, stellt der Anbieter ein kostenfreies Gerät zur Verfügung. Die 5-Jahres-Garantie für die kostenfreie Energiebelieferung gilt zudem nur, solange die Voraussetzungen des Zero-Bills-Tarifs erfüllt sind. Dein Haus muss als Zero Bills Home akkreditiert werden, damit du von dem Tarif profitieren kannst.
Fragen und Antworten zu Zero-Bill-Homes
Um dir weitere Informationen über das Programm zu verschaffen, haben wir uns direkt mit Octopus Energy in Verbindung gesetzt. Bastian Gierull, CEO von Octopus Energy Germany hat uns einige Fragen zu ihren Zero Bill Häusern beantwortet.
1. Welche Voraussetzungen muss ein Wohngebäude erfüllen, um für den Umbau zu einem Zero Bills Haus in Betracht zu kommen?
Für unsere Nullkosten-Rechnung benötigen wir Häuser, die gut gedämmt sind und über große PV-Flächen, eine Wärmepumpe und einen Batteriespeicher verfügen. Wir rechnen zum Beispiel mit einer Effizienzklasse von mindestens KfW55 – also dass das Haus nur 55 Prozent der Energie eines konventionellen Neubaus benötigt und besonders umweltfreundlich ist – aber grundsätzlich sind die Details von Haus zu Haus unterschiedlich. Das beginnt bei der Dämmung und der erwarteten Stromproduktion vom Dach. Aber wir beziehen zum Beispiel auch den Standort ein, weil sich dieser auf die Einspeisevergütung auswirkt.
2. Gibt es eine Grenze, an der ihr sagt, ‚ab diesen Bedingungen lohnt sich der Ausbau finanziell nicht‘?
Ein gut gedämmtes und nachhaltiges Haus ist immer ein sinnvolles Investment. Die Frage ist also nicht, ob, sondern wie schnell sich der Ausbau zu einem Null-Energiekosten-Haus finanziell lohnt. Kostentechnisch kann man sich ein Zero-Bills-Home vorstellen wie ein normales grünes Selbstversorgerhaus. Nur anstelle eines Hausbesitzers, der sich konstant um das Management von Solar, Batterie und Wärmepumpe kümmern muss, legt sich unser Zero-Bills-Bewohner in den Liegestuhl, genießt die Sonne und überlässt das Optimieren unserer intelligenten Technologie.
3. Mit welchen Kosten müsste ein Hausbesitzer rechnen, der sich für einen Ausbau entscheidet?
Die Kosten für einen Ausbau hängen genau wie die Kosten für einen Neubau nach Zero-Bills-Standard sehr vom Projekt ab. Der kostengünstigste Ausbau-Fall ist ein Energiesparhaus mit Solar und Wärmepumpe, bei dem wir nur zusätzliche PV-Fläche und einen Batterie-Speicher ergänzen müssten. Die Kosten dafür hängen dann nur von den aktuellen Preisen für Solar und Speicher ab. Deutlich teurer wird es, wenn man das Haus komplett umbauen möchte und zuerst sanieren muss oder noch gar keine grüne Technik verbaut hat. Bei einem großen Umbau geht es aber sowieso nicht nur um die Energiekosten, sondern generell darum, das Haus fit für die Zukunft zu machen. Wir bieten mit Partnern im Moment den Neubau an.
4. Mit welchen Kosten müsste ein Bauherr rechnen, der ein Zero Bills Haus neu errichten möchte?
Ein neues Zero-Bills-Haus ist nicht teurer als bestehende energieautarke Häuser, aber auch hier variieren die Preise von Haus zu Haus. Um ein Beispiel zu geben: Ein Standard-Einfamilienhaus ohne Grundstück liegt bei circa. 250.000 Euro. Dazu kommen dann etwa 40.000 Euro für Wärmepumpe, Solar und Batterie, wenn man die Förderung abzieht. Den größten Mehrwert schaffen wir mit unserer intelligenten Software im Hintergrund. Dafür zahlen die angehenden Hausbesitzer aber keinen Cent extra. Auf der anderen Seite spart ein solches Haus gut und gern mal einen mittleren vierstelligen Betrag im Jahr.