Die Themen Nachrichten und Journalismus sind in den Letzten Jahren zu einem wichtigen Gesprächsthema geworden. Nun hat sich auch Google der Thematik angenommen. So will das Unternehmen im Laufe der nächsten Tage eine einheitliche App (Android und iOS) sowie Web-Oberfläche für Nachrichten veröffentlichen. Die neuen Dienste werden unter anderem auch die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz nutzen, um Verbrauchern einen umfangreicheren Überblick über ein Thema ermöglichen zu können.
Konkret analysiert das neue Google News die Interessen des Nutzers und präsentiert ihm bereits beim erstmaligen Öffnen passende Nachrichten – teilweise auch mit einem regionalen Bezug. Folglich muss man die eigenen Interessen – im Gegensatz zu zahlreichen anderen Anwendungen – nicht manuell angeben. Die KI sammelt fortlaufend Informationen über den Nutzer und sorgt dafür, dass sich die Trefferquote mit der Zeit entsprechend verbessert. Eine weitere Neuerung heißt „Full Coverage“. Hierbei sucht der Algorithmus alle Informationen zu einem Thema und erstellt eine Zeitleiste, anhand derer man die Entwicklung des Themas nachvollziehen kann. Zu guter Letzt ist es mit dem neuen Google News möglich, die Anwendungen zahlreicher Nachrichtendienste unter einem Dach zu verwalten.
Googles setzt auf KI
Zunächst haben Google Mitarbeiter einige allgemeine Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz vorgestellt. So kann man mithilfe einer KI-Funktion beispielsweise zwei Stimmen, die gleichzeitig reden auseinanderhalten und transkribieren. Weiterhin können Personen, die nicht selbstständig reden können, sich künftig mithilfe des Morsekodes und der Google-Tastatur verständigen.
Auch die Google-Foto-App wird künftig angepasst werden. Im Nachhinein wird das System Personen, die auf den Bildern abgebildet sind, automatisch erkennen können. Die betroffenen Bilder können daraufhin mit nur wenigen Klicks an die entsprechende Person weitergeleitet werden. Zu guter Letzt erlaubt es eine weitere Funktion Schwarz-Weiß-Bilder automatisch mit Farbe zu versehen.
Google Assistant und Maps
Der Inbegriff der künstlichen Intelligenz im Alphabet-Universum, der Google-Assistant, erhält ebenfalls zahlreiche Neuerungen wie beispielsweise eine realistischere Aussprache. Zudem sollen Konversationen künftig natürlicher werden. Dies bedeutet Konkret, dass der schlaue Assistent nicht nur einzelne Fragen beantworten, sondern auch mehrere in einem Zug ausgesprochene Fragen erkennen kann. Weiterhin wird die KI demnächst auch Folgefragen beantworten – „ok Google“ muss dabei nur ein Mal gesagt werden. Die letzte vorgestellte Funktion erinnert indes an Science-Fiction–Filme à la Star Trek. So kann der Assistant zukünftig eigenständig Termine für seinen Nutzer buchen – und das per Telefon und im normalen Gespräch mit dem Gegenüber.
Auch die Karten-App von Google durchlebt einen Wandel und wird individueller werden. So wird die Anwendung künftig mehr auf regionale Ereignisse eingehen und dem Nutzer beispielsweise neue Restaurants und Cafés in der Umgebung anzeigen. Darüber hinaus vergleicht die künstliche Intelligenz individuelle Informationen des Nutzers mit den Informationen, die es über einzelne Standorte beisitzt, sodass dem Nutzer Orte angezeigt werden, die ihm gefallen könnten. Diese und andere Standorte können daraufhin in eine eigene Liste eingetragen und mit Freunden geteilt werden.
Kamera mit AI
Die Änderungen an der Kamera-App dürften vielen Hobby-Photographen besonders gefallen. So soll die Anwendung beispielsweise Orte automatisch erkennen können und somit die Navigation deutlich erleichtern. Auch die bereits früher vorgestellte Kamera-Funktion „Google Lens“ soll nun auf die Handys kommen. Dabei erkennt der Algorithmus abgebildete Gegenstände wie Plakate oder Kleidungsstücke in Echtzeit und gibt relevante Informationen an. Die Funktion war bisher nur eingeschränkt zugänglich, künftig wird diese allerdings in die Kamera-App Googles und damit auf den Smartphones zahlreicher Hersteller integriert werden. Alle vorgestellten Features sollen in den kommenden Wochen und Monaten ausgerollt werden.
Android Things 1.0
Einen Tag vor der eigentlichen Keynote hat Google Informationen rund um das nun endgültig fertiggestellte Android Things mit der Öffentlichkeit geteilt. Zuvor waren bereits sieben Vorschauversionen veröffentlicht worden, wobei das SDK (Software Development Kit) laut dem Hersteller bereits mehr als 100.000 Mal heruntergeladen wurde. Interessant ist das neue Betriebssystem vor allem für Entwickler von IoT-Technologien (Internet der Dinge).
In den Monaten vor der offiziellen Veröffentlichung des Android Things hat Google bereits die Programmschnittstellen (APIs) fertiggestellt. Nun kündigte das Unternehmen Unterstützung für Chips NXP i.MX8M, MediaTek MT8516, Qualcomm SDA212 und SDA624 an. Diese sollen darüber hinaus mindestens drei Jahre lang mit Softwareupdates versorgt werden.