Sony hat vor wenigen Jahren den Sprung aus der Z-Reihe gewagt und seien Nomenklatur auf das führende „X“ umgestellt. Seither nennen die Japaner ihre Mittelklasse Xperia XA und waren damit gerade in der ersten Generation recht erfolgreich. Mit der zweiten Generation der Xperia-XA1-Familie mit insgesamt drei Geräten wurde das Design der Flaggschiffe und Oberklasse-Smartphones weitgehend übernommen, womit sich Sony einige Kritik gefallen lassen musste. Mit der dritten Generation nimmt man einen neuen Anlauf, jedoch nicht über das Design.
Sony Xperia XA2 (Ultra) – Neues altes Design
Das Äußere der beiden neuen Sprößlinge hat sich grundsätzlich kaum verändert: Dominant sind weiter die beiden dicken Balken ober- und unterhalb des Displays und das Kantige Gehäuse, das auf den Längsseiten mit einem runden Rahmen und auf den kurzen Seiten mit einem flachen Rahmen aufwartet. Randlos ist das Display bei beiden Vertretern mit gutem Willen an den Kanten der Längsseiten. In Zeiten in denen Displays um den Rahmen herumgezogen werden oder ein Panel bis auf einen kleinen Ausschnitt die komplette Front bedeckt, zeigt sich Sony traditionell.
Sony Xperia XA2 Ultra
Das ganze hat einen großen Vorteil: Das Xperia XA2 wie auch das Xperia XA2 Ultra werden sofort als Sony-Smartphones identifiziert und setzen sich so gegenüber vielen Konkurrenten ab. Man ist hier mit einer ganz eigenen Design-Idee unterwegs und zieht sie auch konsequent durch. Nutzer, die sich also einmal in das Design verguckt haben, werden dabei bleiben. Und für ebendiese Nutzer hält die neue Generation einige technische Weiterentwicklungen parat.
Neues gibt es jedoch nicht nur im Inneren. Auch die Rückseiten der beiden Smartphones haben ein paar Änderungen gegenüber den Vorgängern abbekommen. So prangen die Kameras jetzt zentriert oberhalb eines Fingerabdrucksensors und verstecken sich nicht mehr verschämt in der Ecke der Rückseite. Der LED-Blitz ist dabei neben der Kamera angebracht und bringt ein wenig Unsymmetrie ins Spiel. Der Rest der Rückseite ist jedoch wie bei Sony üblich übersichtlich gehalten. Ein „Xperia“-Schriftzug unterhalb des biometrischen Sensors bleibt der einzige Schmuck, den sich die neuen XAs gönnen.
Sony Xperia XA2 im Hands-On
Das kleinere Modell der beiden Brüder wirkt in großen Händen beinahe etwas verloren. Für zierliche Zeitgenossen oder dünne Frauenhände ist die Größe jedoch ideal getroffen. Das schick anzusehende Display ruht in der Front ohne große Display-Ränder auf den Längsseiten. Das konnte jedoch auch schon der Vorgänger. Die dicken Balken ober- und unterhalb des Panels wirken in der Realität etwas schmaler als es die Bilder suggerieren. Damit kann man von einer Design-Verbesserung sprechen. Trotzdem ist die ungenutzte Fläche weiterhin etwas zu groß. Dieser Eindruck wird dadurch verstärkt, dass beide Flächen kaum genutzt werden. Gerade unterhalb des Displays herrscht gähnende Leere.
Die Haptik des kleinen Xperia XA2 überzeugt in Sachen Qualität und auch in Sachen Charakter: Mit leicht angeschliffenen Kanten und kleinen aber feinen Rundungen an den richtigen Stellen, hat die Hand immer etwas neues zu entdecken und man möchte das kleine Smartphone nicht so schnell wieder zurücklegen. Das Gesicht und auch die Materialien stehen Stellvertretend für die hohe Verarbeitungsqualität und zeigen, was für Sony die Premium-Mittelklasse bedeutet.
Der Preis macht nach den ersten Eindrücken noch etwas Sorge, jedoch geht die Tendenz dazu, dass das Xperia XA2 sein Geld wert ist und mit ein wenig Preisverfall ein starkes Angebot herauskommen wird. Ob dieser Eindruck täuscht, wird jedoch erst der Test und die Zeit zeigen müssen.
Sony Xperia XA2 – Technische Daten
Im Innern des Xperia XA2 rechnet ein Mittelklasse-Prozessor von Qualcomm der dabei von 3 GB Arbeitsspeicher unterstützt wird. Beim Display setzten die Japaner auf 5,2 Zoll in der Diagonalen und eine Full-HD-Auflösung. Eine 23-Megapixel-Kamera mit 4K-Videoaufnahmen und maximal Bildern pro Sekunde soll für Kurzweil bei ausgedehnten Fotowalks sorgen. Die Frontkamera mit ihren 8 Megapixel Auflösung verzichtet auf einen Frontblitz, soll jedoch dank 120 Grad Bildwinkel alle Freunde auf ein Selfie bekommen.
Sony Xperia XA2
- Prozessor: Qualcomm Snapdragon 630
- Betriebssystem: Android 8 Oreo
- Arbeitsspeicher: 3 GB
- Display: 5,2 Zoll Full-HD
- Kameras: 23 / 8 Megapixel
- Fingerabdrucksensor
- Akku: 3.300 mAh
- Rahmenmaterial: Aluminium
Sony Xperia XA2 Ultra im Hands-On
Sonys Ultra-Version wurde schon beim Xperia XA1 als aufgepumpte Variante eingesetzt und ist einfach eine größere Version des kleinen Mittelklässlers. Doch ganz so einfach ist die Sache dann doch nicht: Das Xperia XA2 Ultra ist mit seiner enormen Größe ein ganz anderes Smartphone, auch wenn die Technik im Inneren ganz ähnlich ist. Nimmt man das Xperia XA2 Ultra in die Hand wird schnell klar, dass das große Mittelklassemodell nichts für Menschen mit geringer Handschuhgröße ist. Lassen sich die an der rechten Seite angebrachten mechanischen Buttons noch halbwegs komfortabel erreichen, wird es bei der Bedienung des Displays schon schwieriger. Um mit dem Daumen an den oberen Rand zu kommen, bedarf es entweder Pranken oder eines flexiblen Handgelenkes. Wer mit beiden nicht gesegnet ist, muss umgreifen oder die zweite Hand zu Hilfe nehmen.
Dem Display merkt man nicht an, dass es eine kleinere Pixeldichte bietet als das Xperia XA2. Dafür sorgt die schiere Höhe der Pixeldichte beider Modelle. Sie liegt beim kleinen Modell satt im Bereich oberhalb der 400ppi-Grenze und damit weit über dem Wahrnehmungshorizont des menschlichen Auges. Beim Ultra-Modell sind es immerhin noch über 360ppi und damit auch noch im grünen Bereich.
Bei der Haptik geht das Xperia XA2 Ultra Hand in Hand mit dem kleinen Modell und beide nehmen sich hier nichts. Auch bei der Biegefestigkeit macht das große Model trotz 6 Zoll und entsprechenden Hebeln keine Sorge. Auf einen Aufenthalt in der Gesäßtasche inklusive Hinsetzen sollte dennoch verzichtet werden.
Beim Preis gilt wie schon bei der Haptik das gleiche Fazit wie beim Xperia XA2: Er ist bedeutend höher als beim Vorgänger. Die Technik und die Leistung zeigen sich im ersten Eindruck jedoch auch deutlich verbessert. Wie immer gilt jedoch: Erst ein ausführlicher Test wird die wahren Stärken und Schwächen wirklich aufdecken können.
Sony Xperia XA2 Ultra – Technische Daten
Bei den technischen Gegebenheiten und der Ausstattung hat das Ultra-Modell noch ein bisschen mehr zu bieten als das normale Xperia XA2. Der gleiche Prozessor wird hier mit mehr Arbeitsspeicher gepaart und steuert ein weit größeres Display. Das misst beim Xperia XA2 Ultra satte 6 Zoll, baut jedoch auf die gleiche Auflösung. Das sorgt für eine geringere Pixeldichte, die jedoch immer noch bei knapp 370 ppi liegt und sich damit voll im grünen Bereich befindet. Der dritte große unterschied liegt in der Kamera-Ausstattung, bei der das Ultra mit einer Doppelkamera aufwartet. Sie liegt jedoch nicht im Heck, sondern auf der Front. Dabei wird das Modul mit 16-Megapixel-Auflösung auf der Front mit einem OIS stabilisiert. Die Hauptkamera bleibt somit zwischen den beiden Modellbrüdern unberührt.
- Prozessor: Qualcomm Snapdragon 630
- Betriebssystem: Android 8 Oreo
- Arbeitsspeicher: 4 GB
- Display: 6 Zoll Full-HD
- Kameras: 23 Megapixel Heckkamera / 16 + 8 Megapixel Frontkamera
- Fingerabdrucksensor
- Akku: 3.580 mAh
- Rahmenmaterial: Aluminium
Preise und Verfügbarkeit der neuen Xperia XAs
Beide Smartphones beerben ihre Vorgänger mit viel größeren Preisschildern. Das Sony Xperia XA2 kommt in den Farben Silber, Schwarz, Blau und Pink für 349 Euro im Februar auf den Markt. Das Xperia XA2 Ultra wird in den Farben Silber, Schwarz, Blau und Gold für 449 Euro im Laufe des Februars erhältlich sein. Damit hat Sony wohl selbst für die erste Kritik an den beiden neuen XAs gesorgt: Die direkten Vorgänger kosteten noch jeweils satte 70 Euro weniger.
Und das XA2 Plus?
Sony-Fans vermissen beim CES-Auftritt Sonys noch ein weiteres Gerät aus der XA2-Familie. Das Sony Xperia XA1 Plus bildete in der Vorgeneration das Modell zwischen den beiden Modellbrüdern. Mit 5,5 Zoll Display-Diagonale lag es nicht nur beim Preis, sondern auch bei der Größe zwischen seinen Familienmitgliedern. Für die CES 2018 in Las Vegas ist es wohl noch zu früh für den Nachzügler, der schon 2017 erst Monate später als das Xperia XA1 und das Xperia XA1 Ultra vorgestellt wurde.