Die Bluetooth Special Interest Group (SIG) hat die Fertigstellung der neuen Bluetooth-Generation 5 angekündigt und dabei einige Verbesserungen in den Standard eingebracht. Die Vorstellung erfolgte fast genau zwei Jahre nach der Vorstellung des aktuellen 4.2-Standards von Bluetooth.
Höher, schneller, weiter
So sollen Bluetooth-Geräte künftig eine um bis zu viermal größere Reichweite erhalten. Viele Nutzer von Bluetooth-Kopfhörern kennen das Problem, wenn man sich ein paar Meter zu weit vom Handy entfernt und die Verbindung brüchig wird. Gerade in Zeiten wo immer mehr Hersteller auf einen Klinkenanschluss für Kopfhörer verzichten und eine Drahtlosverbindung eine gute Alternative erscheint, ist dies sehr ärgerlich.
Die Geschwindigkeit, mit der Daten über Bluetooth übertragen werden können, wurde im neuen Standard nun verdoppelt. Hiervon könnten gerade Nutzer profitieren, denen die Audioqualität einer Bluetooth-Übertragung bisher nicht ausgereicht hat. Doch auch für andere Anwendungsszenarien, etwa die Synchronisation eines Wearables, hat eine höhere Geschwindigkeit nur Vorteile. Jedoch kann die höhere Geschwindigkeit nicht zwangsläufig über die weiteren Distanzen, die Bluetooth 5 bietet, erreicht werden.
Anpassungen wurden auch vorgenommen um die Koexistenz von Bluetooth mit anderen Funkstandards zu verbessern. Dies ist vor allem im Hinblick auf IoT- und Smart-Home-Themen wichtig, da immer mehr Daten über die Luft ausgetauscht werden und sich die sendenden und empfangenden Geräte potenziell gegenseitig stören.
Ein wichtiges Thema der neuen Spezifikation ist auch der Energiespar-Bereich, auch „Low Energy“ genannt. Hier soll es mit Bluetooth 5 ebenfalls zu Verbesserungen kommen. So wurde auch die Möglichkeit, Informationen schon ohne ein Koppeln von Geräten auszutauschen, wurde erweitert. So können regelmäßig ausgestrahlte Advertising-Nachrichten, mit denen Bluetooth-Geräte für andere Bluetooth-Geräte sichtbar werden, nun das Achtfache an Information beinhalten. Somit könnten die Advertising-Nachrichten in Zukunft auch als stromsparende Möglichkeit genutzt werden, regelmäßig Daten auszutauschen. Geräte können nun außerdem ankündigen, wie oft sie diese periodischen Nachrichten aussenden, damit sich empfangende Geräte darauf einstellen und entsprechend mehr Energie sparen können.
Erste Geräte erst 2017
Anders als bei vielen anderen Standards, bei denen der Standard zeitgleich mit neuen Geräten präsentiert werden kann, fängt die Arbeit der Hardware-Hersteller mit der Verabschiedung der Spezifikation jetzt erst an. Die SIG rechnet mit ersten Geräten zwischen Februar und Juni 2017 – es bleibt folglich spannend, welcher Smartphone-Hersteller mit seinem neuen Flaggschiff das Rennen macht.