Manchmal stimmt einfach alles. Der Regisseur, die Schauspieler, die Einstellung der Fans, das Thema… Ein Film, bei dem jedermann von Anfang an von einer Erfolgsproduktion ausgeht. Doch dann geschieht das Unerwartete und der Streifen stürzt in die Bedeutungslosigkeit. Oder schlimmer noch – er wird von den Zuschauern verschmäht. Genau das geschah nun mit einem der am meisten erwarteten Filme des Jahres.
Vernichtende Bewertungen
Mit „Joker“ gelang Regisseur Todd Phillips und Hauptdarsteller Joaquin Phoenix im Jahr 2019 ein kleines Wunder. Denn der Film kam gut an. Und das, obwohl er nicht nur an legendären Joker-Interpretationen wie dem Heath Ledger-Joker gemessen wurde. Sondern auch die Figur „Joker“ entmystifizierte. Konkret erreichte der Streifen eine Wertung von 8,4 von 10 Sternen auf IMDb und 68 respektive sogar 89 Prozent auf Rotten Tomatoes (Kritiker und Zuschauer). Nun, rund fünf Jahre später, kam mit „Joker: Folie à Deux“ eine Fortsetzung in die Kinos. Abermals mit Joaquin Phoenix als Protagonisten und Todd Phillips im Regiestuhl. Doch diesmal zeigten sich Kritiker wie Zuschauer geradezu entsetzt.
Auf IMDb erhielt der neue „Joker: Folie à Deux“ gerade einmal 5,3 von 10 Sternen. Eine großzügige Wertung im Vergleich mit der auf Rotten Tomatoes. Hier bewerteten die Kritiker diesen mit 33 Prozent, während die Zuschauer dem Streifen lediglich 32 Prozent respektive 3,2 von 10 Punkten zusprachen. Auch am Startwochenende floppte das Sequel mit einem weltweiten Einspielergebnis von etwa 121 Millionen US-Dollar – davon rund 40 Millionen in den USA. Doch warum ist dem so?
Psychologischer Thriller wird zum Musical
Kritik an dem Streifen ist zahlreich. „Vermutlich der enttäuschendste Film, den ich je gesehen habe“, schreibt ein Zuschauer auf Rotten Tomatoes, während ein weiterer die Länge und die Zahl der Songs kritisiert. Und auch das Drehbuch findet sich des Öfteren im Kreuzfeuer wieder. „Schrecklich geschrieben. Ich fand den ersten Joker toll, aber das hier war überhaupt nicht vergleichbar. Große Enttäuschung“, so das Urteil eines weiteren Filmliebhabers.
Grundsätzlich lässt sich die Kritik auf zwei Punkte herunterbrechen: Einerseits wird die Entscheidung von Regisseur Todd Phillips bemängelt, aus dem Streifen ein Musical zu machen. Andererseits lehnen viele Fans die Handlung ab, die gegen Ende in einer überraschenden Wendung mündet. Einer Wendung, die den ersten Film zum Teil ad absurdum führt.
Wer sich das Sequel zum Joker dennoch anschauen möchte, muss aktuell noch zwangsläufig einen Kinosaal aufsuchen. Im Stream ist der Film noch nicht verfügbar.
Ich warte ja die ganze Zeit darauf, dass der Scherz endlich aufgelöst wird. Mit den Worten:“Das waren nur die Cut-Scenes. Jetzt kommt der richtige Film.“
Ein Mega-Blockbuster wird zu Mega durch Erfolg und Anerkennung.
Ein Mega-Flop zu Mega-Blockbuster umzuetikettieren, um ein paar Klicks zu erschleichen, ist ein Armutszeugnis.
Die Fortsetzung kann an den Erfolg vom ersten Teil nicht anknüpfen.
Musical´s sind immer eine schwere Kost.
Die Lider im Original bleiben für Milliarden Erdbewohner unverständlich und in der Übersetzung funktionieren nicht immer.
Lady Gaga in der Hauptrolle ist kein Erfolgsgarant, sondern sogar das Gegenteil, ein Risikofaktor und ein Preistreiber für Investoren.
Der erste Film war schon Schwerkost, nicht für jedermann, und das zweite haut jetzt ein Sargnagel in die Sache.
Der Schuster soll bei seinen Leisten bleiben.