Verarbeitung und Design
Mit gut 29,5 Zentimetern in der Breite und 20,4 Zentimetern in der Höhe ist das NotePRO kein handliches Tablet mehr. Es fällt zwar mit knapp 8 Millimetern und 753 Gramm noch ziemlich dünn und im Verhältnis zur Größe noch recht leicht aus, allerdings liegt es nach wenigen Minuten doch sehr schwer und unbequem in der Hand. Zum angenehmen Arbeiten braucht man hier auf Dauer auf jeden Fall einen Tisch oder zum Beispiel eine durch die Hülle entstandene Stütze, die das Gewicht etwas abfängt. Dabei hätte das NotePRO durchaus etwas kleiner ausfallen können, denn die Ränder sind mit 1,5 bzw. knapp 2 Zentimetern sehr breit.
Samsung Galaxy NotePRO 12.2: Hands-On-Bilder
Von vorne und von der Seite macht das NotePRO mit seinen Chrom-Rändern einen hochwertigen und schicken Eindruck. Spaltmaße sind nicht zu erkennen. Nicht ganz so erstklassig fällt an dieser Stelle wie bei fast allen Samsung-Geräten, die Rückseite aus, die wie auch das Samsung Galaxy Note 3 in der bekannten Kunstleder-Optik mit abgebildeten Nähten an den Seitenrändern daher kommt. Immerhin fühlt sich diese trotz des Kunststoffes recht hochwertig an. Vor Fingerabdrücken ist aber auch diese Oberfläche nicht geschützt. Wie bei der Note-Reihe üblich besitzt auch das NotePRO den S-Pen, Samsungs-Eingabestift, der auf der Rückseite eingeschoben ist.
Optisch könnte Samsung mit Blick auf die Kunstleder-Optik und die breiten Seitenränder noch einen besseren Weg gehen. Da die Verarbeitung aber an sich makellos ist, gibt es dafür nur einen Punkt Abzug.
Bewertung: 4/5
Display
Beim NotePRO 12.2 kommt wie der Name schon verrät ein 12,2 Zoll großes Super-Clear-TFT- LCD-Display zum Einsatz. Dieses löst mit 2.560 x 1.600 in WQXGA auf und bietet somit eine Pixeldichte von 247 ppi. Einzelne Pixel sind beim NotePRO nicht zu erkennen. Die Auto-Helligkeit, die während des gesamten Tests eingestellt ist, wirkt standardmäßig recht hell. Der Kontrast und die Farbwiedergabe sind ebenfalls zufriedenstellend. An dieser Stelle kommen auch Film- und Serienfans, die das Tablet gerne mal als Notebook- oder sogar Fernseher-Ersatz nutzen, auf ihre Kosten, denn mit diesem 12,2 Zoll großen Display müssen keine Qualitäts-Abstriche gemacht werden. Im Freien bei normaler Sonneneinstrahlung ist die Lesbarkeit wie bei fast allen Touchscreens jedoch eher bescheiden.
Die Pixeldichte hätte für einen Preis von rund 900 Euro etwas höher ausfallen können, mit dem bloßen Auge ist dies jedoch nicht zu erkennen. Daher nur 0,5 Punkte Abzug.
Bewertung: 4,5/5
Ausstattung und Leistung
Im Inneren sorgt ein 2,3 Ghz starker Snapdragon-800-Quad-Core-Prozessor für ausreichend Antrieb, den ein solches Riesen-Tablet auch benötigt. Als Grafikkarte kommt eine Adreno 330 mit 450 Mhz zum Einsatz. Der 3 GB große Arbeitsspeicher sorgt zusammen mit dem Quad-Core-Prozessor für eine ruckelfreie und zügige Bedienung. Sowohl beim Surfen, beim Arbeiten mit den Office-Anwendungen als auch beim Spielen aufwendiger 3D-Games kam es zu keinen spürbaren Verzögerungen während des Tests. Dies spiegelt sich auch in den An-Tu-Tu-Benchmark-Ergebnissen wieder. Dort schneidet das NotePRO mit stolzen 35.396 Punkten auf Augenhöhe mit dem Galaxy Note 3 ab. In Großstädten wie Berlin oder Köln mit vernünftiger LTE-Abdeckung macht auch das mobile Surfen richtig Spaß. Der interne Speicher ist 32 GB groß, kann jedoch per Micro-SD-Karte um bis zu 64 GB erweitert werden.
Weitere Ausstattung:
Feature | Ja | Nein | Funktion |
HSPA | x | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s | |
HSPA+ | x | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s | |
LTE | x | Mobilfunkstandard, Down-max 100 Mbit/s | |
USB–OTG | X | Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen | |
DLNA | X | Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher | |
NFC | x | Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren | |
Miracast | X | Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät | |
MHL | x | Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port | |
Slimport | x | Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port | |
Infrarot-Fernbedienung | X | Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung | |
Bluetooth-Version | X | 4.0 | |
WLAN-Standards | X | 802.11 a/b/g/n/ac |
Da es dem NotePRO 12.2 bis auf den fehlenden HDMI-Anschluss an technischer Ausstattung an kaum etwas fehlt, gibt es hierfür nur einen halben Punkt Abzug.
Bewertung: 4,5/5
Kamera
Im Gegenteil zu den meisten Tablet-Kameras, die oft eher ein schlechtes Bild liefern und somit selten gezielt zum Fotografieren eingesetzt werden, ist die 8-Megapixel-Kamera auf der Rückseite des NotePRO ein echtes Highlight des Tablets. Als eines der wenigen Tablets auf dem Markt besitzt es sogar einen LED-Blitz. Dieser ist insbesondere bei Tablets besonders wichtig, da Tablets oft nur zu Hause genutzt werden und in Innenräumen die Beleuchtung in der Regel nicht hell genug ist. Somit kommt es oft zu Farbrauschen und die Fotos werden unscharf. Beim NotePRO sieht das Ganze endlich mal anders aus. Durch den eingebauten Blitz können auch bei dunkleren Lichtverhältnissen gute Fotos gemacht werden.
Samsung Galaxy NotePRO 12.2: Kamera-Test-Bilder
Auch sonst kann sich die für ein Tablet schon recht hochwertig ausfallende 8-Megapixel-Kamera sehen lassen. Außenaufnahmen bei guten, sonnigen Lichtverhältnissen besitzen naturgetreue, klare Farben und eine recht hohe Dynamik. Bei sämtlichen Fotos die mit dem Tablet gemacht werden, ist jedoch auf den etwas verzögert auslösenden Auto-Fokus zu achten, der sonst schnell mal zu einem unscharfen Bild führen kann. Positiv fällt auch auf, dass selbst ohne Blitz die meisten Innenaufnahmen zu einem geringeren Farbrauschen neigen, als die meisten anderen hochwertigen Smartphone- und Tablet-Kameras. Videos können in Full-HD aufgenommen werden, auch im Innenbereich überzeugte im Test die Qualität.
Gerade für Business-Anwender dürfte auch die Front-Kamera nicht allzu unwichtig sein. Wichtige Video-Konferenzen lassen sich mit der 5-Megapixel-Kamera des NotePRO 12.2 besonders gut durchführen.
Im Vergleich zu anderen Tablet-Kameras stechen die Kameras des NotePRO 12.2 besonders durch den rückwärtigen LED-Blitz als auch durch die hohe Megapixel-Anzahl der Front-Kamera hervor. Daher gibt es an diese Stelle auch fast die volle Punktzahl.
Bewertung: 4,5/5
Software und Multimedia
Mit dem NotePRO 12.2 zielt Samsung vor allem auf Business-Anwender ab, die auch mobil noch gerne wichtige Dateien erstellen bzw. nochmals bearbeiten möchten. Dafür sind ab Werk mit S Note, Hword, Hcell, Hshow, SketchBook und Remote PC die Standard-Anwendungen für Word-Dokumente, PDF’s, Powerpoints oder Excel-Tabellen vorinstalliert. Natürlich entsprechen die Programme nicht im vollen Umfang den Microsoft-Programmen, aber die wichtigsten Funktionen sind untergebracht. Durch den integrierten S-Pen lässt sich, wenn man den Dreh einmal raus hat, fast ähnlich komfortabel wie mit einer Maus am Laptop, eine Powerpoint oder Excel-Tabelle erstellen. Für solche Business-Anwendungen ist auch die Multi-Window-Funktion bestens geeignet. Bis zu 4 Anwendungen lassen sich gleichzeitig auf den 12,2 Zoll großen Bildschirm platzieren und variabel in ihrer Größe anpassen.
Ähnlich wie die bei vielen Anwendern bekannte Software Teamviewer ermöglicht das Programm Remote PC den Zugriff vom Tablet auf den PC oder Laptop zu Hause oder im Büro. So sind sämtliche Daten auch unterwegs erreichbar. Eine Cloud ist nicht nötig.
Doch nicht nur für Business-Anwender dürfte das Tablet interessant sein. Mit Programmen wie SketchBook und dem 12,2 Zoll großem Bildschirm, der fast einem DIN A4-Blatt entspricht, taugt das Tablet auch als mobiler Malbuch für Kinder. Als Betriebssystem ist Android 4.4.2 KitKat installiert.
Samsung Galaxy NotePRO 12.2: Screenshots
Die links und rechts angebrachten Stereo-Lautsprecher liefern zwar keinen besonders lauten Klang, den man spontan bei einem so großen Tablet zunächst erwarten würde, dafür ist der Sound jedoch klar und stellenweise ist auch ein wenig Bass spürbar. Dennoch sollte man das Tablet für ein wirkliches Sound-Erlebnis dann doch lieber an eine hochwertige Anlage anschließen bzw. über Bluetooth verbinden.
Da das der Redaktion vorliegende Tablet auch über einen Mobilfunkzugang verfügt, wurde auch die Sprachqualität getestet. Hält man das Tablet bequem in der Hand oder hat es auf dem Tisch liegen, ist die Sprachqualität, die beim Angerufenen ankommt eher etwas dumpf und leise. Achtet man als Telefonierer jedoch darauf, dass man in das oben platzierte Mikrofon spricht, ist man am anderen Ende der Leitung gleich viel deutlicher zu verstehen. Jedoch sieht das nicht nur etwas komisch aus, sondern ist auf Dauer aufgrund der Größe und Gewichts des Tablets auch sehr anstrengend. Die Mobilfunknutzung sollte sich daher lieber auf das mobile Internet beschränken, es sei dann man greift zum Bluetooth-Headset.
Software-seitig besitzt das NotePRO 12.2 alles was ein mobiles Business-Herz begehrt. Der Fokus wurde von Samsung vernünftig gesetzt, daher ist es verschmerzlich, dass sich ein 12,2 Zoll großes Tablet nicht besonders gut zum Telefonieren eignet.
Bewertung: 5/5
Akku
12.2 Zoll wollen ordentlich bepowert werden. Samsung hat sich an dieser Stelle nicht lumpen lassen und einen 9.500 mAh starken Akku eingebaut, der dem Riesen-Tablet durch den harten Arbeitsalltag helfen soll. Auf dem Papier soll er für knapp 10 Stunden Internet- oder für 11 Stunden Video-Wiedergabedauer sorgen. Im Test musste sich das NotePRO
jeweils 30 Minuten aufwendige Spiele, Surfen, Musik-Streaming, HD-Videostream und Office-Arbeiten über sich ergehen lassen. Zusätzlich wurde es mit dem Download größerer Dateimengen (ca. 2 GB), einem Benchmark-Test und der Aufnahme diverser Fotos und Videos belastet. Mobilfunk und Bluetooth waren die gesamte Zeit über ausgeschaltet.
Nach einem achtstündigen Testtag zeigte die Akkuanzeige noch eine Kapazität von 52 Prozent an. Im Standby über Nacht verlor das Tablet nur ein Prozent an Akkuleistung. Das sind sehr gute Werte. Das Tablet lässt sich also ohne Probleme lang zwei Tage intensiv nutzen. Zum Vergleich: Das LG G Pad 8.3 besaß nach einem solchen Testtag nur noch 35 Prozent.
Die 9.500 mAh halten was sie versprechen. Daher volle Punktzahl für die exzellenten Akkuwerte.
Bewertung: 5/5
Fazit
Sucht man als Nutzer ein Tablet, das über einen sehr großen und zugleich hochauflösenden Bildschirm verfügt, und sich nicht nur von der Performance her sondern auch Software-seitig für mobile Office-Anwendungen eignet, dann trifft man mit dem Samsung Galaxy NotePRO 12.2 sicherlich die richtige Wahl – solange man den momentan Strassenpreis von knapp 750 Euro aufbringen kann. Sicherlich ist das 12,2 Zoll große Tablet aufgrund seiner Größe ein Nischenprodukt, allerdings bleibt Samsung in fast allen Funktionen seinem Business-Fokus treu. Wer ein Tablet für die Handtasche sucht, greift besser nicht zum NotePRO 12.2. Grundsätzlich könnte das Tablet aufgrund seiner Größe aber auch für Kinder zum Malen und Spielen, als auch für ältere Menschen, die oft Schwierigkeiten beim Lesen auf kleineren Displays haben, geeignet sein.
Pro
- sehr gute Akkulaufzeit
- breites Office-Paket
- High-End-Ausstattung
Kontra
- kein HDMI-Anschluss
- recht hohes Gewicht
- hoher Preis
Alternativen
Positiv für Samsung dürfte die Tatsache sein, dass es aktuell noch keine wirkliche Tablet-Alternativen auf dem Markt gibt, die ebenfalls über ein 12 Zoll großes Display, eine High-End-Ausstattung und Android als Betriebssystem verfügen. Ähnlich große Tablets wie das Acer Iconia W700 wiegen sogar mit 900 Gramm noch mehr und sind etwas schlechter ausgestattet. Zudem gibt es viele Geräte nur als Tablet-Tastatur-Kombination. Alternativen für Business-Anwender gibt es nur im 10-Zoll-Segment wie das Samsung Galaxy TabPRO 10.1 für 599 Euro, das nahezu die gleiche Ausstattung besitzt wie sein großer Bruder, nur etwas kompakter ausfällt. Ein direkter Vergleich der beiden Tablets ist hier zu finden.