Kurztest: Apple iPad mini

5 Minuten
Steve Jobs hielt Tablets im "Zwischenformat" von 7 Zoll immer für überflüssig. Bei Apple wird man allerdings froh sein, schlussendlich mit dem iPad mini doch eine Gerätegröße zwischen 3,5-Zoll-iPhone und 10-Zoll-iPad auf den Markt gebracht zu haben, verkauft es sich doch wie geschnitten Brot. inside-digital.de hat das kleine Apple-Tablet in einem Kurztest unter die Lupe genommen.
Apple iPad mini

Technische Daten

Das iPad mini ist mit einem 7,9 Zoll (20,1 Zentimeter) großen Multitouch-Display mit LED-Hintergrundbeleuchtung und IPS-Technologie ausgestattet, das mit 1.024 x 768 Pixeln bei 163 ppi auflöst. Der A5-Prozessor verfügt über zwei Kerne; ihm stehen 512 MB Arbeitsspeicher zur Seite. Die rückwärtige Kamera schießt Fotos in einer Auflösung von fünf Megapixeln und zeichnet Videos in Full-HD auf. Auf der Vorderseite befindet sich eine 1,2-Megapixel-Kamera, die Videochats in HD-Auflösung möglich macht.

Optik, Haptik & Akustik

Was sofort auffällt: Das iPad mini ist angenehm leicht. Mit nur 310 Gramm bringt es so wenig auf die Waage wie sonst kein 7-Zoll-Tablet, was sich beim „Tragekomfort“ positiv bemerkbar macht. Dazu ist es mit nur 7 Millimetern sehr dünn. Die Entwickler haben eine einzellige Batterie verbaut – nach eigenen Angaben „die dünnste, die Apple je entwickelt hat“. Die Verarbeitung des Alu-Unibody-Gehäuses und des Displays sind zudem Apple-typisch hervorragend, was insgesamt eine erstklassige Haptik ergibt. Lediglich die obere Kante hätte noch etwas abgerundeter ausfallen können.

Das iPad mini ist nicht mit Apples Full-HD-fähigem Retina-Display ausgestattet, was der Bildqualität bei Fotos oder Videos aber keinen Abbruch tut. Lediglich bei (klein dargestelltem) Text wünscht man sich eine höhere Auflösung. Die Blickwinkelstabilität ist sehr gut. Bei hellen Lichtbedingungen spiegelt der iPad-Bildschirm allerdings wie die meisten Tablets. Auch Fingerabdrücken ist die fettabweisende Beschichtung anscheinend egal.

Die Lautsprecher bringen einen ordentlichen Klang zustande, wären also zum Videoschauen gut geeignet – wenn sie denn nicht so unsinnig platziert wären. Wie so einige Hersteller verbaut auch Apple seine beiden Speaker leider nur auf einer Seite, und zwar an der unteren Rückseitenkante (vom Home-Button aus gesehen). Das bringt mehrere Nachteile mit sich: Im Landscape-Modus ist kein Stereo möglich (noch nicht einmal Sound von beiden Seiten des Schirms), außerdem wird einer der Lautsprecher von der Hand verdeckt. Auch dass der Sound im vertikalen Modus nach hinten-unten abstrahlt, ist suboptimal. Über Kopfhörer ist der Klang sehr gut.

Apple iPad mini: Lautsprecher (oben), Knöpfe, Kamera

Apple iPad mini: Lautsprecher (oben), Knöpfe, Kamera

 

Software, Menüs & Bedienung

Apple-Nutzer werden es gewohnt sein: Das iPad profitiert natürlich vom üppig ausgestatteten iOS-Universum aus iTunes, iCloud und App Store. Die Bedienung ist Apple-typisch intuitiv; alle Anwendungen starten trotz des etwas veralteten Prozessors schnell genug. Auch für flüssiges Scrollen in Websites und ruckelfreie Videos reicht die Rechenpower. Das Drehen des Bildschirms von der Horizontalen in die Vertikale geschieht ebenfalls angenehm flott.

iOS bietet eine präzise Bildschirmtastatur, und auch die Sprachsteuerung Siri ist für einige Anwendungen brauchbar. Obwohl der Bildschirm bis nahe an den Tabletrand reicht, werden keine unerwünschten Befehle ausgeführt, wenn man das Tablet mit einer Hand hält und der Daumen aufs Display kommt.

Kamera

Die 5-Megapixel-Kamera schießt draußen und drinnen recht brauchbare Fotos. Mit der vorinstallierten App „Photo Booth“ gelingen zudem witzige Schnappschüsse. Gute Videos kann man ebenfalls mit dem Objektiv drehen; laut Hersteller sind Full-HD-Videos in 1080p möglich.

Apple iPad mini: Kamerafotos drinnen und draußen

Apple iPad mini: Kamerafotos drinnen und draußen
(Modell links: Ratonero Spikey)

Vernetzung, Anschlüsse & Speicher

Kontakt zur Außenwelt stellt das iPad mini per Bluetooth 4.0 und WLAN (a/b/g/n) her. Optional ist eine Version mit SIM-Karten-Slot erhältlich. Mit dem PC ist die Verbindung über das Lightning-auf-USB-Kabel möglich, um Dateien vom Tablet auf den Rechner zu schaufeln, was auch ohne Probleme klappt. Umgekehrt funktioniert dies allerdings nur über iTunes.

Das vorliegende Modell ist die WiFi-16GB-Variante. iOS in der aktuellen Version 6.1.3 belegt rund 2 GB, die Apps und Programme in etwa noch einmal den gleichen Platz, sodass rund 12 Gigabyte zur freien Verfügung bleiben. Wie bei Apple üblich kann der Speicher nicht erweitert werden.

Akku

Apple gibt zehn Stunden Akkulaufzeit an. Im Mischbetrieb ist via WLAN etwa bei der Hälfte der Zeit das Ende der Fahnenstange erreicht. Aufgeladen wird der 4.500 mAh starke Akku über das USB-Kabel und den Stromadapter; eine Aufladung am PC ist nicht vorgesehen.

Preis

Zum spärlichen Lieferumfang des iPad mini gehört lediglich das USB-Lightning-Connector-Kabel zur Datenübertragung und – mit Stromadapter – zum Aufladen. Eine Bedienungsanleitung wird nur online angeboten. Das kleine Apple-Tablet kostet je nach Ausstattung (mit oder ohne 3G-Modul, 16 bis 64 GB Speicher) zwischen 329 und 659 Euro.

Apple iPad mini

Apple iPad mini

 

Fazit

Das iPad mini ist ein Top-Tablet: Erstklassige Verarbeitung, flottes Arbeitstempo, ein ausgeklügeltes Betriebssystem, dazu ein riesiges Angebot an Apps. Das Display hat kaum Schwächen, könnte jedoch eine höhere Auflösung vertragen. Das nächste iPad mini wird sicherlich mit einem Retina-Panel ausgerüstet werden.

Wer sich mit dem geschlossenen iOS/iTunes-System anfreunden kann, dem wird als einzig nennenswertes Manko der Preis sauer aufstoßen. Wo man bei Apple für ein WLAN-only-Modell mit lediglich 16 GB Speicher 330 Euro hinblättern muss, bekommt man mit gleicher Ausstattung beispielsweise das Amazon Kindle Fire HD oder das Asus Google Nexus 7 für 200 Euro. Dafür bietet das iPad aber auch – trotz gleicher Breite – eine rund 10 Prozent größere sichtbare Bildschirmfläche und ist dabei um 30 Prozent leichter als das Kindle.

Das Testgerät wurde zur Verfügung gestellt von getgoods.de.

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