11 Millionen Kunden betroffen: Eine der größten Banken Deutschlands vor dem Aus

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In der Finanzkrise rettete die Regierung eine der größten Banken Deutschlands. Wie sich nun herausstellt, mit Steuergeldern in Höhe von 2,5 Milliarden Euro. Doch nun droht der Bank eine Übernahme und damit das Aus.
11 Millionen Kunden betroffen: Eine der größten Banken Deutschlands vor dem Aus
11 Millionen Kunden betroffen: Eine der größten Banken Deutschlands vor dem AusBildquelle: Mauro Sbicego / Unsplash

Ob Beihilfe zum Steuerbetrug oder Mängel in der Bekämpfung von Geldwäsche: Die Commerzbank musste in den vergangenen Jahren Strafen von mehr als 100 Millionen Euro für ihre krummen Geschäfte zahlen. Und die Bundesregierung hat eine der größten Banken Deutschlands in der Finanzkrise auch noch gerettet. Mit Steuergeldern. Jetzt droht der Commerzbank aber das Ende. Gut 2,5 Milliarden Euro Steuern: weg. Und was wird mit den gut 11 Millionen Kunden?

Banken-Beben: Übernahme deutet sich an

„Die Tage der Commerzbank als eigenständiges Unternehmen sind gezählt“, titelt etwa das Finanz-Magazin Capital. Warum? Nun, nachdem Unicredit, Italiens größte Bank, vor einiger Zeit bereits die HypoVereinsbank geschluckt hat, greift sie nun nach der Commerzbank. Die Regierung teilte bereits mit, dass sie damit beginnen werde, ihr Aktienpaket von rund 16,5 Prozent, das sie an der Commerzbank hält, zu verkaufen. Zur Erinnerung: Der Staat besitzt die Aktien, weil man in der Finanzkrise 2008 der Commerzbank so unter die Arme griff. Nun aber will man die Anteile schrittweise verkaufen. So weit, so gut. Schließlich kann der Staat immer frisches Geld brauchen.

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Doch nun kam raus: Alle Aktien, die der Bund bisher verkauft hat, gingen an einen einzigen Käufer: die italienische Unicredit. Das berichtet der Focus. Ein Banken-Beben. Und den Steuerzahler dürfte das viel Geld kosten. Der Focus schreibt von rund 2,5 Milliarden Euro Miese. Noch ist die Banken-Übernahme nicht durch, doch das Handelsblatt sieht schon heute einen „Neustart in Europas Banken-Monopoly“.

Wie geht es für Kunden weiter?

Arbeitnehmervertreter zeigten sich über die jüngste Entwicklung bei der Commerzbank besorgt. Ver.di-Gewerkschaftssekretär und Commerzbank-Aufsichtsrat Stefan Wittmann sagte dem Handelsblatt, man werde sich „mit allen Mitteln“ wehren. Er verwies auf die Übernahme der Münchener HypoVereinsbank durch die Unicredit. Dort seien Tausende Arbeitsplätze gestrichen und viele Kompetenzen nach Mailand abgezogen worden. Was mit den 11 Millionen Kunden der Commerzbank passiert, bleibt offen. Die Bank selbst sagt lediglich: „Vorstand und Aufsichtsrat der Commerzbank werden weiterhin im besten Interesse aller unserer Anteilseigner sowie von Mitarbeitenden und Kunden handeln.“

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5 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Wenn sich der Staat in Marktwirtschaft einmischt, kommt selten was Gutes bei raus.
    DDR lässt grüßen.
    Wie damals, nach der Wende wurden Tausende, abertausende Arbeitsteilen in ehemaligen DDR vernichtet, weil kapitalistischer Markt keine Konkurrenz duldet, so auch heute, werden überflüssige Konkurrenten vernichtet.
    Schade nur, dass unsere Regierung fleißig Hilfe dazu leistet.
    Aber so ist es nun mal, wenn Dilettanten in der Regierung sitzen.

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    • Nutzerbild CJ

      Die Commerzbank würde 2009 unter der CDU Regierung unterstützt, damit hat die aktuelle Regierung nichts mit zu tun. Und der Untergang eine Bank könnte unter Umständen noch mehr kosten verursachen als durch die Rettung.

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  2. Nutzerbild Thorsten Klein

    Ich wusste gar nicht, dass es die noch gibt. Ich dachte das wäre jetzt alles die Postbank.

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  3. Nutzerbild Jorg Ronn

    Sie, Herr Karsten Frei, haben absolut Recht!
    Aber Schuld hat auch der Bürger bzw..Wähler, der diese extremen Dilettanten das machen lässt! Wann wollen wir uns endlich mal wehren, anstatt nur immer weiterhin tatenlos zu schauen, wie diese extremen Dummkopf noch mehr Schäden anrichten???
    Aber nein, immer weiterhin tatenlos zuschauen und später, wie üblich, lautstark jammern!

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  4. Nutzerbild Pete

    unsere regierung wählen nicht wir, sondern Putin ^^, er weiss wer dazu nicht taugt und hat freie Bahn- spaß beiseite, was kommt als nöchstes ? Deutsche Bank ?

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