Tag und Nacht starren viele Menschen auf ihren Smartphone-Bildschirm; kommunizieren, schauen Videos, scrollen durch nie endende soziale Netzwerke, lesen E-Mails, Zeitungen oder Bücher und spielen Spiele. Manche schauen auch immer wieder darauf, um auf Nummer sicher zu gehen, dass ihnen nichts entgeht.
Das Smartphone begleitet viele sogar in ihr Schlafzimmer und damit auch ins Bett. Kurz vor dem Schlafengehen kommt noch einmal die Handysucht durch und WhatsApp, YouTube und der Browser werden angeworfen. Für den Schlaf, der danach folgt, soll das aber nicht besonders hilfreich sein.
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Die These: blaues Licht von Smartphone-, Tablet- oder Computer-Bildschirmen beeinträchtigt den Schlaf. Übrigens: Wissenschaftlich bewiesen ist das nicht. So kann blaues Licht in der Theorie zwar den Schlaf hemmen. Ob die Menge an blauem Licht, das das Smartphone-Display ausstrahlt, dazu ausreicht, ist bislang ungeklärt. Dennoch haben die meisten Handys einen sogenannten Nachtmodus.
Was ist der Nachtmodus?
Ob Nachtmodus, Blaulichtfilter oder Komfortansicht: Die Einstellung im Smartphone verändert die Farbtemperatur des Smartphone-Displays. Die Annahme dahinter: bläuliches Licht verzögert oder unterdrückt die Produktion des Schlafhormons Melatonin, weckt uns auf und hält wach. Rötliches Licht hingegen entspannt uns und hält den Melatoninspiegel niedrig. Wir können besser und einfacher einschlafen.
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Diese These haben sich Smartphone-Hersteller zu eigen gemacht und den Nachtmodus eingebaut. Im Handumdrehen lässt sich ein Filter aktivieren, der die blauen Pixel des Displays ausschaltet. Der Bildschirm erscheint dann warm und rötlich.
Blaulichtfilter beim iPhone ein- und ausschalten
Apple stattet seine iPhones und iPads mit dem Betriebssystem iOS aus. Dabei ist schon lange der Nachtmodus, den Apple Night Shift nennt, eine der Standardfunktionen. Night Shift kannst du ein- und ausschalten, individuell anpassen und auf bestimmte Zeiträume einstellen. Dafür öffnest du einfach die „Einstellungen“ → „Anzeige & Helligkeit“ und wählst „Night Shift“ aus.
Der Nachtmodus lässt sich über den Geplant-Wischer komplett deaktivieren. Zudem lassen sich Uhrzeiten festlegen sowie die Farbtemperatur anpassen. Genauso wie auf dem iPhone wird diese Funktion auch beim iPad eingestellt. Apple aktiviert ab Werk Night Shift auf seinen Geräten. Willst du darauf verzichten, musst du es manuell ausschalten.
Nachtmodus bei Android-Smartphones ein- und ausschalten
Bei Smartphones mit Android als Betriebssystem ist die Erklärung etwas komplexer, da – wie anfangs bereits erwähnt – jeder Hersteller diesen Modus anders nennt.
- Samsung: Blaufilter
- Huawei: Augen schonen
- LG: Komfortansicht
- Xiaomi: Lesemodus
- Motorola: Nachtlicht
- Google: Nachtlicht
- Nokia: Nachtlicht
- OnePlus: Lesekomfort
Wer nach dem entsprechenden Modus auf seinem Android-Gerät sucht, wird meist in den „Einstellungen“ unter „Anzeige“ fündig. Sollte dort kein Nachtmodus oder Blaufilter angezeigt werden, hat das Smartphone eventuell keinen solchen Modus.
In dem Fall kannst du auf Apps aus dem Play Store zurückgreifen. Eine dieser Anwendungen ist „Twilight“, eine andere „Nachtmodus – Blaulichtfilter für besseren Schlaf„. Die vom Betriebssystem losgelösten Apps haben jedoch einen großen Nachteil: Sie funktionieren, indem sie einen farblichen Schleier über das Display legen, der dann auch auf einem Screenshot zu sehen ist.
Nachtmodus: an oder aus? Oder beides?
Wie sinnvoll ist der Nachtmodus alias Blaulichtfilter fürs Smartphone wirklich? Das Thema ist sehr umstritten. Auf den ersten Blick nach der Aktivierung wirkt die Funktion sehr ungewohnt und die Augen benötigen einige Zeit, um sich mit dem Nachtmodus anzufreunden.
Dennoch schwören viele Nutzer auf die Funktion des warmen Lichts und wollen gar nicht mehr darauf verzichten. Jeder sollte also individuell für sich ausprobieren, welche Einstellungen den Schlafkomfort erhöhen. Und auch, ob das Ausschalten des Nachtmodus am Morgen einen wacher macht. Letztlich aber schläft ohnehin jeder am besten ganz ohne Smartphone.