Das sind die neuen Funktionen in Android Nougat
Splitscreen-Modus und Bild-in-Bild-Ansicht
Eine der interessantesten Neuerungen, die mit Android Nougat eingeführt wurden, dürfte der Splitscreen-Modus sein, der in ähnlicher Form schon im iOS-System von Apple und aus der Vorgängerversion Android 6.0 Marshmallow bekannt war, dort allerdings nicht offiziell Einzug erhielt. Dieser erlaubte es erstmals, zwei Apps parallel anzuzeigen und sozusagen im Multitasking-Modus zu bearbeiten. Dem Trend der immer größer werden Bildschirme folgend, sollte damit die Arbeit gerade an Tablets und Smartphones mit über 5,5 Zoll großen Displays vereinfacht werden. LG-Smartphones mit der Benutzeroberfläche LG UX unterstützten weiterhin bereits damals eine Dual-Window-Funktion, bei der ausgewählte Apps zeitgleich – eine in der oberen Hälfte des Displays, die andere App unten – ausgeführt wurden.
Android N / Android 7 offizielle Screenshots
Daneben sollte Android 7.0 einen Bild-in-Bild-Modus erhalten, der es erlaubte, etwa ein Video anzusehen, während man andere Apps genutzt hat. Hatte man diesen Modus aktiviert, wurde eine App zwar im Vollbild angezeigt, das Video einer anderen App überlagerte diese jedoch teilweise, so wie es in der YouTube-App bereits vorher der Fall ist.
Schnelleinstellungen und Benachrichtigungen
Schnelleinstellungen und Benachrichtigungen wurden seit Android Nougat anders angezeigt und bekammen neue Funktionen: Die wichtigsten Einstellungen, die sogenannten „Smart Settings“ wurden am oberen Rand immer angezeigt und konnten durch Ausklappen um weitere Einstellungen ergänzt werden. Die (Push-)Benachrichtigungen von Apps wurden derweil über die gesamte Breite des Displays angezeigt und konnten direkt aus der Voransicht beantwortet werden, sodass man nicht zwingend die App an sich öffnen musste, um darin zu arbeiten.
Der dritte wichtige Punkt auf der Weiterentwicklungsliste wurde dem Energieverbrauch gewidmet: Die Funktion Doze wurde zwar schon auf Android 6.0 (Marshmallow) gezeigt, bekam aber ein Update, damit das Smartphone im Standby noch weniger Energie verbraucht als unter der ersten Doze-Version.
Android VR: Daydream
Um den VR-Bereich zu fördern, hat Google die Daydream-Plattform ins Leben gerufen, die auf Android Nougat aufsetzt und nicht nur Soft- sondern auch Hardware inkooperiert. Dies führte dazu, dass Daydream spezielle Smartphones benötigte, die – genau wie spezielle VR-Headsets und Bewegungscontroller – erhältlich waren. Mitte 2016 waren es allerdings nur zwei Modelle: das Google Pixel und das Google Pixel XL. Dabei konnte das Pixel XL im Test ordentlich absehnen, ohne jedoch perfekt zu sein. Später wurden weitere Geräte wie das Samsung Galaxy S9(+) ergänzt.
Der VR-Modus, mit dem Google fähige Endgeräte ausgestattet hat, stellte zum einen eine Verbesserung vieler Software-Komponenten dar, zum anderen aber auch ein Ökosystem, das in der virtuellen Welt navigiert werden konnte. So hatte Google spezielle VR-Versionen von YouTube, Street View, dem Google Play Store, Play Filme und Google Fotos, die sich über einen Daydream-Homescreen ansteuern ließen. Daneben arbeitete Google mit diversen Streaming– und Spiele-Entwicklern wie Netflix, Electronic Arts und Ubisoft zusammen, um auch deren Angebote in die virtuelle Welt zu holen.
Im Zusammenspiel funktionierte das ganze ähnlich wie bei den Galaxy-VR-Brillen von Samsung: Das Smartphone stellte Display- und Rechenkapazität zur Verfügung, doch zum navigieren wurden eine Brille und ein Controller benötigt. Für diese Geräte zeigte Google auf der Google I/O Referenz-Designs und kündigte Hardware-Partnerschaften mit Samsung, HTC, LG, Xiaomi, Huawei, ZTE, Asus und Alcatel an. Schlussendlich wurde es die Daydrem View, die sich in einem Vergleich dem Marktführer Samsung Galaxy Gear VR stellen musste und gut abschnitt.
Google Daydream View und Samsung Galaxy Gear VR
Vulkan-API und neuer JIT-Compiler beschleunigen das System
In Android 7 Nougat wurde unter anderem eine „Vulkan“ genannte 3D-Render-API implementiert, die Grafikprozessoren effektiver und besser arbeiten lassen sollte. Vulkan ersetzte die zuvor eingesetzte OpenGL ES. Insgesamt sollte Vulkan für eine flüssige Performance bei grafiklastigen Apps sorgen. Auch die Kompatibilität mit und Effektivität aus Mehrkern-Chips sollte dadurch verbessert werden.
Daneben führte Google auf der technischen Seite auch einen Just-in-Time-Compiler ein, der den bisherigen Ahead-of-Time-Compiler ergänzte. Da Android-Apps erst zur Laufzeit in Maschinencode übersetzt werden, benötigt das Betriebssystem die so genannte Android Runtime (ART). Bisher mussten Apps vor deren Start komplett kompiliert, das bedeutet in Maschinencode übersetzt werden, was Zeit und Speicher benötigte. Mit der neu eingeführten Möglichkeit, Teile des Codes erst dann zu übersetzen, wenn sie auch tatsächlich benötigt werden (Just in Time), konnte Android Nougat viel besser mit Ressourcen wie Prozessorzeit und Speicher haushalten.
Android Instant Apps – Apps ohne Download und Installation
Google ist und war immer wieder für Überraschungen gut. Auf der Google I/O 2016 überraschte der Software-Riese durch die Ankündigung so genannter Andriod Instant Apps, durch die lästige Software-Installationen künftig überflüssig werden sollten. Vor allem Deep-Links auf Web-Dienste sollten so in der entsprechenden App des Dienstes geöffnet werden, auch wenn diese gar nicht installiert war. Die Teile der App, die für den gewünschten Aufruf benötigt wurden, wurden einfach aus dem Play-Store geladen.
Android Nougat: Neue Emojis
Smileys, Emoticons, Bildchen – In Messenger-Diensten erfreuen sich die kleinen Gefühls-Ausdrücke nahc wie vor großer Beliebtheit. Das ist auch an den Google-Entwicklern nicht vorbei gegangen. Im Android Nougat integrieren sie daher die Unterstützung von Unicode 9. Im Klartext bedeutet dies, dass das System eine Reihe neuer Emojis anzeigen konnte. Unter anderem wurden lange vermisste und eingeforderte Emojis eingebunden, wie zum Beispiel eines für „Face Palm“ oder eines, das einen Selfie-Arm zeigt. Zudem sollte damit auch die Unterstützung von Action-Emojis eingebunden werden, also solchen, die eine fortwährende Bewegung darstellen. Insgesamt wurden 72 neue Emojis in das System eingebunden.
Einige der neuen Emoticons, die in die Android-N-Preview integriert wurden.
Ich bin immer noch vom GS 270 begeistert. Doch nach dem Update ist 4G verschwunden. Hilft auch kein zurücksetzen auf auslieferungszustand. Es bleibt immer nur 3G. Das ist schade, war so stolz auf mein Volkshandy.