Sie sehen ähnlich aus, kosten je nach Modell ähnlich viel und können das gleiche – oder? Smart TVs zeichnen sich vor allem durch ihre Internetanbindung und einem Betriebssystem mit grafischer Oberfläche aus. So kannst du nicht nur über deinen Fernseher Filme oder Serien streamen, sondern auch im Web browsen. All das, was du im Prinzip über dein Smartphone oder deinen Laptop erledigen kannst, bietet auch der Smart TV. Doch das war es noch nicht. Die Grundkomponenten sind bei allen Smart TVs zwar recht vergleichbar oder mindestens ähnlich. Einige Hersteller haben jedoch spezielle Merkmale entwickelt, die bei der Konkurrenz so nicht zu haben sind.
Samsung – Fernseher als Kunstobjekt
Samsung ist in den vergangenen Jahren nicht nur zum Smartphone-Marktführer aufgestiegen, sondern kann sich mittlerweile auch im Fernsehgeschäft neben etablierten Marken behaupten. Die Südkoreaner bedienen dabei sowohl den preisgünstigeren Einsteigermarkt als auch das Highend-Segment. Einen Namen macht Samsung sich aber vor allem mit speziellen TV-Serien wie etwa „The Frame“ oder auch „The Wall“. Vor allem bei ersterem ist der Fernseher nicht mehr nur einfach ein Fernseher, sondern integriert sich in das Wohnzimmer als Gesamtkonzept. Er verwandelt sich im Standby-Modus in ein Kunstwerk, sprich ein Gemälde mit Passepartout samt Rahmen. „The Wall“ ist indes die Spezialserie von riesigen Fernsehgeräten, die bis zu 583 Zoll Größe bieten.
Samsung zeichnet sich darüber hinaus durch zwei Display-Techniken aus: QLED und Crystal (UHD). Letzteres bezeichnet die Display-Technik, die vor allem im Einsteigerbereich eingesetzt wird. Es handelt sich meist 4K-Smart-TVs, die mit Nanokristallen arbeiten und so eine bessere Farbdarstellung ermöglichen sollen. QLED basiert auf der altbekannten LED-Technik. Samsung ergänzt das allerdings um „Quantom Dots“ (Q). Im Vergleich soll diese Erweiterung dafür sorgen, dass Fernsehbilder heller, schärfer und kontrastreicher wiedergegeben werden können. Darüber hinaus können QLED-Fernseher mehr Farben darstellen.
Letztlich ist auch das Smart TV-Betriebssystem von Samsung ein Alleinstellungsmerkmal. Tizen OS sollte auch mal auf Smartphones laufen, doch dieses Vorhaben scheiterte. Anders sieht es bei Fernsehgeräten des Herstellers aus, wo das System fast ausschließlich zu finden ist. Neben vielen Apps unterstützt Tizen auch Amazons Sprachassistent Alexa. Apple-Nutzer können außerdem auf Apple TV zugreifen – eine Seltenheit. Zeitgleich verbindet Samsung seine Smart TVs mit anderen Produkten des Hauses – wie Smartphones -, um so das eigene Ökosystem zu stärken.
LG – Smart TV mit OLED
Auf dem Handy-Markt hat LG aufgegeben, im Bereich Fernseher ist das „Leben gut“. Bedient Samsung trotz breiter Produktpalette tendenziell Kunden mit höheren Ansprüchen, spricht LG wohl jegliche Geschmäcker an. LG macht vor allem durch meist ausgewogene Preis-Leistungs-Verhältnisse von sich reden. Das Besondere: Der südkoreanische Hersteller sitzt direkt an der Quelle – zumindest was Displays angeht. Denn LG fertigt sie selbst an – ein Merkmal, das nicht viele Hersteller aufweisen können.
Dabei setzt LG in erster Linie auf OLED-Panels. Anders als QLED-Technik benötigt OLED keine Hintergrundbeleuchtung, da die Leuchtdioden selbst leuchten. Außerdem sind die Panel sparsamer und dünner, wodurch auch der Fernseher an sich schlanker ausfallen kann. OLED-Technik verspricht neben einem hohen Kontrast außerdem eine gute Blickwinkelstabilität. Daneben ist LG für „NanoCell“-Displays bekannt, die seit einigen Jahren auf dem Markt bestehen. Die Technik sorgt für ein akkurates Farbbild, sprich soll einzelne Farben besser voneinander trennen. Teurere Modelle werden hier oftmals mit höherwertigen Audio-Komponenten ausgestattet.
Nicht zuletzt kann LG mit WebOS ebenfalls ein eigenes Betriebssystem für seine Smart TVs bieten. Das basiert auf Linux und lief ursprünglich auf Smartphones. Apps sind im eigenen App Store verfügbar. Bedienen lassen sich Smart TVs über einen Sprachassistenten oder die sogenannte „Magic Remote“-Funktion. Damit kannst du den Fernseher über einen Cursor bedienen, wie man es beispielsweise von Controllern kennt.
Philips – Ambilight als Alleinstellungsmerkmal
Unter den Top 3 ist auch der alteingesessene Hersteller Philips. Seit 2014 produzieren die Niederländer zwar nicht mehr selbst, doch das Unternehmen TV Vision stellt direkt nebenan – in Belgien – auch weiterhin unter der Marke Fernsehgeräte her. Unweigerlich verknüpft ist mittlerweile der Name Philips mit der Produkteigenschaft „Ambilight“. Diese Technologie ist nicht nur vom niederländisch-belgischen Hersteller entwickelt, sondern fest integriert auch ausschließlich Philips-Fernsehern vorbehalten. Andere Fernseher können aber über Lichtstreifen und eine Synchronisations-Box zum Ambilight-TV werden. Die Lösung von Philips ist aber vergleichsweise teuer.
Philips Ambilight heißt frei übersetzt nichts anderes als Umgebungslicht. Die Fernsehtechnik vergrößert nun optisch das Sichtfeld für den Nutzer. Schaust du also einen Film oder Ähnliches, projizieren Lichtdioden die Farben des Inhaltes in Echtzeit und erweitern so visuell das Sichtfeld. Der Vorgang soll laut Aussage des Herstellers einen schonenden Effekt für die Augen haben. Zusätzlich erfassen spezielle Lichtsensoren die Umgebungshelligkeit des Fernsehers und passen die Beleuchtung des Smart TVs an. Je nach Modell stehen hier 3- oder 4-seitiges Ambilight zur Verfügung.
Darüber hinaus kombiniert Philips die Ambilight-Technik mit weiterer charakteristischer Ausstattung, zum Beispiel mit Lautsprechern von Bowers & Wilkins. Als Betriebssystem kommt Android TV zum Einsatz.