Seit September 2021 hat Samsung das Galaxy Tab S7 FE auch in einer günstigeren WLAN-Variante im Sortiment. Im Juni wurde das Tablet bereits als 5G-Variante präsentiert. Die neue WLAN-Version bietet unterwegs weniger Möglichkeiten, ist aber günstiger. Wir ordnen die neue Version ein und vergleichen sie insbesondere mit dem ursprünglichen Galaxy Tab S7, das auch in der WLAN-Version noch 150 Euro teurer ist als das neue FE-Tablet.
Display: Das Galaxy Tab S7 FE ist größer
Der prägnanteste Unterschied ist schnell ersichtlich. Das Galaxy Tab S7 FE ist mit 12,4 Zoll (31,5 cm) Bildschirmdiagonale ein Stück weit größer als das 11 Zoll (27,94 cm) messende Standard-S7-Tablet. Die Bildschirmauflösung ist mit 2.560 x 1.600 Pixeln im 16:10-Format identisch. Beiden Tablet-Varianten liegt zudem ein Eingabestift, der S Pen, bei. Dieser erweitert die Möglichkeiten des Displays als Arbeitsfläche.
Das größere Display macht die FE-Version besser für Entertainment-Einsatzzwecke. Etwa Serien-Streaming zu Hause oder auch als digitales Kochbuch in der Küche kann es mehr bieten als das kleinere Standard-Modell. Das kompakte und leichtere S7 ist hingegen unterwegs ein dienlicherer Begleiter.
Speicher und Leistung: Hier wird der Preisunterschied spürbar
Bei einem Blick auf die Daten wird deutlich, was die beiden Tablets voneinander trennt. In dieser Klarheit ist das begrüßenswert, da du so nicht die Nadel um Heuhaufen suchen musst, nach der Frage des „besseren“ Tablets. Das ist nämlich in jeder Hinsicht das Galaxy Tab S7 – ohne FE-Zusatz.
Angefangen beim Prozessor, hier ist es noch abstrakter, wo der im S7 verbaute Snapdragon 865+ seinen Konkurrenten Snapdragon 778G schlägt, in Zahlen: mit 3,1 GHz gegenüber 2,4 GHz in der Spitze. Aber insgesamt ist der Snapdragon der 8er-Serie stets performanter und leistungsfähiger.
Greifbarer sind die Differenzen insbesondere beim Blick auf die verbauten Speicherchips: Der Datenspeicher ist beim S7 FE mit 64 GB nur halb so groß wie der des Basis-Modells, der 128 GB bietet. Im Tablet-Bereich sind aber beides ordentliche Werte. Bei Smartphones haben die 128 GB den 64-GB-Standard mittlerweile abgelöst. Überdies sind beide Tablet-Modelle auch noch mit einem Micro-SD-Kartenslot ausgerüstet, sodass sich der Speicher erweitern lässt.
Auch beim Arbeitsspeicher gibt es den kleinen aber feinen Unterschied von 4 GB beim FE-Tablet und 6 GB beim Basis-S7. Diese zwei Gigabyte Unterschied können im Zweifel kriegsentscheidend sein. Der 4-GB-Arbeitsspeicher klingt tatsächlich mehr nach Einsteiger-, mit Wohlwollen nach unterer Mittelklasse, denn nach Oberklasse. Und letztere will das S7 FE mit seinem 580-Euro-Preisschild und dem S-Label eigentlich ansprechen.
Kleine Unterschiede: Hier sticht das Galaxy Tab S7 FE seinen Bruder aus
Im Detail finden sich noch weitere Unterschiede, die mal mehr und mal weniger zur Geltung kommen. So besitzt das Galaxy Tab S7 FE einen größeren Akku als das Tab S7 (10.090 mAh gegen 8.000 mAh). Hierdurch ist es zudem schwerere (608 zu 498 Gramm). Der Unterschied dürfte sich beim weniger energiehungrigen Prozessor sogar noch erweitern, wird aber durch die größere Displayfläche wieder angeglichen. Hier lässt sich nur schwer ein Urteil fällen. Als nebenbei genutztes Tablet hat das FE-Gerät Laufzeit-Vorteile. Bei mehr Display- und Nutzzeit werden diese kleiner.
Ein Blick auf die kabellosen Standards: Beide WLAN-Versionen setzen auf den neuesten Standard WLAN 6 (auch: WLAN ax). Beim Bluetooth-Protokoll hat die FE-Version mit Version 5.2 einen Modernitäts-Vorteil. Das Tab S7 bietet hier Bluetooth 5.0 und im Zweifel weniger Reichweite und weniger Energieeffizienz. Allerdings sind die Unterschiede auf sehr geringem Niveau. Die USB-C-Buchse ist bei beiden Varianten mittels USB 3.2 und DisplayPort auf einem guten Stand.
Bei der Kamera bietet das Galaxy Tab S7 eine ungleich bessere Ausstattung als das Tab S7 FE. Bei einem Smartphone würde diesem Unterschied deutlich mehr Wert beigemessen. Da ein Tablet in den allermeisten Fällen nicht wirklich für Fotografie verwendet wird, ist dies auch hier zu vernachlässigen. Außerdem wohl ein Grund, warum Samsung dem FE-Tablet eine deutlich spartanischere Ausstattung zugesteht. Nämlich ein Paket aus 5 (vorne) und 8 Megapixeln (hinten). Das normale S7 hat nicht nur mehr Auflösung zu bieten (13 + 5 Dual-Cam hinten und 8 Megapixel vorne), sondern auch mehr Möglichkeiten dank Ultra-Weitwinkel und besserer Objektiv-Parameter.
Fazit: Wann lohnt sich welches Samsung-Tablet?
Bei der Kamera merkt man deutlich, dass sich die Prioritäten Samsungs bei der Neukonzipierung verschoben haben. Weniger Kamera-Möglichkeiten, dafür ein günstigerer Preis. Die Kamera spielt beim Tablet aber ohnehin eine untergeordnete Rolle. Die im Vergleich magere Speicher- und Prozessor-Ausstattung schon eher.
Das Tab S7 FE ist ein klassisches Entertainment-Tablet und keine Arbeits-Ergänzung. Wer hin und wieder auf dem Tablet einen Film schauen möchte oder einen „Second Screen“ neben dem Fernseher benötigt, der greift hier richtig zu. Die Kamera-Ausstattung kann hier völlig vernachlässigt werden. Für Video-on-Demand-Dienste und kurzes Nachschlagen von Inhalten, Rezepten und weiterem ist die Ausstattung mit dem größeren Bildschirm ideal. Der Fokus auf aktuelle Anschluss-Standards – etwa Bluetooth 5.2 und USB 3.2 – macht das Tablet zudem nachhaltig nutzbar – etwa in Verbindung zu Lautsprecher-Anlagen und externen Bildschirmen.
Die Displaygröße ist ein Parameter, der je nach Bedarf und Einsatz individuell betrachtet werden muss. Davon abgesehen ist das Galaxy Tab S7 in der ursprünglichen Version aber das insgesamt bessere, weil leistungsstärkere Tablet. Vor allem, wenn du mehr benötigst als nur eine 11 bis 12,5 Zoll große digitale Spielfläche. Ziehen wir die UVP-Angaben zurate, ist es 120 Euro teurer als das Tab S7 FE und damit womöglich auch zu teuer. Da es aber schon länger auf dem Markt ist und der Preis zuletzt schon sank, wird es immer mehr zur Alternative des formal günstigeren Tab S7 FE. Das Tab S7 kostet 699 Euro (UVP) und das S7 FE startete mit 579 Euro (UVP).
Bei MediaMarkt gibt es beide WiFi-Versionen zu kaufen. Zum S7 FE gibt es bis Ende September 2021 sogar noch eine Original-Hülle gratis dazu. Zu beiden gibt es die angesprochenen Mobilfunk-Versionen. Das S7 in einer LTE-Variante, das S7 FE sogar mit 5G. Außerdem wird die S-Serie nach oben noch vom Galaxy Tab S7+ ergänzt, das preislich aber dann schon in Richtung der 1.000-Euro-Marke schielt und eher in einem iPad-Pro-Konkurrenzumfeld einzuordnen ist.
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