Bis auf die iPhones gibt es wohl kaum eine Smartphone-Serie, die so bekannt ist, wie die Galaxy-S-Reihe von Samsung. Im Jahr 2018 trug das Samsung Galaxy S9 die Flaggschiff-Krone und die fast perfekte Testwertung von 4,5 von 5 Sternen machte seiner Majestät alle Ehren. Doch seither hat die Erde bereits zahlreiche Umrundungen um die Sonne gemacht und das Galaxy S9 wurde längst von neuen Top-Smartphones der S-Serie abgelöst. Mit Blick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis kann es dennoch sinnvoll sein, sich ein älteres Mobiltelefon zuzulegen. Es stellt sich bloß die Frage, ob dieses Vorgehen auch in Bezug auf das Samsun Galaxy S9 Sinn ergibt.
Samsung Galaxy S9: Hardware und Software
Display und Leistung
Das Display des Samsung Galaxy S9 ist 5,8 Zoll groß und bietet dank einer Auflösung von 1.440 x 2.960 Pixeln eine auch heute noch exzellente Punktdichte von 568 ppi. Betrieben wird das Smartphone derweil mit einem Exynos-9810-Chip, welcher von 4 GB Arbeitsspeicher unterstützt wird.
Damit ist das Gerät seinen aktuellen High-End-Gegenspielern weit unterlegen. Wobei die Prozessorleistung für den Alltag noch immer ausreichend ist – zumindest, sofern du nicht gerade auf leistungshungrige 3D-Spiele stehst oder des Öfteren Videos auf dem Smartphone bearbeitest.
Speicher und Konnektivität
Speichertechnisch können potenzielle Käufer zwischen 64 und 256 GB wählen. Wobei dieser Punkt größtenteils irrelevant sein dürfte, da das Samsung Galaxy S9 über einen Slot für Micro-SD-Karten verfügt. Auch das Nichtvorhandensein von speziellen Übertragungstechnologien – insbesondere Wi-Fi 6 und 5G – ist nicht weiter tragisch. Denn diese stellen für die meisten Nutzer höchstens eine nette Dreingabe dar. Deutlich geringere Übertragungsgeschwindigkeiten sind im Alltag meistens vollkommen ausreichend. Aktuelle Übertragungstechnologien wie eine USB-Typ-C-Buchse sind dagegen alle an Bord. Und sogar eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse ist mit von der Partie.
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Kamera
Mit der Kamera ist es so eine Sache. Am Samsung Galaxy S9 befindet sich nur ein einziges Modul mit einer Auflösung von lediglich 12 Megapixeln. Dieses konnte im 2018 durchgeführten Test überzeugen. Doch wie würde sich die Kamera heute schlagen? Tatsächlich sollte der Sensor den meisten Gelegenheitsfotografen auch heute noch ausreichen. Moderne Smartphones können sich zwar besser an bestimmte Szenen anpassen und bieten dank einer extrem hohen Auflösung (in Kombination mit verschiedener Software) des Öfteren auch bessere Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen, doch im Grunde ist das alles nicht relevant. Denn Hobby-Fotografen mit größerem Anspruch kommen nicht um DSLR- und DSLM-Kameras herum, während für Gelegenheitsknipser, wie bereits erwähnt, auch die Kamera des Galaxy S9 vollkommen ausreichend sein sollte. Lediglich bei schlechten Lichtverhältnissen kann das Samsung-Smartphone nicht mehr mithalten.
Akku
Den wohl größten Nachteil des Samsung Galaxy S9 stellt der Akku dar. Mit einer Kapazität von lediglich 3.000 mAh ist das südkoreanische Handy aktuellen Geräten haushoch unterlegen, und von einer vernünftigen Schnellladefunktion kann beim Galaxy S9 auch keine Rede sein. Zudem lässt sich der Akku nicht ohne weiters wechseln – darum solltest du die Finger von alten, gebrauchten S9-Smartphones lassen. Das Problem: Geräte der 9er-Serie werden längst nicht mehr produziert. Das bedeutet, dass selbst verpackte Galaxy S9-Smartphones bereits älter sind und die Leistung des Akkus entsprechend abgenommen hat – zumal der Effekt der Tiefentladung droht.
Software
Ein weiterer Minuspunkt, mit dem Käufer des Samsung Galaxy S9 leben müssen, ist die Software. Als das 2018er-Modell vorgestellt wurde, lief es mit dem Google-Betriebssystem Android 8.0 Oreo. Seither erhielt das Handy zwei große Versionsupdates, sodass es derzeit mit der aktuellen Software Android 10 ausgestattet ist. Das Problem ist, dass weitere Versionsupdates ausbleiben werden. Zwar hat sich Samsung 2020 dafür entschieden, seine Smartphones mit drei Generationen von Versionsaktualisierungen zu versorgen, doch das Galaxy S9 ist nicht dabei. Mit einem Update auf das aktuelle Android 11 brauchen Nutzer eines Galaxy S9 also nicht mehr zu rechnen.
Noch schlimmer ist derweil, dass Sicherheitsupdates ebenfalls nicht mehr ausgespielt werden. Somit ist das Smartphone angreifbar; selbst dann, wenn du sämtliche hier aufgeführten Tipps befolgen solltest:
Samsung Galaxy S9: Preis-Leistung
Anders als etwa das iPhone 8 von Apple, unterliegt das Samsung Galaxy S9 dem Android-typischen massiven Preisverfall. Das bedeutet, dass die Preise recht zügig fallen – im weiteren Verlauf jedoch nahezu unverändert bleiben. Darum kostet ein Neugerät auch heute noch über 300 Euro. Zu diesem Preis können mittlerweile deutlich bessere Geräte erworben werden. Bleibt noch der Gebrauchtkauf, doch auch dieser hebelt die Probleme rund um den Akku und die Sicherheitsupdates nicht aus.
Alternativen zum Samsung Galaxy S9
Solltest du nach einer guten Alternative zum Galaxy S9 Ausschau halten, hast du die Qual der Wahl. Denn heute stehen auch Mittelklasse-Geräte dem einstigen Samsung-Flaggschiff in nichts nach – ganz im Gegenteil. Gute und moderne Alternativen findest du in unserem Artikel zu den besten Handys unter 300 Euro:
Fazit
Leistungstechnisch kann das Samsung Galaxy S9 auch heute noch größtenteils mithalten und sollte im Alltagsgebrauch keine größeren Wünsche offen lassen. Doch die eingestellten Android-Versions- und vor allem Sicherheits-Updates stellen einen riesigen Nachteil.
Und dennoch ist das Galaxy S9 absolut nicht mehr empfehlenswert. Denn es gibt ein K.-o.-Kriterium: Das Gerät wird schlicht nicht mehr hergestellt. Und die langjährige Lagerung hat dem sowieso schon recht schwachem Akku sicherlich nicht allzu gutgetan. Überdies existieren längst bessere und günstigere Alternativen.