Das Samsung Galaxy S10 gehört zur beliebten High-End-Reihe des südkoreanischen Herstellers. Es handelt sich dabei um das Standard-Modell. Anspruchsvollere Zeitgenossen können derweil auch zum leistungsstärkeren Samsung Galaxy S10+ greifen. Die Unterschiede beschränken sich dabei allerdings größtenteils auf die Bildschirmdiagonale, den Speicher, die Akkukapazität und die Kamera. Ferner kam im Jahr 2020 eine 5G-Variante in die Läden. Doch so gut die S10-Geräte bei ihrer Markteinführung auch sein mochten, heute gibt es bereits zahlreiche neue Galaxy-Generationen. Somit gehört das Galaxy S10 nur noch zum alten Eisen, doch merkt man dem Smartphone sein Alter auch wirklich an? Wir haben uns das Smartphone genauer angesehen.
Samsung Galaxy S10: Technisch überholt
Das Samsung Galaxy S10 ist nach wie vor ein leistungsstarkes Smartphone, doch mit modernen High-End-Geräten kann es mittlerweile nicht mehr mithalten. So verfügt das AMOLED-Display über eine Diagonale von lediglich 6,1 Zoll – jedoch gepaart mit einer überragenden QHD-Auflösung mit 1.440 x 3.040 Pixeln (551 ppi). Das Anfang 2021 vorgestellte Samsung Galaxy S21 bietet dagegen lediglich eine Auflösung von 1.080 x 2.400 Pixeln und 424 ppi, was auch für die meisten Nachfolger gilt. Im Inneren arbeitet derweil Samsungs Exynos 9820-Chip, der mit aktuellen Flaggschiff-Prozessoren jedoch nicht einmal ansatzweise mithalten kann. Die verbauten 8 GB Arbeitsspeicher gehören indes zwar weiterhin noch zum Alltag, einige Mobiltelefone bieten jedoch bereits mehr als doppelt so viel RAM. Mit Blick auf die Leistung kann das Samsung Galaxy S10 somit heute nicht mehr überzeugen.
Akku & Kamera
Beim Thema Akku sieht die Situation ähnlich aus. Das Samsung Galaxy S10 hat eine Akkukapazität von lediglich 3.400 mAh, was angesichts des großen Displays und des leistungsstarken Prozessors kein sonderlich guter Wert ist. Aktuelle High-End-Smartphones bieten meistens deutlich über 4.000 gelegentlich über 5.000 mAh. Ferner solltest du vor dem Kauf bedenken, dass die Leistung von Lithium-Ionen-Akkus mit der Zeit abnimmt. Und das gilt nicht nur für gebrauchte Gerät, sondern auch für solche, die mehrere Jahre im Lager verbracht haben. Denn das Samsung Galaxy S10 wird längst nicht mehr produziert, somit haben sämtliche verfügbaren Modelle bereits einige Jahre auf dem Buckel. Daher droht auch eine sogenannte Tiefentladung. Ganz zu schweigen davon, dass Samsung-Handys zahlreichen Nutzerberichten zufolge in besonderem Masse von sich aufblähenden Akkus betroffen sind. In solchen Fällen droht Brand- oder gar Explosionsgefahr.
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Die Triple-Kamera des Galaxy S10 findet sich dagegen auf der Pro-Seite wieder. Sie konnte im Test überzeugen und erhielt die Bestwertung: 5 von 5 möglichen Sternen. Und auch der WLAN-Standard IEEE 802.11 ax (Wi-Fi 6) ist mit an Bord. Was fehlt, ist eine 5G-Kompatibilität.
Software des Samsung Galaxy S10
In puncto Hardware kann das Samsung Galaxy S10 unterm Strich nicht mehr überzeugen. Doch wie sieht es mit der Software aus? Denn große Versionsupdates wurden bei Android-Smartphones früher meist nach rund zwei Jahren eingestellt und Sicherheitspatches werden bei älteren Modellen auch alles andere als regelmäßig verteilt. Richtig? Falsch! Denn Samsung änderte seine Update-Politik Ende 2020 zur Freude der Nutzer: Zumindest High-End-Smartphones und einige Modelle aus der Mittelklasse werden seither mindestens drei Jahre lang mit großen Versionsupdates versorgt. Daher erhielt das Galaxy S10 ein Update auf Android 12.
Nun zu den Sicherheitspatches: Aktuell erhält das Samsung Galaxy S10 nach wie vor Sicherheitspatches (Stand: Oktober 2022). Allerdings nicht monatlich, sondern vierteljährlich. Es naht das Ende des Update-Zeitraums und damit auch die Gefahren, die unzureichend gesicherte Systeme mit sich bringen – Datenklau und ein potenzieller finanzieller Schaden. Unter diesem Aspekt ist das Galaxy S10 somit ebenfalls nicht mehr empfehlenswert.
Fazit
Normalerweise müsste an dieser Stelle ein Preis-Leistungs-Vergleich des Samsung Galaxy S10 kommen, doch dieses ist mittlerweile nicht mehr notwendig. Zwar dürfte das Handy dem Otto Normalverbraucher leistungstechnisch nach wie vor genügen (Stand: Oktober 2022) und die Kamera weiterhin ansehnliche Bilder schießen, doch angesichts der beiden erläuterten K.o.-Kriterien spielt dies keine Rolle mehr.
Wenn einerseits die Möglichkeit besteht, ein Smartphone mit einem durch die Tiefentladung beschädigten Akku zu kaufen, der andererseits das gesteigerte Potenzial mitbringt, sich ohne Vorwarnung aufzublähen, dann spielt der Kaufpreis keine allzu große Rolle mehr. Zumal die Sicherheitspatches demnächst ebenfalls eingestellt werden dürften, was jeglichen Datentransfer über das World Wide Web – und dazu gehört auch die Übertragung sensibler Daten sowie Online-Banking – zu einem Risiko macht. Um es kurz zu machen: Nein, der Kauf des Samsung Galaxy S10 lohnt sich nicht mehr.