Wer auf der Suche nach einem neuen Notebook ist, kann sich bei der wirklich riesigen Auswahl schnell erschlagen fühlen. Von der Display-Größe und Auflösung, über den verbauten Prozessor samt RAM, den generellen Speicherplatz, die Anschlussvielfalt bis hin zu praktischen Extras wie einem Touch-Display gibt es unzählige Dinge zu beachten. Wir versuchen dir mit diesem Artikel ein wenig unter die Arme zugreifen und dir deine Kaufentscheidung zu erleichtern. Am Ende haben wir dann noch fünf Empfehlungen in verschiedenen Preisklassen für dich herausgesucht.
Bildschirme wachsen endgültig auf 16 Zoll
Nur jedes vierte in Deutschland verkaufte PC-System ist ein klassischer Desktop-Rechner. Und wer viel vor dem Display seines Notebooks arbeitet, benötigt einen großen Bildschirm. Über viele Jahre hatte sich das 15,6-Zoll-Format etabliert, das nun von Displays mit Diagonalen von 16 Zoll abgelöst wird. Der Grund ist einfach: Das Seitenverhältnis ändert sich von 16:9 zu 16:10, was auf dem Bildschirm angezeigten Dokumenten mehr Höhe verleiht und das Arbeiten leichter macht. Auch bei Spielen wird das Format nahtlos unterstützt, bei Filmen wird oben und unten ein dickerer Rand angezeigt.
Die Auflösung der Bildschirme richtet sich letztlich nach dem Preis, der für das Notebook verlangt wird. Bei günstigen Modellen bis 1.000 Euro sind nach wie vor klassische Full-HD-Anzeigen gebräuchlich. Daneben ist eine angepasste Auflösung von 1920 x 1200 Pixeln nicht unüblich. Ab etwa 1.500 Euro kann ein 2K-Display (2560 x 1600 Pixel) erwartet werden. Sie basieren zumeist auf der IPS-Technologie, die von Haus aus eine recht gute Farbdarstellung bietet. OLED-Bildschirme gehören erst ab etwa 2.000 Euro zum guten Ton. Auch eigenwilligere Formate, wie etwa 3:2-Displays, die beispielsweise Apple, Huawei und Microsoft nutzen, sind zumeist teurer.
Wie viel Bildschirm brauche ich eigentlich?
Eine hohe Auflösung ist gerade bei Office-Anwendungen nicht unbedingt das entscheidende Kriterium. Bei der Arbeit mit Text ist die akkurate Darstellung von Feinheiten für das eine oder andere Auge angenehmer, eine echte Einschränkung ist es jedoch nicht.
Anders sieht es da schon aus, wenn das Notebook hin und wieder für die Erstellung von multimedialem Content genutzt werden soll. Gerade die komplexen Oberflächen von Audio- und Video-Software profitieren von einer feinen Darstellung. Gleiches gilt bei Spielen mit kleinteiligen Grafiken. Hier spielt auch die Bildwiederholrate durchaus eine Rolle. Einfache Displays leisten an dieser Stelle zumeist nur 60 Hz, was für Textprogramme und Tabellenkalkulationen genügt. Mit 120 Hz steigen allerdings die Allround-Fähigkeiten.
Sparfüchse greifen zu Notebooks mit älterem Prozessor
Auch bei der Wahl der Hardware solltest du vor dem Kauf das anschließende Nutzungsszenario im Hinterkopf behalten. Die Auswahl bei Prozessoren ist groß und bildet nicht nur ein breites Leistungsspektrum ab, sondern sie sorgen mit wachsender Leistung ebenso für steigende Preise. Allerdings sollte der Chip ebenfalls nicht zu klein gewählt werden, denn auch große Dokumente und Tabellen können schlanke CPUs durchaus ins Schwitzen bringen. Empfohlen sei also zumindest ein Ryzen-5-Modell von AMD oder ein Core-Prozessor von Intel. Sparfüchse greifen durchaus zur vorangegangenen Generation. Die neuesten Modelle unterscheiden sich vorwiegend durch die Integration einer NPU, bei Intel ist allerdings auch die GPU etwas leistungsfähiger geworden, was Gelegenheitsspieler beachten sollten. Die könnten aber auch nach einem Angebot mit einer dedizierten Grafikkarte Ausschau halten.
In den nächsten Wochen wird das Angebot noch etwas größer. Dann dürften auch Qualcomms neue Chips für Notebooks zur Verfügung stehen. Neben einer hohen Leistungsfähigkeit sollen sie vor allem durch einen niedrigen Energieverbrauch glänzen.
Dedizierte Grafikkarte sorgt für mehr RAM
Die Leistung der Grafikkarte ist bei Office-Anwendungen weniger entscheidend. Die in den Prozessoren von AMD und Intel integrierten Grafikeinheiten sind nicht nur für Textdokumente performant genug, sondern können durchaus fürs Spielen genutzt werden, wie die mobilen Konsolen vom Schlage eines Steam Decks oder einer Lenovo Legion Go zeigen. Allerdings sollte die Speicherausstattung nicht ganz außer Acht gelassen werden, denn die integrierten GPUs besitzen keinen eigenen Grafikspeicher, sondern bedienen sich am Arbeitsspeicher.
Arbeitsspeicher: Mit 16 GB bist du auf der sicheren Seite
Notebooks mit weniger als 4 GB RAM solltest du nur als gebrauchte Ware in Betracht ziehen, und auch nur dann, wenn sich der Laptop aufrüsten lässt. Ein 8 GB großer Arbeitsspeicher kann durchaus genügen, falls sich die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit des Notebooks eher in Grenzen halten. Wenn im Office keine großen Dokumente bearbeitet werden und sich darüber hinaus die Nutzung auf das Web und Video-Schauen begrenzt, stößt du weiterhin nicht an Grenzen. Empfohlen sei jedoch ein Arbeitsspeicher von 16 GB.
512 GB Speicher sind bereits wenig
Office-Dokumente benötigen nicht viel Platz auf Datenträgern, zumal diese immer häufiger in der Cloud landen. So mancher Büro-PC verfügt auch nach Jahren im Einsatz über ausreichend Freiraum auf einer 256-GB-SSD. Werden mit dem Laptop zu Hause aber ebenfalls die privaten Bilder- und Videosammlungen gepflegt, sollte die Kapazität des Datenspeichers am besten schon einen Terabyte bereithalten. Gleiches gilt, wenn anspruchsvollere Spiele auf der Agenda stehen, die oft ebenso größere Speicherkapazitäten benötigen.
Mit Touch wird’s teuer
Große Tasten mit einem langen Weg nach unten und einem definierten, aber nicht zu poppigen Anschlag sind für Vielschreiber eine Wohltat, insbesondere beim Tippen langer Texte. Auch ein Nummernblock darf mit dabei sein. Das Touchpad sollte zudem nicht zu klein dimensioniert sein. Den Fingern schmeichelnde Glasoberflächen, anstelle eines rauen Kunststoffüberzugs, finden sich erst oberhalb von 1.000 Euro.
Bei teuren Serien wird zudem immer häufiger ein berührungsempfindliches Display, das um 360° gedreht werden kann und weitere Möglichkeiten bei der alltäglichen Nutzung eröffnet, verbaut. Dann muss allerdings mit einem Kaufpreis jenseits der 2.000 Euro gerechnet werden.
Ein Notebook sollte mehr als zwei USB-Ports haben
Für eine möglichst hohe Flexibilität am Schreibtisch, aber ebenso unterwegs, ist eine breite Auswahl an Schnittstellen von Vorteil. Neben klassischen USB-A-Slots darf heutzutage natürlich USB-C nicht fehlen. Auch ein HDMI-Anschluss für das unkomplizierte Einbinden weiterer bildgebender Geräte sollte vorhanden sein. Was dagegen von der Must-Have-Liste gestrichen werden kann, ist der LAN-Port, der eigentlich nur noch bei Gaming-Notebooks üblich ist.
Der Einstieg in die Welt der Allrounder: Medion Akoya E15443
Mit dem Akoya E15443 bleibt Medion seinem Ruf treu: aktuelle Hardware zum günstigen Preis. Das Notebook wird mit Intels Core-Ultra-5-Prozessor bereits ab 649 Euro angeboten, das Upgrade auf den schnelleren Prozessor und die größere SSD kostet keine 200 Euro. Allerdings musst du mit weiteren Abstrichen leben. Das Gehäuse ist aus Kunststoff, beim 15,6-Zoll-Display wird noch auf das antiquierte 16:9-Format und eine Full-HD-Auflösung gesetzt.
Der Preis-Leistungssieger: ASUS Vivobook S 16 OLED
Das ASUS Vivobook S 16 OLED bringt alles mit, was ein modernes Allround-Notebook liefern sollte. Das 16-Zoll-Display basiert nicht nur auf der OLED-Technologie, es bietet auch eine sehr hohe Auflösung und eine flotte Bildwiederholrate. Damit kann es ebenso Nutzer überzeugen, die nicht nur Buchstaben in Office-Dokumente schubsen oder Zahlenkolonnen in Tabellen tippen. Der Intel Core Ultra 7 hat jedenfalls genug Power für die Erstellung von aufwendigerem Multimedia-Content. Erst bei anspruchsvollen Spielen wird die integrierte GPU zum limitierenden Faktor.
Leichtgewicht für Vielreisende: LG Gram 16 (2024)
Die Gram-Serie von LG steht seit ihrer Erstauflage für niedrige Gewichte, und daran ändert sich auch beim aktuellen Jahrgang nichts: 1.279 g sind für ein 16-Zoll-Notebook eine Ansage. Dazu gibt es ein OLED-Display mit hoher Auflösung, einen leistungsstarken Core-Ultra-Prozessor, viel RAM sowie eine – wenn auch nicht mehr ganz aktuelle – Grafikkarte von Nvidia.
HP Spectre x360: Beste Kombination aus Business und Lifestyle
Das HP Spectre x360 liefert nicht nur eine gelungene Ausstattung in einem robusten Gehäuse, welches sich sogar optisch etwas von der Konkurrenz abheben kann. Es bringt ohne zusätzlichen Preisaufschlag auch ein um 360° drehbares Display mit. Das ist natürlich berührungsempfindlich, beschränkt sich jedoch nicht nur auf Fingereingaben. Zum Notebook gehört ebenfalls ein digitaler Stift. Hinzu kommt ein Hardware-Paket auf Klassenniveau. Optional kann es sogar mit einer aktuellen Nvidia Geforce RTX 4050 ausgestattet werden, sodass selbst fürs Gaming eine solide Basis geboten wird.
Der immer-gelungene Sonderling: Apple Macbook Air
An Apple scheiden sich nach wie vor die Geister. Die einen verteufeln die Produkte des Herstellers als Schickimicki, die anderen beschwören die technische Überlegenheit. Fakt ist, dass auch in diesem Jahr beim Macbook Air ein schlankes Design mit einem leistungsstarken Innenleben und langen Laufzeiten im Akku-Betrieb kombiniert wird. Hinzu kommt ein etwas kleineres, aber hervorragendes Display mit einer Diagonale von 15,3 Zoll und einem Seitenverhältnis von 3:2. Wem der Preis nicht zu hoch und das hauseigene Betriebssystem nicht zu ungewohnt ist, der wird nicht enttäuscht.