Im April 2019, als das Huawei P30 Pro in die Läden kam, war die Welt noch viel einfacher für den chinesischen Hersteller Huawei. Dessen Highend-Smartphones konnten problemlos mit den weltbesten Modellen mithalten und auch in puncto Verkaufszahlen war das Unternehmen auf der Überholspur. Dann sprach Trump ein Machtwort und verbot amerikanischen Unternehmen im Mai 2019 mit Huawei Geschäfte zu machen.
Das gilt natürlich auch für den Android-Entwickler Google, darum verfügen alle seither erschienenen Huawei-Smartphones (bis auf einige nur minimal abgeänderte Varianten) über keine Google-Dienste wie Google Maps, YouTube oder den Play Store mehr. Ältere Geräte, wie auch das Huawei P30 Pro, funktionierten hingegen auch heute noch ohne Einschränkungen.
Huawei P30 Pro im Überblick
Bei dem Huawei P30 Pro handelt es sich um das damalige Flaggschiff-Smartphone des chinesischen Herstellers. Folglich bietet es ein großes Display mit einer Diagonalen von 6,47 Zoll. Leider löst dieses „lediglich“ mit Full-HD+ auf (1.080 x 2.340 Pixel), was für eine mittelprächtige Punktdichte von 398 ppi sorgt. Mit seinen QHD-Panels hat Konkurrent Samsung da eindeutig die Nase vorn – selbst bei seinem damaligen Top-Smartphone Galaxy S10+ (1.440 x 3.040 Pixel).
In Sachen Leistung sah es ähnlich aus, doch dies spielt im Grunde keine allzu große Rolle. Denn obgleich der verbaute Prozessor Kirin 980 auch 2019 nicht gerade die Krönung der Schöpfung darstellte, dürfte seine Rechenleistung auch heute noch im Alltag für so ziemlich alles ausreichen. Lediglich bei anspruchsvollen 3D-Spielen wäre ein Griff zu einem moderneren Handy ratsamer.
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Akku
Was die Akkuleistung angeht, so verbaute der Hersteller einen 4.200-mAh-Akku. Eine solche Akkukapazität ist heute eher unterdurchschnittlich. Grundsätzlich ist das kein allzu großes Problem, da das Gerät mit dieser Kapazität prima haushalten kann. Allerdings werden Huawei P30-Geräte mittlerweile nicht mehr produziert. Das bedeutet, dass die Akkus zumindest teilweise bereits vor Jahren verbaut wurden, und ihre Lebenserwartung daher geringer ausfällt als bei nagelneuen Huawei-Handys.
Kamera
Nun zur Kamera: Das Huawei P30 Pro verfügt über vier Kamera-Objektive von Leica. Dazu gehört ein 40-Megapixel-Sensor mit einer f/1.6-Blende, ein 20-Megapixel-Ultraweitwinkelobjektiv (f/2.2) und ein 8-Megapixel-Teleobjektiv (f/3.4). Bei dem letzten Sensor handelt es sich derweil um einen Tiefensensor (TOF). Die Frontkamera löst ihrerseits mit 32 Megapixeln auf (f/2.0).
- Mehr dazu: Huawei P30 Pro im Test
In der Liste der Kamera-Experten von DxOMark belegt das Huawei P30 Pro heute nur noch den 35 Platz. Allzu überzeugend wirkt die Platzierung nicht gerade, allerdings befinden sich Geräte der 2021er-Galaxy-S21-Serie von Samsung auf exakt demselben Niveau. Unterm Strich dürften also selbst anspruchsvollere Hobby-Fotografen mit dem Huawei P30 glücklich werden.
Übertragungsstandards & Sonstiges
Den aus heutiger Sicht wohl größten Hardware-Kritikpunkt stellen die fehlenden Übertragungsstandards 5G und Wi-Fi 6 (IEEE 802.11ax) dar. Wobei das bereits Meckern auf einem hohen Niveau ist, da der Otto Normalverbraucher die schnelleren Standards in der Regel nicht benötigt. Ansonsten bietet das Huawei P30 Pro ein komplettes Gesamtpaket – inklusive der Schutzzertifizierung IP68 und exklusive eines 3,5-Millimeter-Klinkenanschlusses.
Software des Huawei P30 Pro
Die aktuelle Software-Situation in Bezug auf Huawei-Geräte wurde bereits am Anfang dieses Artikels erläutert. Besitzern eines Huawei P30 Pro kann das allerdings egal sein. Das Ex-Flaggschiff kann nach wie vor von allen Android-Vorteilen profitieren. Da das Smartphone jedoch bereits Mitte 2019 in die Läden kam, sollten Käufer sich auf ausbleibende Sicherheits- und Versions-Updates einstellen. Seit dem Februar 2022 wurden keine Aktualisierungen mehr verteilt.
Das gleichaltrige Samsung Galaxy S10+ wird dagegen mindestens eine weitere Aktualisierung erhalten und auch Sicherheitsupdates werden hier länger verteilt. Folglich ist das Huawei P30 Pro in puncto Software nicht auf der Höhe – selbst wenn man Apple iPhones mit ihren langjährigen Updates außer Acht lässt.
Preis-Leistung
Als das Huawei P30 Pro auf den Markt kam, kostete die günstigere Variante mit 128 GB Hauptspeicher rund 1.000 Euro. Nun unterliegen alle Android-Geräte einem schnellen Preisverfall, und auch das frühere Huawei-Flaggschiff stellt da keine Ausnahme dar. Heute starten die Verkaufspreise für das P30 Pro deutlich früher. Das Problem: Die Preise waren auch schon mal günstiger. Anschließend sind sie wieder angestiegen, da mittlerweile nur noch wenige Händler das Handy im Sortiment haben. Darum ist das Preis-Leistungs-Verhältnis heute trotz der weiterhin passablen Leistung alles andere als gut.
Die etwas neuere Variante Huawei P30 Pro New Edition ist dagegen mittlerweile praktisch nicht mehr verfügbar. Dabei handelt es sich um eine im Mai 2020 erschienene Neuauflage des Huawei P30 Pro, die sich jedoch größtenteils nur durch eine größere Speicherausstattung vom Original unterscheidet.
Alternative: Samsung Galaxy S21 FE 5G
Es existieren zahlreiche gute Alternativen zum Huawei P30 Pro. Wir haben diese übersichtlich in zwei Artikeln zusammengetragen. Alles, was du tun musst, ist dich zu entscheiden, ob du nun 400 oder 500 Euro für ein Smartphone bezahlen möchtest.
Fazit
Grundsätzlich stellt das Huawei P30 Pro keinen allzu guten Fang mehr dar. Es muss sich in puncto Hardware zwar weiterhin nicht verstecken, softwaretechnisch und auch beim Thema Preis-Leistung kann es allerdings nicht mehr mithalten. Und das sind beides Totschlagargumente. Ein anderes, neueres Gerät wäre hier wohl die bessere Wahl.