Handy-Kauf: 4 Wahrheiten, die du nicht kennst – Tipps

4 Minuten
Welche Faktoren sind beim Handy-Kauf wirklich relevant? Leider konzentrieren sich Käufer oftmals auf die falschen technischen Bausteine. Wir räumen mit den Mythen auf und verraten, auf welche Aspekte du beim Smartphone-Kauf wirklich achten solltest.
Smartphone-Kauf - Tipps
Handy-Kauf: Darauf solltest du wirklich achtenBildquelle: Blasius Kawalkowski / inside digital

Beim Handy-Kauf konzentrieren sich die meisten Verbraucher in erster Linie auf den Preis – und das ist auch recht und billig so. An zweiter Stelle dürfte die Marke stehen. Samsung– oder Apple-Smartphones genießen in Deutschland nun mal einen besseren Ruf als etwa Vivo und Realme. Und dann, dann sind die technischen Daten dran, wie etwa die Megapixel-Zahl und der Arbeitsspeicher. Doch genau diese sind in Wahrheit gar nicht mal so wichtig. Tatsächlich fokussieren sich „Durchschnittskäufer“ oftmals auf die falsche Hardware und ignorieren dabei die wirklich wichtigen Faktoren. Doch welche Faktoren sind das?

Handy-Kauf: Diese „wichtigen“ Eigenschaften sind bestenfalls zweitrangig

Kamera-Auflösung

„Das ist eine gute Kamera. Sie hat 80 Megapixel.“ Als Digitalkameras erstmals in großen Mengen verkauft wurden, war die Anzahl der Megapixel noch ein wichtiger Faktor, denn die Auflösung war pauschal außerordentlich gering. Seither ist viel Zeit vergangen, doch die Relevanz des Megapixel-Werts scheint sich dennoch in den Köpfen von Nutzern festgekrallt zu haben. In Wahrheit wird eine hohe Auflösung allerdings größtenteils lediglich für große Plakate, Makrofotografie (nachträgliches Zoomen) oder Pixel-Binning benötigt. Andere Kamera-Eckdaten sind da deutlich gewichtiger (später mehr dazu).

QHD, UHD und 165 Hz

Es gab eine Zeit, in der zahlreiche Mobiltelefone mit einem UHD-Display (etwa 2.160 x 3.840 Pixel) ausgestattet wurden. Heute stellen solche Smartphones jedoch eine Ausnahme dar; und zwar aus gutem Grund. Denn selbst bei einer Display-Größe von etwa 6,7 Zoll reicht eine Full-HD-Auflösung vollkommen aus, um eine Pixeldichte um die 400 ppi zu erreichen. Mehr als das wird höchstens für VR-Anwendungen benötigt. Und das Gleiche gilt auch für Bildwiederholraten von 165 Hz (statt 120 Hz), mit denen einige Gaming-Smartphones werben. Auch diese bringt dem Auge keinen nennenswerten Mehrwert.

Arbeitsspeicher

Ein weiterer Wert, der oftmals als Referenz für die Qualität eines Smartphones herhalten muss, ist der Arbeitsspeicher. Manche Mobiltelefone wollen mittlerweile mit satten 18 bis 20 GB RAM überzeugen. Die Wahrheit ist jedoch, dass diese im Alltag schlichtweg nicht benötigt werden. Grundsätzlich dient der Arbeitsspeicher nämlich als eine Art Kurzzeitgedächtnis, welches Daten vorübergehend speichert – um etwa mehrere Anwendungen zeitgleich ausführen zu können respektive ebenjene im Hintergrund geöffnet und „griffbereit“ zu halten. Für diese Aufgaben sollten 8 bis 12 GB Arbeitsspeicher problemlos ausreichen.

Bandbreite aka Übertragungsgeschwindigkeit

Welche LTE-Kategorie benötigt man wirklich im Alltag? Reichen eine Download-Geschwindigkeit von 300 Mbit/s im Download und 100 Mbit/s im Upload (Cat. 7) aus oder sollte es lieber Cat. 21 mit 1.400 Mbit/s sowie 300 Mbit/s sein? Die Antwort auf diese Frage ist recht simpel: Beide Standards sind deutlich über dem, was ein Otto Normalverbraucher benötigt. 50 Mbit/s Download-Geschwindigkeit genügen vollkommen, wenn man nicht gerade ein Streamer ist und einen hohen Upstream-Wert erfordert. Von 5G mit dessen theoretischen Höchstwerten mal ganz zu schweigen. Und was man ebenfalls nicht vergessen sollte: Die im Mobilfunktarif enthaltenen Datenraten stellen einen zusätzlichen limitierenden Faktor dar.

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Handy kaufen: Worauf sollte man wirklich achten?

So viel zu den Faktoren, die zwar als relevant angesehen werden, es in Wahrheit jedoch nur bedingt sind. Doch worauf sollte man abseits von offensichtlichen Hardware-Elementen wie dem Akku sonst noch achten? Da wäre beispielsweise die sogenannte optische Bildstabilisierung (OIS). Diese sorgt dafür, dass Fotos scharf werden und Videos nicht verwackeln. Je nach Kamera-Software kann OIS auch eine längere Belichtungszeit und somit hellere Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen ermöglichen. Somit ist es wichtig, dass mindestens ein Kamera-Sensor, bestenfalls jedoch alle Sensoren, mit einer optischen Stabilisierung ausgestattet sind.

Ferner solltest du auf die Ladeleistung (Watt) achten und falls angegeben auch auf die Anzahl an Ladezyklen. Denn während manche Lithium-Ionen-Batterien über Jahre hinweg gefühlt ohne Kapazitätsverlust arbeiten, nimmt die Laufzeit anderer Lithium-Ionen-Akkus rapide ab.

Die IP-Zertifizierung stellt einen weiteren wichtigen Faktor dar. Denn diese bescheinigt einem Handy, inwiefern es gegen Staub und Wasser geschützt ist. Bei einer IP68-Zertifizierung ist der Schutzgrad ziemlich hoch. Dagegen sind Smartphones mit IP52 nur marginal abgesichert. Beachte: Eine IP-Zertifizierung hat keinerlei Auswirkungen auf die Garantie. Entsprechend haftet der Hersteller bei einem Wasserschaden in jedem Fall nicht.

Bleibt noch ein letzter Aspekt: der-Update-Zeitraum. Dieser ist insbesondere mit Blick auf die sogenannten Google-Sicherheitspatches relevant. Denn sobald diese nicht mehr verteilt werden, steigt die Gefahr eines digitalen Angriffs exponentiell. Die Folge: Banking-Apps und ähnliche Anwendungen, wie beispielsweise Amazon, sind außerhalb des Update-Zeitraums nur noch bedingt sicher.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Turtle

    Banking-Apps etc. sind nicht nur außerhalb der Updates bedingt sicher – alles ist nur bedingt sicher im Internet – 100% Sicherheit kann man vergessen; da spielt halt die Verhältnismäßigkeit eine Rolle. Ich habe auf dem Smartphone ESET.

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