Das preiswerteste Gaming-Smartphone 2025: Poco X7 Pro im Test

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Du suchst ein leistungsstarkes Smartphone zum Zocken, das keine Unsummen kostet? Dann könnte das Poco X7 Pro etwas für dich sein. Trotz Flaggschiff-Prozessor mit Top-Leistung kostet es gerade einmal 400 Euro. Welche Kompromisse macht man für den günstigen Preis? Wir haben das Smartphone getestet.
Xiaomi Poco X7 Pro Rückseite

Die Marke Poco gehört zu Xiaomi und setzt auf deren Android-Oberfläche HyperOS. Demnach unterscheidet sich die Nutzererfahrung auch kaum von einem Xiaomi-Smartphone. In der Vergangenheit ist Poco immer wieder mit echten Preis-Leistungs-Krachern positiv aufgefallen. Zuletzt etwa mit dem X4 GT. Nun hat man mit dem Poco X7 Pro wieder ein waschechtes Gaming-Smartphone im Angebot, auch wenn sich dieses nicht ausschließlich an Gamer richtet.

Auffälliges Design - wenn man denn möchte

Von der Farbe einmal abgesehen, ist das Design vom Poco X7 Pro schlicht und minimalistisch. Display und Rückseite sind flach ausgeführt und werden von einem kantigen Kunststoff-Rahmen zusammengehalten. Farblich steht dir die volle Bandbreite von einem schlichten Schwarz über ein modernes Salbei-Grün bis hin zu einem knalligen Gelb zur Auswahl. Unser Testgerät in besagtem Gelb spaltet die Gemüter. Von "schön farbenfroh" bis "super hässlich" ist alles dabei. Am Ende bleibt es deine Wahl. Mein persönliches Highlight der gelben Version ist der farblich hervorgehobene Power-Button.

Die gelbe Variante setzt bei der Rückseite im Übrigen auf eine Textur aus Kunstleder. Dadurch liegt das Smartphone super in der Hand – auch ohne Case. Die anderen beiden Modelle setzen hingegen klassisch auf Kunststoff. Für den Preis von 400 Euro bekommt man bereits andere Smartphones mit einer hochwertigeren Glas-Rückseite, jedoch nicht mit der Performance, die das Poco X7 Pro bietet. Ein gern gesehener Bonus ist die IP68-Zertifizierung, welche dem Smartphone einen Schutz gegen Staub und Wasser garantiert. In dieser Preisklasse bei weitem keine Selbstverständlichkeit.

Der bunte Power-Button ist ein nettes Highlight

Flaggschiff-Performance zum kleinen Preis

Das Poco M7 Pro ist mit dem MediaTek Dimensity 8400 Ultra ausgestattet. Der Prozessor erreicht im AnTuTu-Benchmark einen Score von 1.527.429 und ordnet sich damit zwischen dem aktuell besten Snapdragon-Prozessor und seinem Vorgänger ein. Für 400 Euro bietet das Poco-Smartphone also eine unschlagbare Performance.

Und auch im Alltag weiß das Poco X7 Pro zu überzeugen. Aufwendige Apps starten schnell und laufen ohne Ruckler. Dies macht sich insbesondere bei Spielen positiv bemerkbar. Ich habe die gängigen Titel rund um Subway Surfers, Modern Combat, PubG, Clash of Clans und Pokémon Go ausprobiert und konnte alle Titel in den höchsten Grafik-Einstellungen ruckelfrei spielen. Auch die Kühlung des Smartphones ist gut gelöst, sodass auch längere Spiele-Sessions kein Problem für das Smartphone darstellen. Praktisch ist auch der "Spiel-Turbo", welcher sich beim Starten eines Spiels automatisch aktiviert und das Smartphone in einen Gaming-Modus mit weniger Unterbrechungen, einer schnelleren Touch-Eingabeerkennung und vielen weiteren Optimierungen versetzt.

Der Gaming-Mode mit vielen praktischen Zusatzfunktionen

HyperOS und aktuelles Android

MIUI heißt jetzt HyperOS - sonst ändert sich nichts. Xiaomis Android-Oberfläche läuft seit gut einem Jahr unter neuem Namen, doch größere sichtbare Änderungen für den Nutzer bleiben aus. Das ist nicht weiter schlimm, denn HyperOS bietet weiterhin viele praktische Zusatz-Funktionen und Möglichkeiten zur Personalisierung. Negativ fallen jedoch Xiaomis eigene Apps auf, welche voll mit Werbung sind und ungefragt Benachrichtigungen schicken. Diese lassen sich zum Glück deaktivieren.

Bei diesem Preispunkt vollkommen in Ordnung ist die zahlreiche Bloatware. Also Apps von Drittanbietern wie Opera, Microsoft, Netflix und vielen mehr, die bereits auf dem Smartphone installiert sind. Dies ist eine gute Möglichkeit für den Hersteller, das Smartphone zu einem günstigeren Preis anzubieten. Benötigst du die Apps nicht, sind sie mit drei Klicks gelöscht.

Zum Marktstart ist die Software mit Android 15 und dem Sicherheits-Patch von Dezember 2024 recht aktuell. Eine offizielle Update-Garantie gibt es nicht, und insbesondere die essenziellen Sicherheitsupdates kamen bei vorherigen Xiaomi-Smartphones häufig spät und unregelmäßig. Hier herrscht also noch Nachholbedarf.

Akkulaufzeit des Poco X7 Pro im Test

Smartphone-Spiele sorgen für einen deutlich höheren Stromverbrauch als einfaches Surfen im Web. Und so spendiert Xiaomi dem Poco X7 Pro einen Akku, der mit einer Kapazität von 6.000 mAh zu den größten auf dem Markt gehört. Mit diesem Energiespeicher kommt das Smartphone in unserem Akku-Benchmark auf 15 Stunden und 31 Minuten und damit eine überdurchschnittlich gute Akkulaufzeit. Diese spiegelt sich auch im Alltag wider, denn selbst nach einigen Stunden Pokémon Go war noch genug Kapazität für den Rest des Tages vorhanden.

Ist das Smartphone einmal leer, kann mit bis zu 90 Watt wieder aufgeladen werden. Ein entsprechendes Netzteil ist leider nicht mit dabei und muss separat erworben werden. Xiaomi setzt jedoch auf einen offenen Ladestandard, sodass jedes USB-C-Netzteil funktioniert. In unserem Test dauerte eine komplette Ladung von 0 bis 100 Prozent gut 48 Minuten.

Scharfes Display mag keine Sonne

Auf die Akkulaufzeit geachtet, hat man auch beim Bildschirm. So setzt dieser auf eine 1,5K-Auflösung, welche bei immer mehr Smartphones der gehobenen Mittelklasse zum Standard wird. Durch die 50 Prozent höhere Auflösung im Vergleich zu Full-HD wirkt das Display sichtbar schärfer, ohne den Akku mit einer 2K- oder gar 4K-Auflösung unnötig zu belasten.

Das Display ist scharf, aber nicht besonders hell

Zum Einsatz kommt hier ein AMOLED-Panel mit kräftigen Farben und einer Bildwiederholrate von 120 Hertz. Die Helligkeit habe ich im Test mit 890 Nits gemessen. Für den Preis ist das vollkommen ausreichend, doch beim Zocken draußen in der Sonne zu wenig. Hier macht sich der Preisunterschied zu einem teuren Flaggschiff bemerkbar.

Die beiden Kameras des Xiaomi Poco X7 Pro

Kamera nicht im Fokus

Den größten Unterschied siehst du hingegen bei der Kamera. Denn diese steht beim Poco X7 Pro weniger im Fokus. Dennoch ist zumindest die Hauptkamera solide. Mit ihren 50 Megapixeln und einer optischen Bildstabilisierung gelingen bei gutem Licht scharfe Fotos mit realitätsnahen Farben. Auch bei nicht idealen Lichtbedingungen gehen die Fotos in Ordnung. Doch die zusätzliche Ultra-Weitwinkel-Kamera ist mit ihren 8 Megapixeln lediglich ein nettes Gimmick und macht selbst bei idealen Lichtbedingungen nicht besonders scharfe Aufnahmen. Wenn du eine möglichst gute Kamera für wenig Geld suchst, ist das Poco X7 Pro nichts für dich. Hier bietet sich etwa das Pixel 8a an.


Ein Foto bei Tag mit dem Xiaomi Poco X7 Pro

Quelle: Timo Brauer / inside digital


Eine Nachtaufnahme

Quelle: Timo Brauer / inside digital


Die Ultraweitwinkel-Kamera kann auch bei gutem Licht nicht überzeugen

Quelle: Timo Brauer / inside digital

Xiaomi Poco X7 Pro im Test: Mein Fazit

Beim Poco X7 Pro hat Xiaomi versucht, so viel Leistung wie möglich in einem preiswerten Smartphone anzubieten. Und das ist ihnen auch gelungen. Insbesondere für Smartphone-Gamer ist das Poco X7 Pro mit seinem hochauflösenden AMOLED-Bildschirm, einem robusten Gehäuse und viel Leistung die ideale Wahl für gerade einmal 400 Euro. Ein gern gesehener Bonus ist die hervorragende Akkulaufzeit, schnelles Laden und der integrierte Gamemode in der Software. Weniger gut gefällt mir die unklare Update-Situation sowie die Kamera.

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Hardware-Wertung im Detail

  • Gehäuse: 5 von 5 Sternen
  • Display: 4 von 5 Sternen
  • Ausstattung: 3 von 5 Sternen
  • Kamera: 3,5 von 5 Sternen
  • Software: 2,5 von 5 Sternen
  • Akku: 3,5 von 5 Sternen

Pros des Xiaomi Poco X7 Pro im Test

  • viel Leistung für wenig Geld
  • robustes, wasserdichtes Gehäuse
  • sehr gute Akkulaufzeit
  • scharfes Display

Contras des Xiaomi Poco X7 Pro im Test

  • unterdurchschnittliche Kamera
  • unklare Update-Versorgung

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