Xiaomi Mi 9T Pro: Die Hardware im Test
Wer sich das Datenblatt des Xiaomi Mi 9T Pro ansieht, wird eines schnell feststellen: Hier muss es sich um ein Smartphone der Spitzenklasse handeln. Allen voran ist es der Snapdragon 855, Qualcomms High-End-Prozessor, der dieses Argument untermauert. Aber auch die Kameraausstattung, die drei Objektive und 48 Megapixel als Auflösung auf dem Datenblatt verzeichnet, wirkt imposant. Beide Komponenten sorgen jedenfalls dafür, dass die Wertung hochschnellt. Hinzu kommen – für ein aktuelles High-End-Smartphone – zwei eher ungewöhnliche Ausstattungsmerkmale: Das Xiaomi Mi 9T Pro besitzt sowohl einen Klinkenanschluss als auch ein FM-Radio. Darüber hinaus bringt Xiaomi Dual-GPS in das Top-Modell, das eine höhere Genauigkeit beim Navigieren verspricht. Zudem besitzt das Smartphone eine Pop-Up-Kamera, die bei Selfies oder beim Einsatz der Gesichtserkennung als Entsperrmethode aus dem Gehäuse fährt, wie ein Auto aus der Garage. [iim_short_datasheet manufacturer_post_id="6817" product_post_id="454027" template="general" ] Erste Abstriche gibt es beim Display zu vermelden. Das ist zwar schön groß, hat keinerlei Notch und beherbergt einen (meistens) schnellen Fingerabdrucksensor. Jedoch kommt das Mi 9T Pro hinsichtlich der Auflösung nicht an die Referenz heran. Das Sony Xperia 1 bietet ein 4K-OLED-Display, das mit Brillanz besticht. Doch im Alltag wirst du, als Käufer, auch den AMOLED-Bildschirm des Xiaomi Mi 9T Pro mögen. Er ist ausreichend hell, blickwinkelstabil und scharf. Abzüge in der Wertung gibt es für die fehlende IP-Zertifizierung. Das bedeutet, dass das Xiamoi Mi 9T Pro nicht wasserdicht ist. Zudem besitzt das Gerät einen verhältnismäßig kleinen Speicher von nur 128 GB – für einen High-End-Boliden mit Android als Betriebssystem zu wenig. Allen Übels ist das Datendepot nicht per microSD-Karte erweiterbar. Der Akku, der eine Kapazität von 4.000 mAh besitzt, verspricht dafür eine lange Laufzeit.Die Hardware-Wertungen im Einzelnen
- Design und Verarbeitung: 4 von 5 Sternen
- Display: 4 von 5 Sternen
- Ausstattung und Leistung: 3,5 von 5 Sternen
- Kamera: 5,5 von 5 Sternen
- Software und Multimedia: 5 von 5 Sternen
- Akku: 5 von 5 Sternen
Die Stärken und Schwächen des Xiaomi Mi 9T Pro
Was bringt die Kombination von Spitzenprozessor und 6 GB Arbeitsspeicher aufs Benchmark-Parkett? Die Performance wurde mittels AnTuTu in der Version 7.2 gemessen. Und hier landet das Xiaomi Mi 9T Pro mit rund 367.387 Punkten auf Platz drei hinter dem brandneuen OnePlus 7T und seinem älteren Bruder, dem OnePlus 7 Pro.Modell | Benchmark-Wert AnTuTu | Akkutest GFX-Bench (Displaytime-Minuten, hochgerechnet) |
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Xiaomi Mi 9T Pro | 367.387 | 587,1 |
Huawei P30 Pro | 289.969 | 317,5 |
Samsung Galaxy Note 10+ | 347.948 | 424,2 |
Referenz-Modelle | ||
OnePlus 7 Pro | 373.849 strong> | 258,5 |
Xiaomi Mi 9T Pro | 367.387 | 587,1 strong> |
Drei Objektive und 48 Megapixel: Ein Wolf im Schafspelz
Ein Top-Smartphone muss heute mindestens drei Kameras haben. Das zumindest dürfte in den Köpfen vieler Marketing-Menschen bei Samsung, Huawei, Apple und Co. vorgehen. Dass es auch mit einem Objektiv geht, zeigt Google beim Pixel 3XL. Doch auch Xiaomi setzt auf ein Trio und bietet drei Brennweiten. Doch ist das so? Nein! Auf der Rückseite findest du zwar drei Kameras mit dem Schriftzug “AI-Triple-Camera”. Doch nur mit zwei davon lassen sich wirklich Fotos machen. Die dritte ist lediglich für die Tiefenmessung verantwortlich und liefert dem Prozessor Daten, wenn du im Porträt-Modus den Hintergrund unscharf haben möchtest. Ein Wolf im Schafspelz also. Die beiden verbliebenen Objektive besitzen Weitwinkel- und Ultraweitwinkel-Charakter. Man sollte sich beim Fotografieren von der Kamera-App also nicht in die Irre führen lassen. Wenn man ein Foto mit der doppelten Brennweite schießt und dazu unten auf “2X” tippt, zoomt die Weitwinkelkamera einfach nur digital hinein. Damit entsteht zwar der Eindruck einer weiteren Brennweite. Das Ergebnis ist aber das Gleiche, als würde man in ein Foto, das man mit der Weitwinkelkamera aufgenommen hat, nachträglich auf dem Display hineinzoomen.So gut sind die Kameras wirklich
Wie aber verhält sich die Kamera in der Praxis? Fotografiert man draußen, gar bei Sonnenlicht, kann man kaum einer Handykamera heute irgendetwas Schlechtes nachsagen. So verhält es sich auch beim Xiaomi Mi 9T Pro. Begibt man sich aber in Räume, die nicht von Licht durchflutet sind, macht sich recht schnell Bildrauschen breit. Insbesondere in dunklen Bereichen. Zudem fällt auf, dass die Farben stellenweise zu kühl und intensiv wiedergegeben werden – insbesondere Rot und Grün. Die Schärfe ist in den meisten Fällen aber durchweg gut. Das kann man von der Ultraweitwinkelkamera nicht behaupten. Vor allem an den Rändern wird das Motiv unscharf. Und dazu auch noch sehr verzerrt. Die Frontkamera, die auf Knopfdruck ausgefahren wird, macht ansehnliche Selfies. Wenn man möchte, auch mit den für den asiatischen Raum üblichen "Verschönerungen". Die Kamera-App erschließt sich dem Nutzer recht schnell. Es gibt einen manuellen Modus und viele Einstellungsmöglichkeiten. Apropos Einstellungen: Bevor du das erste Foto machst, solltest du in den Kameraeinstellungen das "Foto-Wasserzeichen" ausschalten. Ansonsten ist auf jedem Bild in der unteren linken Ecke der Schriftzug "Shot on mi 9T Pro AI Triple Camera" zu sehen. Wer will das schon? Und was hat sich Xiaomi dabei gedacht, diese Option von Werk aus einzuschalten?
Bei Nahaufnahmen macht das Mi 9T Pro eine gute Figur.
Bei Dunkelheit sind die Details matschig.
An den Rändern wird es unscharf.
Selfie aufgenommen und "verschönert" mit dem Xiaomi mi 9T Pro.
Haptik und Design des Xiaomi Mi 9T Pro
Nimmt man das Mi 9T Pro in die Hand, fällt vor allem eines sofort auf: das hohe Gewicht. Das Smartphone liegt schwer in der Hand und fasst sich zudem üppig an. Geschuldet dürfte das vor allem dem großen Akku sein. Die Verarbeitung ist top. Das Design hingegen muss man mögen. Insbesondere die gläserne Rückseite, die beim Testexemplar schwarz ist und zu den Längskanten hin Blau schimmert. Allein daran sieht man, wie Hersteller ihre Smartphones von der Konkurrenz abheben wollen – durch ein auffälliges Äußeres. Der in Orange gehaltene Ein- und Ausschalter des Mi 9T Pro bestätigt diese Vermutung. Ein nettes Gimmick, dass man erst auf den zweiten Blick bemerkt: Fährt die Frontkamera heraus, leuchtet das kleine Gehäuse, in dem sie sich befindet, blau.
Xiaomi Mi 9T Pro
Quelle: Blasius Kawalkowski
Xiaomi Mi 9T Pro
Quelle: Blasius Kawalkowski
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Xiaomi Mi 9T Pro
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Xiaomi Mi 9T Pro
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Xiaomi Mi 9T Pro
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Xiaomi Mi 9T Pro
Quelle: Blasius Kawalkowski
Xiaomi Mi 9T Pro
Quelle: Blasius Kawalkowski
Xiaomi Mi 9T Pro
Quelle: Blasius Kawalkowski
Xiaomi Mi 9T Pro
Quelle: Blasius Kawalkowski
Die Akkulaufzeit des Xiaomi Mi 9T Pro überrascht
Mit 4.000 mAh ist die Akkukapazität zwar hoch, aber nicht enorm. Das Huawei P30 Pro etwa hat 200 mAh mehr an Bord. Dennoch überrascht das Xiaomi Mi 9T Pro. Einen Tag ohne Stromquelle kommst du bei normaler Nutzung locker hin. Am Ende des zweiten Tages jedoch solltest du nach einer Steckdose oder Powerbank Ausschau halten. Die extrem gute Akkulaufzeit bestätigt auch der GFX-Akkutest, bei dem das Smartphone die bei inside digital bislang höchsten Werte erreicht hat.Xiaomi Mi 9T Pro im Test: das Fazit
Pro
- Klinkenanschluss
- FM-Radio
- Schönes, großes Display
- Lange Akkulaufzeit
- Schneller Fingerabdrucksensor und rasante Gesichtserkennung
- Dual-GPS für höhere Genauigkeit
Contra
- USB 2.0
- Nicht wasserdicht
- Kleiner Speicher nicht erweiterbar
- Nicht kabellos aufladbar
- Sehr schwer
- Lautsprecher laut, Ton unausgewogen
- Starke Triple-Kamera nur auf dem Datenblatt