Underdog im Test: Gute Alternative zu Samsung und Apple?

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Seit Huawei von Google-Diensten abgeschnitten ist, dominieren Samsung und Apple den hiesigen Smartphone-Markt. Wir haben uns die Alternative aus Japan genauer angesehen und verraten, wie sich das Sony Xperia 1 V im Test schlägt.
Sony Xperia 1 VI Smartphone

Sony Xperia 1 VI im Test

Es gibt weltweit nicht viele Unternehmen, die bekannter sind als der Technologieriese Sony. Fernseher, Spielekonsolen, Kameras – die Japaner überzeugen in unzähligen Bereichen mit Produkten, die zweifelsohne zur Crème de la Crème gehören. Im Smartphone-Segment geht der Hersteller jedoch nach erfolgreichen Jahren inzwischen größtenteils unter. Hier dominieren die beiden Konkurrenten Samsung und Apple, aber auch viele weitere Firmen wie Xiaomi und Google haben die Nase vorn. Zurecht? Kann das Sony Xperia 1 VI im Test mithalten?

Einzelne Wertungen im Detail:

  • Gehäuse: 4,5 von 5 Sternen
  • Display: 4 von 5 Sternen
  • Ausstattung: 4,5 von 5 Sternen
  • Kamera: 4,5 von 5 Sternen
  • Software: 5 von 5 Sternen
  • Akku: 4,5 von 5 Sternen

Sony Xperia 1 VI im Test: Ein Technologie-Schwergewicht

Optisch erinnert das Sony Xperia 1 VI an seinen Vorgänger. Und dessen Vorgänger. Und den Vorgänger des Vorgängers des Vorgängers. Das japanische Unternehmen bleibt seinem Design-Konzept treu und setzt abermals auf einen länglichen Look mit breiten Gehäuseflächen ober- und unterhalb des 6,5 Zoll großen OLED-Displays. Der Bildschirm löst jedoch mit lediglich 1.080 x 2.340 Pixeln auf (Full HD+); bietet dafür aber eine hohe, variable Bildwiederholrate von 120 Hz. Als Schutz dient Corning Gorilla Glass Victus 2, während auf der Rückseite immerhin Gorilla Glass Victus zum Einsatz kommt. Apropos Rückseite: Hier setzt der Hersteller auf ein Mattglas-Finish, das nicht nur hochwertig aussieht, sondern auch vor Fingerabdrücken und Kratzern schützt. So viel zum Design.

Im Inneren des Smartphones steckt der Qualcomm-Flaggschiff-Soc Snapdragon 8 Gen3. Wer sich ein wenig mit Smartphones und Prozessoren auskennt, weiß, was das bedeutet: Das Sony Xperia 1 VI gehört sowohl was die Konnektivität (5G & Wi-Fi 6) als auch was die Rechenleistung angeht zur Elite. Zumal der Prozessor von 12 GB Arbeitsspeicher unterstützt wird. Der interne Speicher beläuft sich indes modellabhängig auf 256 oder 512 GB. In unserem Leistungstest – durchgeführt mit Antutu 10 – erreichte der Chip damit stolze 1.687.979 Punkte. Damit ist das Gerät selbst der aktuellen Samsung Galaxy S24-Oberklasse mit Exynos 2400-Prozessoren überlegen. Die leistungsstärksten Smartphones haben jedoch bereits die 2.000.000-Marke geknackt.

Sony Xperia 1 VI im Hands-On
Quelle: Artem Sandler / inside digital
Sony Xperia 1 VI im Hands-On
Quelle: Artem Sandler / inside digital
Sony Xperia 1 VI im Hands-On
Quelle: Artem Sandler / inside digital
Sony Xperia 1 VI im Hands-On
Quelle: Artem Sandler / inside digital
Sony Xperia 1 VI im Hands-On
Quelle: Artem Sandler / inside digital
Sony Xperia 1 VI im Hands-On
Quelle: Artem Sandler / inside digital
Sony Xperia 1 VI im Hands-On
Quelle: Artem Sandler / inside digital

Software

Zur Software gibt es abseits von Kamera und Sound nicht viel zu sagen. So basiert das Betriebssystem des Sony Xperia 1 VI wenig überraschend auf Android 14. Positiv lässt sich jedoch erwähnen, dass der Hersteller in einer Fragerunde mit Journalisten von drei Jahren Software- und vier Jahren Sicherheitsupdates sprach. Die Zeiten des zweijährigen Update-Zeitraums scheinen damit endgültig der Vergangenheit anzugehören. Zumindest bei bekannten Marken. Zur Wahrheit gehört aber auch: Andere Hersteller bieten noch länger eine Firmware-Pflege an.

Akku

Wer das Sony Xperia 1 VI erwirbt, erhält Zugriff auf einen Akku mit einer Kapazität von 5.000 mAh. Das stellt im Jahr 2024 einen durchschnittlichen Wert dar, reichte in unserem Test – durchgeführt mit der Software PCMark – jedoch für ein sehr gutes Ergebnis. So hat es rund 19 Stunden gebraucht, bis die Akku-Anzeige von 100 auf 20 herabfiel. Damit ist das Gerät einem Großteil der Konkurrenz überlegen. Auf der anderen Seite ist die Ladezeit mit 85 Minuten (von 0 auf 100 Prozent) alles andere als überzeugend. Insbesondere mit Blick auf das Flaggschiff-Smartphone-Segment.

Stärken des Sony Xperia 1 VI

Als Flaggschiff bietet das Sony Xperia 1 VI auch neben dem High-End-Prozessor zahlreiche Stärken. Da wäre etwa eine Zertifizierung nach IP68 und IP65, die dem Smartphone hervorragenden Schutz gegen Wasser und Staub bescheinigen. Ferner bietet das Gerät einen 3,5-Millimeter-Klinkeneingang für kabelgebundene Kopfhörer, während sich die SIM-Karte auch ohne SIM-Karten-Tool bequem herausnehmen und auswechseln lässt. Ergänzend bietet das japanische Handy viele Gaming-Funktionen, wie Optimierung von Bilddetails in dunklen Bereichen, einen anpassbaren Weißabgleich, um versteckte Gegner leichter erkennen zu können und individuelle Audio-Equalizer, um gezielt Geräusche wie Schritte und Schüsse zu verstärken. Doch das eigentliche Highlight des Xperia 1 VI stellen wie schon bei den Vorgängern dessen Kamera und die dazugehörige Software dar.

Kamera-Hardware im Überblick:

  • Weitwinkel (24 mm): 52 Megapixel, f/1.9, 84°, OIS
  • Ultraweitwinkel (16 mm): 12 Megapixel, f/2.2, 123°
  • Tele (85 – 170 mm): 12 Megapixel, f/2.3 – f/3.5, OIS
  • Frontkamera (24 Millimeter): 12 Megapixel, f/2.0, 83°
Sony Xperia 1 VI – Kamera
Quelle: Artem Sandler / inside digital
Sony Xperia 1 VI – Kamera
Quelle: Artem Sandler / inside digital
Sony Xperia 1 VI – Kamera
Quelle: Artem Sandler / inside digital
Sony Xperia 1 VI – Kamera
Quelle: Artem Sandler / inside digital
Sony Xperia 1 VI – Kamera
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Sony Xperia 1 VI – Kamera
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Sony Xperia 1 VI – Kamera
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Sony Xperia 1 VI – Kamera
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Sony Xperia 1 VI – Kamera
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Sony Xperia 1 VI – Kamera
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Sony Xperia 1 VI – Kamera
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Sony Xperia 1 VI – Kamera
Quelle: Artem Sandler / inside digital
Sony Xperia 1 VI – Kamera
Quelle: Artem Sandler / inside digital
Sony Xperia 1 VI – Kamera
Quelle: Artem Sandler / inside digital
Sony Xperia 1 VI – Kamera
Quelle: Artem Sandler / inside digital

Zunächst zur Hardware: Das Besondere an der Hauptkamera des Sony Xperia 1 VI ist, dass das Teleobjektiv über einen mechanischen respektive optischen Zoom verfügt. Dabei bewegen sich die Linsen tatsächlich und ermöglichen eine Verlängerung der Brennweite von 85 auf 170 Millimeter – beim Vorgänger waren es noch 125 Millimeter. Hinzu kommt eine ZEISS-Antireflexionsbeschichtung.

Doch beinahe noch spannender ist die verbaute Software. Denn hier konnte sich Sony auf das Know-how aus dessen Kamera-Segment stützen. Zu diesem Zweck boten frühere Sony-Flaggschiffe mehrere separate Apps, beim Xperia 1 VI wurden die zusätzlichen Einstellungsmöglichkeiten wie der Fokusbereich allerdings in die normale Kamera-App integriert. Apropos Autofokus, das Handy bietet nicht nur Augenerkennung in Echtzeit, sondern auch Echtzeit-Tracking für Videos sowie sechs voreinstellbare Optik-Stile. Und zu guter Letzt: Ein mechanischer Foto-Auslöser ist ebenfalls an Bord.

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Schwächen des Sony Xperia 1 VI

Zu den Schwächen des Sony Xperia 1 VI kann neben der geringen Ladeleistung die „normale“ Full-HD-Auflösung mit 1.080 x 2.340 Pixeln gezählt werden, denn beim Vorgängermodell, dem Sony Xperia 1 V, waren es noch 1.644 x 3.840 Pixel. Ferner lassen sich wie schon immer die breiten Gehäuseflächen über- und unterhalb des Displays kritisieren, sowie der überschaubare Lieferumfang (weder Ladegerät noch Ladekabel) und das Fehlen einer Benachrichtigungs-LED.

Fazit

Das Sony Xperia 1 VI ist ein waschechtes High-End-Smartphone. Es ist handlich, leistungsstark und bietet zahlreiche praktische hardware- und softwareseitige Funktionen. Besonders interessant dürfte es jedoch für Freunde der Fotografie sein. Denn die Karma des Xperia 1 VI gehört wahrlich zu den besten auf dem Markt. Schwächen sind indes Mangelware. Hier lassen sich in erster Linie der geringe Lieferumfang, eine überschaubare Ladeleistung und ein hoher Kaufpreis (ab 1.399 Euro UVP) hervorheben.

Pros des Sony Xperia 1 VI:

  • ausgezeichnete Kamera
  • äußerst leistungsstark
  • 3,5-Millimeter-Klinkeneingang

Contras des Sony Xperia 1 VI:

  • hoher Kaufpreis
  • geringe Ladegeschwindigkeit
  • magerer Lieferumfang

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