Die Samsung Galaxy A5 Reihe gibt es seit über 10 Jahren. Jedes Jahr kommt ein neues Modell auf den Markt. Auf das Galaxy A55 von 2024 folgt nun das Galaxy A56. Für einen Listenpreis von 479 Euro bekommt man hier ein gut ausgestattetes Mittelklasse-Smartphone. Doch schon kurz nach Marktstart ist der Preis stark gefallen. Auch das wiederholt sich jedes Jahr. Bereits nach wenigen Wochen gibt es das nagelneue Handy für rund 350 Euro. Größere Rabatte gibt es anschließend kaum und die 300 Euro werden in der Regel nie unterschritten. Dabei ist der Preis einer der Gründe für die hohe Beliebtheit des Modells.
Samsung Galaxy A56 angeschaut
Das Samsung Galaxy A56 kommt in einer dünnen Box daher, die neben dem Smartphone selbst nur ein Ladekabel und das SIM-Tool enthält. Eine mitgelieferte Schutzhülle oder Displayschutzfolie, wie sie bei vielen chinesischen Herstellern üblich ist, gibt es bei Samsung nicht. Auch ein Netzteil ist, wie seit einigen Jahren üblich, nicht mehr Teil des Lieferumfangs und muss separat gekauft werden.
Das Design des Smartphones ist schlicht und seit Jahren nahezu unverändert. Auf ausgefallene Farben oder ein auffälliges Design verzichtet der Hersteller. So gibt es das Smartphone wahlweise in einem blassen Pink, pastellfarbenen Olivgrün, Hellgrau oder Dunkelgrau. Die Verarbeitung ist auf einem hohen Niveau und bietet keinen Grund zur Kritik. Der Rahmen besteht aus Metall und ist leicht angeraut. Zusammen mit dem kantigen Design liegt das Smartphone so auch ohne Hülle ausgezeichnet in der Hand. Außerdem ist das Gehäuse nach dem IP68-Standard gegen Staub und Wasser geschützt.
Display: Brillant
Displays gehören seit jeher zu den Stärken von Samsung. So setzt man auch in der Mittelklasse seit vielen Jahren auf hochwertige AMOLED-Technik und kann dadurch mit brillanten Farben und hervorragenden Blickwinkeln überzeugen. Das Galaxy A56 ist hier keine Ausnahme und überzeugt im Test mit einer hohen Helligkeit.
Die Größe des Displays ist auch in diesem Jahr wieder minimal gewachsen, auf nun 6,7 Zoll. Diese Größe hat sich in den vergangenen Jahren als der Quasi-Standard bei Smartphones etabliert. Bei der Helligkeit legt man mit 1.200 Nits nochmal eine Stufe zu und bietet eins der hellsten Displays in diesem Preisbereich. Außerdem positiv hervorzuheben ist der Einsatz von Gorilla Glass Victus+ zum Schutz vor Kratzern und Brüchen. Günstigere Smartphones setzen hier häufig auf ältere Standards.
Gestört habe ich mich im Test nur an der Optik. So sind die Rahmen um das Display herum doch recht dick und vor allem nicht symmetrisch. Das bekommen andere Hersteller besser hin. Wer auf solche Design-Feinheiten keinen Wert legt, kann diesen Kritikpunkt jedoch ignorieren. Wobei dünnere Ränder auch für ein kompakteres Smartphone bei gleicher Displaygröße gesorgt hätten.
Unter dem Display verbaut Samsung wie üblich einen Fingerabdrucksensor. Im Gegensatz zu den teureren Smartphones der S-Klasse handelt es sich hierbei nur um einen optischen Sensor. Dieser ist zwar ebenfalls sicher, jedoch langsamer. Immerhin verbauen andere Hersteller, wie etwa Google, selbst in ihrem teuersten Smartphone diese Art von Fingerabdrucksensor.
Leistung: passt
Während Samsung in der Oberklasse gerne Snapdragon-Chips mit der maximal möglichen Leistung auf dem Markt verbaut, setzt man in der Mittelklasse auf Prozessoren aus eigener Produktion. So steckt im Galaxy A56 der neue Exynos 1580, den du auch im neuen Mittelklasse-Tablet Galaxy S10 FE wiederfindest. Mit rund einer Millionen Punkte im AnTuTu 10 Benchmark stellt der Prozessor keine Rekorde auf, bietet aber für den Preis eine gute Leistung, die auch im Alltag keine Wünsche offen lässt.
Beim Mobilfunk gehört 5G mittlerweile in allen Preisklassen zur Standard-Ausstattung. Das Galaxy A56 ist hier keine Ausnahme. Ungewöhnlicher in dieser Preisklasse ist der Support von eSIM. So kannst du neben physischen SIM-Karten auch die elektronischen Karten benutzen. Das ist auch praktisch, um im Urlaub außerhalb der EU günstig zu surfen.
Speicher: unflexibel
Kritik gibt es hingegen beim Speicher. Hier kommt das Smartphone zwar genau wie seine Vorgänger der vergangenen Jahre mit 128 Gigabyte daher - eine Erweiterung per microSD-Karte hat Samsung in diesem Jahr aber klammheimlich gestrichen. So bleibt dir höchstens der Kauf der größeren 256-Gigabyte-Version. Diese ist mit einem Aufpreis von 50 Euro zwar fair bepreist, doch wer mehr Speicher benötigt, muss sich nach einem anderen Smartphone umschauen. Doch leider sind microSD-Karten auch bei der Konkurrenz zur Seltenheit geworden.
Software: unschlagbar
Die Software ist eine echte Stärke von Samsung. So gibt es keinen anderen Hersteller auf dem Markt, der auch in dieser Preisklasse ganze 6 Jahre Update-Support verspricht. Dieses Versprechen umfasst sowohl neue Android-Versionen als auch die essenziellen Sicherheitspatches. Zuletzt hatte Samsung zwar Probleme, Android 15 an seine Bestandskunden auszuliefern, doch das Update ist mittlerweile auf dem Weg und mit Android 16 verspricht man Besserung. Auch wurden die gegebenen Update-Versprechen vom Hersteller bei vorherigen Modellen stets eingehalten.
Die eigene Oberfläche One UI in Version 7 unterscheidet sich optisch deutlich von purem Android. Doch die Bedienung ist weitestgehend identisch. Für Smartphone-Neulinge bietet Samsung einen vereinfachten Modus an, den man in dieser Form bei anderen Herstellern nicht findet. Hervorragend für Smartphone-Neulinge. Und für erfahrene Nutzer bietet One UI zahllose Möglichkeiten zur Personalisierung. Das ist auch einer der Gründe, die mich in der Android-Welt bei Samsung halten.
Nur das Aufzwingen des eigenen Galaxy Stores und die vielen vorinstallierten Werbe-Apps stören den ansonsten guten Eindruck. Bei günstigen Smartphones sind vorinstallierte Apps jedoch der Standard und in dieser Preisklasse vollkommen akzeptabel. Zudem lassen sich unerwünschte Apps mit zwei Klicks löschen.
Erstmals in der Mittelklasse bietet das Galaxy A56 KI-Tools. Dazu gehört etwa ein schlauerer Sprachassistent, die Möglichkeit Notizen zusammenzufassen sowie diverse Tools bei der Bildbearbeitung.
Kamera: mit viel KI
Wie bereits seine Vorgänger ist auch das Samsung Galaxy A56 mit einer Tripple-Kamera ausgestattet. Diese ist seit Jahren unverändert, nur die Selfie-Kamera hat man in diesem Jahr gegen ein neueres Modell ausgetauscht.
- 50 Megapixel Hauptkamera (f/1,8) mit OIS
- 12 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera (f/2,2)
- 5 Megapixel Makro-Kamera (f/2,4)
- 12 Megapixel Frontkamera (f/2,2)
Die Fotoqualität ist auf einem guten Niveau, was Schärfe und Performance auch bei schlechten Lichtbedingungen angeht. Doch die Farben sind sehr "social media like" und haben teilweise nichts mit der Realität zu tun. Selbst wenn man die standardmäßig aktivierte Szenen-Optimierung ausschaltet, werden insbesondere Rot- und Grüntöne massiv zu grell dargestellt. Das fällt insbesondere mit Natur-Aufnahmen mit viel Grün auf. Wer den grellen Look mag, kann die Fotos dennoch schön finden. Die beiden Zusatz-Kameras für Ultraweitwinkel- und Makro-Aufnahmen können qualitativ nicht mit der Hauptkamera mithalten. Bessere Fotos in dieser Preisklasse macht das Google Pixel 8a.
Akkulaufzeit: solide
Der Akku des Samsung Galaxy A56 misst 5.000 mAh. Das ist Durchschnitt bei dieser Displaygröße und seit einigen Jahren als Standard etabliert. Dank neuer Akku-Technologien bieten erste Smartphones bei gleicher Größe eine höhere Kapazität. Dennoch enttäuscht die Akkulaufzeit nicht. In unserem Benchmark kommen wir auf ein solides Ergebnis von 15 Stunden und 52 Minuten. Und auch im Alltag bringt einen das Smartphone mühelos durch den Tag. Bei Wenignutzung sind dank guter Stand-by-Zeiten auch problemlos zwei Tage drin.
Etwas enttäuscht hat mich die Ladedauer im Test. So kann das Galaxy A56 mit 45 Watt laden. Das ist fast doppelt so viel wie der Vorgänger. Doch mit rund 70 Minuten für eine komplette Ladung spart man nur rund 10 Minuten zur bisherigen Zeit. Bei der doppelten Ladeleistung hätte ich mir mehr erhofft. 70 Minuten sind dennoch ein guter Wert und positiv hervorzuheben ist, dass Samsung auf den offenen PD-Standard setzt und somit mit jedem beliebigen Netzteil geladen werden kann.
Fazit: Erneut das Potenzial zum Star
Seit vielen Jahren zählt das Galaxy A5 Modell von Samsung zu den meistverkauften Smartphones in Deutschland. Und das hat vor allem einen Grund: Das Smartphone bietet für rund 350 Euro alles, was der „normale Nutzer“ von seinem Smartphone erwartet. Statt wie die Konkurrenz mit einzelnen Highlights wie einer unglaublichen Megapixel-Zahl bei der Kamera oder einer extrem schnellen Geschwindigkeit beim Laden zu werben, versucht Samsung ein möglichst rundes Gesamtpaket abzuliefern. Und das gelingt ihnen auch beim neuen Galaxy A56. Egal, ob Leistung, Akku oder Kamera, nichts ist überragend, aber auch nichts schlecht. Zusammen mit einer hervorragenden Software, die dank Smart Switch den Wechsel von einem bestehenden Samsung-Handy besonders einfach macht und eine extrem lange Update-Garantie bietet, hat man das Rezept zum Erfolg.
Doch schläft auch die Konkurrenz nicht und hat zahlreiche, gute Alternativen im Angebot. Mein persönliches Highlight in diesem Jahr ist das Phone 3a vom britischen Hersteller Nothing. Das Smartphone kann zwar technisch nicht ganz mit dem Galaxy A56 mithalten, ist jedoch preiswerter, überzeugt mit einem einzigartigen Design und wurde zudem in Europa entwickelt. Für Fotografie-Fans bietet sich hingegen das gerade neu vorgestellte Pixel 9a an.
Hardware-Wertung im Detail
- Gehäuse: 4 von 5 Sternen
- Display: 4 von 5 Sternen
- Ausstattung: 3,5 von 5 Sternen
- Kamera: 3,5 von 5 Sternen
- Software: 4,5 von 5 Sternen
- Akku: 4 von 5 Sternen
Pros des Samsung Galaxy A56
- hervorragendes Gesamtpaket
- farbenfrohes, helles Display
- extrem lange Update-Garantie
- wasserdicht
- gute Leistung
- solide Akkukaufzeit
Contras des Samsung Galaxy A56
- Kamera mit unnatürlichen Farben
- Speicher nicht erweiterbar
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