Galaxy A34 im Test: Das hätten wir nicht erwartet, Samsung!

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Das Samsung Galaxy A34 steht ein wenig im Schatten des beliebten Schwestermodells "Galaxy A54". Doch im Test konnte uns das günstigere der beiden Handys gleich in mehreren Bereichen überraschen. Ist das günstigere Modell in diesem Jahr die bessere Wahl?
Galaxy A34 im Test: Das Handy steht an einem Baum

Galaxy A34 im Test

Die Galaxy A-Reihe besteht aus einer Vielzahl von Geräten. Der erste Buchstabe beschreibt bei Samsung die Klasse (von 0 bis 5) und die zweite Nummer die Generation (aktuell 4). Das beliebteste Modell ist mit Abstand das A54, welches für rund 400 Euro mit einer hervorragenden Ausstattung in der Mittelklasse glänzen kann. Auf Platz 2 folgt das A14, welches vor allem durch seinen günstigen Preis von rund 130 Euro viele Käufer begeistert. Preislich genau dazwischen liegt das Samsung Galaxy A34, welches wir uns in diesem Test genauer ansehen.

Design und Verarbeitung

Das Samsung Galaxy A34 kommt, wie auch die anderen Smartphones der Reihe, mit einem minimalistischen Lieferumfang zum Kunden. Ein USB-C-Kabel und das SIM-Tool sind dabei. Ein passendes Netzteil sowie eine Hülle müssen bei Bedarf separat gekauft werden.

Optisch weiß das Handy mit einem schlichten und eleganten Look zu überzeugen. Unser Testgerät in "Awesome Lime" gefällt mir mit seinem pastelligen, limettengrünen Farbton richtig gut. Alternativ gibt es auch ein Lila-Modell zur Auswahl und für alle, die es klassischer mögen, auch Schwarz oder Silber. Optisch unterscheidet sich das Galaxy A34 nur minimal von den deutlich teureren Flaggschiff-Modellen. Heißt flache Rückseite mit einzeln hervorstehenden Kamera-Modulen sowie einem ebenfalls flachen OLED-Display.

Das Galaxy A34 (rechts) unterscheidet sich optisch kaum vom mehr als dreimal so teuren S23 Ultra

Starkes Display

Displays sind eine Paradedisziplin von Samsung. So setzt man auch in der Mittelklasse seit vielen Jahren auf hochwertige AMOLED-Technik mit satten Farben und echtem Schwarz. Um das günstigere Galaxy A34 vom A54 abzugrenzen, ist die Frontkamera in einer Mini-Notch statt einem Punchhole untergebracht. Außerdem ist das Display mit 6,6 Zoll etwas größer.

Notch statt Punchhole: Die Frontkamera des Galaxy A34

Bei beiden Smartphones kommt ein AMOLED-Paneel mit 120 Hertz Bildwiederholrate zum Einsatz. Diese ist im Galaxy A34 jedoch nicht dynamisch. Das heißt, das Smartphone läuft wahlweise mit 120 oder 60 Hertz. Ein smartes Umschalten, um Energie zu sparen, ist nicht vorgesehen. Mit einer Helligkeit von rund 1.000 Nits in unserem Test besitzt das Handy jedoch eins der hellsten Displays in der Mittelklasse. Damit lässt sich der Bildschirm auch in direktem Sonnenlicht mühelos ablesen.

Hell genug für die Outdoor-Nutzung: Der Display des Galaxy A34

Unter dem Display verbaut Samsung wie gewohnt einen Fingerabdrucksensor. In der Mittelklasse handelt es sich hierbei wie gewohnt um einen optischen Sensor, welcher das Galaxy A34 sicher und zuverlässig entsperrt. Mit den schnellen Ultraschall-Sensoren der Flaggschiff-Geräte kann es sich hingegen nicht messen.

Geheimer Vorteil beim Prozessor

Schaut man auf die reine Leistung des Prozessors, bietet das Galaxy A34 mit rund 472.000 Punkten im AnTuTu-Test etwa 8 Prozent weniger Leistung als das Galaxy A54. Für ein Mittelklasse-Smartphone ist das jedoch weiterhin ein guter Wert und im Laufe des Tests sind uns keinerlei Performance-Probleme aufgefallen.

Das eigentliche Highlight wird jedoch sichtbar, wenn man auf das verbaute Prozessor-Modell schaut. So kommt im Galaxy A34 ein MediaTek Dimensity 1080 statt einer von Samsungs eigenen Exynos-Prozessoren zum Einsatz. Letztere sind in den vergangenen Jahren mit einem hohen Energieverbrauch aufgefallen. Und so erzielt das Galaxy A34 trotz größerem Display und identischer Batteriegröße ein deutlich besseres Ergebnis in unserem Akku-Test.

Längere Akkulaufzeit beim Galaxy A34

In diesem kann das Galaxy A34 mit einem überdurchschnittlich guten Ergebnis von 14 Stunden und 24 Minuten punkten. Das sind rund 17 Prozent mehr, als beim A54 mit Exynos-Prozessor. Auch im Alltag stimmt die Akkulaufzeit. So sind wir mit dem Smartphone immer mühelos durch den Tag gekommen. Nutzt man das Smartphone weniger intensiv, sind auch zwei Tage drin.

Ist der Akku einmal leer, kann mit bis zu 25 Watt geladen werden. Ein entsprechendes Netzteil ist leider nicht im Lieferumfang. Da Samsung jedoch auf einen offenen Ladestandard setzt, funktionieren auch Stecker anderer Hersteller. Hast du kein passendes Netzteil zu Hause, kannst du hier ein passendes für rund 12 Euro kaufen.

Brauchbarer Klang ohne Kopfhörer

Ein echter Kopfhörer-Anschluss ist bei Samsung schon seit einigen Jahren Geschichte. Hier ist auch das Galaxy A34 keine Ausnahme. Möchtest du Kopfhörer, Lautsprecher oder das Entertainmentsystem deines Autos per Kabel verbinden, musst du auf einen USB-C auf Klinke-Adapter zurückgreifen. Oder alternativ auf eine kabellose Übertragung via Bluetooth 5.3 setzen.

Für Audio mit dem Smartphone selbst verbaut Samsung zwei Lautsprecher. Der eine davon befindet sich jedoch in der Hörmuschel und ist nur etwa halb so laut wie der zweite Lautsprecher neben dem Ladeanschluss. Für ein Smartphone in seiner Preisklasse klingt das Galaxy A34 gut und verzerrt auch bei höherer Lautstärke nicht. Im Vergleich zu teureren Smartphones vermissen wir jedoch kräftige Bässe und echten Stereo-Klang.

Kamera: Hier überrascht das Galaxy A34

Das Galaxy A34 ist mit einem Kamera-System mit drei Objektiven ausgestattet. Das ist eins weniger als beim Vorgänger, da man den ohnehin überflüssigen Tiefensensor gestrichen hat. Neben der Hauptkamera ist eine Ultraweitwinkel-Kamera und ein Makro-Objektiv vorhanden.

Kamera-Ausstattung im Detail

  • 48 Megapixel Hauptkamera (f/1,8) mit OIS
  • 8 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera (f/2,2)
  • 5 Megapixel Makro-Kamera (f/2,4)
  • 13 Megapixel Frontkamera (f/2,2)
Fotografieren mit dem Samsung Galaxy A34

Im Alltag machen die Kameras einen guten Eindruck. Auch bei nicht idealen Lichtbedingungen gelingen mit dem Handy ansehnliche Fotos. Sogar eine optische Bildstabilisierung ist vorhanden, was in dieser Preisklasse bei Weitem nicht selbstverständlich ist. Die beiden Zusatz-Kameras für Ultraweitwinkel- und Makro-Aufnahmen können qualitativ nicht ganz mit der Hauptkamera mithalten.


Quelle: Timo Brauer / inside digital


Quelle: Timo Brauer / inside digital


Quelle: Timo Brauer / inside digital


8 MP Ultraweitwinkel

Quelle: Timo Brauer / inside digital


50 / 12,5 MP Frontkamera

Quelle: Timo Brauer / inside digital

Ein spannendes Detail offenbart sich beim direkten Vergleich mit dem Galaxy A54: Während dieses mit seiner Ultraweitwinkel-Kamera die besseren Aufnahmen mit dieser Brennweite macht, sehen die Fotos der Hauptkamera beim günstigeren Galaxy A34 durchweg besser aus. So sind diese etwas schärfer und bei den Farben wärmer und näher an der Realität.

Software sorgt für Bonuspunkte

Auf Seiten der Software macht wohl kein Hersteller Samsung etwas vor. Der Wechsel von einem Handy aufs Nächste ist so einfach wie nur bei Google selbst und die Update-Garantie ist ungeschlagen. So garantiert Samsung dem für unter 300 Euro erhältlichen Handy 4 Jahre Android-Updates sowie 5 Jahre regelmäßige Sicherheitsupdates. An diesen Zeitraum kommt kein anderer Hersteller dran - auch nicht bei teuren Flaggschiff-Smartphones.

Und die Vergangenheit zeigt, dass Samsung sich auch an diese Versprechen hält. So hat man die Verteilung von Android 13 im Januar 2023 abgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt haben andere Hersteller wie Xiaomi und Oppo nur ausgewählte Flaggschiff-Smartphones versorgt. Und auch die essenziell wichtigen, monatlichen Sicherheitsupdates erscheinen bei Samsung zuverlässig jeden Monat, wie unsere Erfahrung mit vorherigen Modellen gezeigt hat.

Samsung Galaxy A34 (links) neben dem Galaxy A54 (rechts)

Die eigene Oberfläche One UI 5 unterscheidet sich optisch deutlich von purem Android. Die Bedienung ist hingegen weitestgehend identisch. Für erfahrene Nutzer gibt es zahllose Möglichkeiten zur Personalisierung. Für Smartphone-Neulinge bietet Samsung einen vereinfachten Modus an. Persönlich gehört Samsungs One UI zu einer meiner bevorzugten Android-Oberflächen. Nur das Aufzwingen des eigenen Galaxy Stores und die vielen vorinstallierten Werbe-Apps stören den ansonsten guten Eindruck. Bei günstigen Smartphones sind vorinstallierte Apps jedoch der Standard. Zum Glück lassen sie sich mit zwei Klicks deinstallieren.

Fazit: Das Samsung Galaxy A34 wird unterschätzt

Samsung macht bei seinen Mittelklasse-Smartphones vieles richtig und bietet ein von der Konkurrenz nahezu unschlagbares Gesamtpaket. Statt sich auf einzelne Highlight-Features wie eine extrem hochauflösende Kamera oder eine unglaublich schnelle Ladegeschwindigkeit zu fokussieren, versucht man dem Kunden ein möglichst rundes Gesamtpaket zu liefern.

So auch beim Galaxy A34: Das Display ist scharf und sehr hell, die Kameras vorn und hinten machen gute Fotos und die Akkulaufzeit ist überdurchschnittlich gut. Zudem sind viele Kleinigkeiten vorhanden, die man auf dem Datenblatt gerne übersieht, welche das Samsung Galaxy A34 jedoch einzigartig machen. So ist es als eines der wenigen Mittelklasse-Smartphones wasserdicht und bietet eine optische Bildstabilisierung bei der Hauptkamera.

Hardware-Wertung im Detail

  • Gehäuse: 4,5 von 5 Sternen
  • Display: 4 von 5 Sternen
  • Ausstattung: 3,5 von 5 Sternen
  • Kamera: 3,5 von 5 Sternen
  • Software: 4 von 5 Sternen
  • Akku: 4 von 5 Sternen

Zudem legt Samsung Wert auf Nachhaltigkeit und stattet das Smartphone mit einer erstklassigen Update-Garantie aus. 4 Jahre Android-Updates und 5 Jahre Sicherheitsupdates wird nicht einmal von den Flaggschiff-Smartphones anderer Hersteller übertroffen.

Samsung Galaxy A34 (links) neben dem Galaxy A54 (rechts)

All diese Features bietet das teurere Galaxy A54 (zum Test) auch, doch kann das günstigere A34 in diesem Jahr einige Punkte für sich entscheiden, statt nur die günstigere Alternative zu sein. So haben uns die Aufnahmen der Kamera im direkten Vergleich besser gefallen und auch bei der Akkulaufzeit geht der Punkt an das preiswertere Smartphone. Für das teurere A54 spricht hingegen das modernere Design mit Punchhole statt Notch sowie der Support von eSIM-Karten.

Pros des Samsung Galaxy A34

  • hervorragendes Gesamtpaket
  • schönes, helles Display
  • extrem lange Update-Garantie
  • wasserdicht
  • überraschend gute Kamera
  • optische Bildstabilisierung
  • hervorragende Akkulaufzeit
  • Speicher erweiterbar (microSD)

Contras des Samsung Galaxy A34

  • vergleichsweise lange Ladedauer
  • Notch statt Punchhole im Display
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