LG Q6 im Test: Das kleine Schwarze mit großer Vision

19 Min. Lesezeit in Pocket speichern
LG Q6 im Test geprüft

Verarbeitung und Design

Bis vor geschätzt einem Jahr war es auffallend wichtig, dass Smartphones größer werden – nicht nur hinsichtlich des Displays, sondern auch des Gehäuses. Sieht man sich nun einmal die Flaggschiffe 2017 an, ist zumindest die schlanke Linie nicht nicht zu bemerken. Zu nennen wäre hier beispielsweise das Galaxy S8 von Samsung. Dieser grazilen Figur folgt auch LG beim G6-Ableger Q6: Bei einer wirklich großen Display-Diagonale von 5,5 Zoll ist das LG Q6 gerade einmal 142,5 Millimeter hoch, knapp 70 Millimeter breit und 8,1 Millimeter dick. Und das alles bei einem recht geringen Gewicht von exakt 149 Gramm. Auch beim Vorzeige-Smartphone G6 schaffte LG ein im Vergleich kleines Gehäuse zu kreieren, dass sich bei 5,7 Zoll Displaygröße auf die Maße 148,9 x 71,9 x 7,9 Millimeter belief.

Das Gehäusekonstrukt besteht aus einer Mischung aus Metall und Glas, das Nutzer in den Farben mit den anschaulichen Namen Astro Black, Ice Platinum, Terra Gold und Mystic White zur Verfügung gestellt bekommen. Auf Schutzmaßnahmen, wie beispielsweise eine IP-Abwehr gegen Wasser oder Staub, muss hingegen verzichtet und ergo selbst Obacht gegeben werden.

Unboxing

Die Kartonage, in der sich das Q6 samt Zubehör befindet, ist schlicht und schwarz; lediglich der Markenschriftzug samt Gerätename ist abgedruckt sowie in geschwungenen Oldschool-Lettern der Hinweis dass man mit LGs Mittelklasse-Smartphone "mehr spielen könne". Im Regelfall wird das Smartphone direkt obenauf präsentiert – hier also keine Überraschung. Das Q6 steckt in einer Folie aus Plastik, die es beim Transport schützen soll. Die restlichen Beigaben entsprechend der Standardausrüstung, sprich, es befinden sich SIM-Karten-Werkzeug, USB-Ladekabel samt Netzteil und Kopfhörer in der Verpackung.

Bildquelle: Simone Warnke/inside-digital.de

Hands-On

Es ist rundherum schwarz. Und es glänzt. Das brandneue und sehr klein wirkende LG Q6 fühlt sich an wie ein Kieselstein, der in der Sonne glänzt. Obgleich dass sein Gewand nicht aus einem Guss ist, sind die Elemente rund abgeschliffen, sodass man es ohne Gefahr zu laufen, Kratzer abzubekommen, in den Händen drehen und wenden kann. Die Rückseite ist ein wenig abgerundet und schmiegt sich ohne Lücken an den metallenen Rahmen, der die Hauptnaht des Gewands darstellt. Im Vergleich zur Front- und Rückseite ist dieser ein wenig matter und beherbergt an den Seiten sowie an der unteren Kante einen gummierten Antennenstreifen, der sich jedoch nicht weiter auf den großen Gehäuseflächen ausbreitet. Zu hören sind hier und da allerdings ein paar wenige Knarzer.

Bisher war es zumeist nur Spitzenmodellen, die einen mit einem überaus großen Display und nur wenig Rand zu verwöhnen wussten. LG greift optisch bisweilen das Design seines Flaggschiffs G6 auf und verpasst dem Ableger ebenfalls ein Full-Vision-Display, das zu den Ecken hin abgerundet ist. Auf sämtliche physische Button auf der Vorderseite verzichtet man, stattdessen kommen On-Screen-Tasten zum Einsatz, die sich je nach Lage ein- oder ausblenden. Dass der Bildschirm tatsächlich eine Größe von 5,5 Zoll besitzt, ist somit auf den erst Blick gar nicht zu merken. Durch seine schlanke Silhouette wirkt es recht klein, primär aber vor allem durch das platzsparende Aussehen auf der vorderen Seite. Unterhalb des Displays findet in kleiner Ausführung lediglich das Markenlogo Platz; oberhalb die Selfie-Kamera und der Lautsprecher.

Klein, aber nicht zu unterschätzen: Das 5,5 Zoll große Display in einem kleinen Gewand.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Die Frontkamera mit 5 Megapixeln und der Lautsprecher.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Auf der rechten Seite befindet sich der Power-Button...
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
...auf der linken Seite die Lautstärkewippe....
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
...und der SIM-Karten-Slot.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Unterhalb des Gehäuses hat das Q6 eine herkömmliche Klinkenbuchse und einen Micro-USB-Anschluss.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Die Rückseite mit Hauptkamera und Blitz.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Im Detail: Die Kamera mit 13 Megapixeln samt Blitz.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Der Gerätename und der Lautsprecher im unteren Bereich.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Der geöffente SIM-Karten-Slot - bietet Platz für eine SIM-Karte und eine Micro-SD-Karte.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Das kleinere LG Q6 ist durch seine kleine Größe...
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
...auch für kleine Hände sehr schmeichelhaft und leicht bedienbar.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de

Durch die gläsernen Elemente des Q6 ist das Smartphone aber auch ein Brandherd für Fingerabdrücke und sonstige Fettflecken. Jeder noch so kleine Lichteinfall auf das Gerät macht dies gnadenlos sichtbar, was unter Umständen ein wenig nervig werden kann. Nichtsdestotrotz ist es einfach und bequem, mit dem Q6 umzugehen. Auch kleiner geratene Hände gelangen ohne Strecken und Recken an alle Bedienknöpfe und Apps, sowohl auf dem Display als auch am Gehäuse angebrachte.

LG schafft ein optisch sehr ansprechendes Smartphone: Was beim G6 noch recht klotzig wirkte, fällt beim Q6 durch sein kleineres Display wie Gehäuse sehr schmeichelhaft aus. Es wirkt grazil und zumindest in der schwarzen Edition zudem recht schick. Es ist einfach zu handhaben und punktet vor allem durch das Full-Vision-Display. Die fehlende IP-Zertifizierung sowie die teils knarzende Geräusche sind hingegen ein Störfaktor.

Einzelwertung 4,5 von 5 Sternen

Display

Wie bereits schon angeklungen, spendiert LG seinem abgespeckten Flaggschiff-Ableger ein Bildschirm mit 5,5 Zoll in der Diagonale. Dieses ist, wie beim G6 auch, ein Full-Vision-Display, was nichts anderes bedeutet, als dass das Display nur wenig Rand zulässt und das Format 18:9 (2:1) besitzt. In den Metallrahmen eingespannt ist kein AMOLED-Display, sondern ein tendenziell eher einfacheres IPS-Element, das Inhalte jedoch mit einer Full-HD-Auslösung gemäß 1.080 x 2.160 Pixeln darstellt. Bei einer Pixeldichte von 442ppi sind für das menschliche Auge keinerlei Pixel mehr zu erkennen, sodass das Display des Q6 äußerst scharf aussieht. Eine wunderbare Lösung sind die abgerundeten Displayecken, die mehr oder minder ein Edge-Display simulieren, ohne eines zu sein. Nichtsdestotrotz ein wirkungsvoller Effekt, der das runde Design des Q6 abermals zu unterstreichen weiß.

Um bei Nacht oder gereizten Augen eben jene Gucker zu schonen, bietet das Q6 einen Blaulichtfilter, den man zusätzlich in verschiedenen Stufen einteilen kann. Beispielsweise kann man das Display in Schwarz-Weiß einstellen oder die Farbtöne einfach matter werden lassen. Die Helligkeitsregelung ist sehr gut, wenn man sie bis zu ihrem absoluten Maximum hochdreht. Auch der Kehrwert ist zufriedenstellend. Auf Wunsch lässt sich diese auch automatisch regeln, wodurch sich das Panel an die Umgebung anpasst.

Bildquelle: Simone Warnke/inside-digital.de

Der Clou an IPS-Bildschirmen ist die Blickwinkelstabilität. Das meint, dass man Inhalte auch bei einem sehr schrägen Blickwinkel gut erkennen kann und die Seitenränder nicht verschwimmen oder gar ausfransen. Beim Q6 ist das bei voller Helligkeit der Fall, das obligatorische Testbild wird zu seinen Rändern hin zwar ein wenig dunkler, aber keinesfalls schemenhaft.

Das Display des Q6 ist optisch eine Augenweide und kann für ein Gerät dieser Klasse auch technisch einiges liefern. Es stellt Inhalte dank der Full-HD-Auflösung gestochen scharf dar und bietet einige Zusatzoptionen. Alleinstellungsmerkmale weist es hingegen nicht auf.

Einzelwertung 4 von 5 Sternen

Ausstattung und Leistung

So schön das Äußere ist – unter der Haube wird es ein wenig Mau und man weiß, in welcher Klasse man sich insgesamt befindet. LG entscheidet sich, dass Qualcomms Vorjahres-Prozessor der Einsteiger- und Mittelklasse sein Werk im Q6 verrichten darf. Anfang 2016 wurde der Snapdragon 435 vorgestellt und war fortan ab Sommer desselben Jahres in Geräten zu finden. Der Snapdragon befeuert das Q6 mit acht Kernen sowie einer Taktrate von bis zu 1,4 GHz. Neben dem Frischling aus koreanischen Gefilden ist der Snapdragon 435 unter anderem auch im ZTE Blade V8, dem Honor 6C oder dem Wiko WIM zu finden.

Im expliziten Fall des Q6 wird Qualcomms Chipsatz von einem 3 GB großen Arbeitsspeicher unterstützt sowie von einer internen Speicherkapazität von 32 GB Fassungsvermögen begleitet. Da zur heutigen Zeit diese Größe recht klein ist, können Nutzer das interne Speicherdepot mittels Micro-SD-Karte fast bis ins unendliche aufstocken: Das Smartphone akzeptiert theoretisch Speicherkarten bis 2.048 GB Größe.

LG Q6 im Benchmark-Test

Dieses Leistungspaket musste im Rahmen des Tests auch durch den AnTuTu-Benchmark-Test in der Version 6.2.7 gejagt werden. Das LG Q6 kommt in dem Performance-Test auf einen Wert von 43.941 Punkten. Es handelt sich dabei um ein unterdurchschnittliches Ergebnis – es ist nicht schlecht, aber auch weit davon entfernt, gut zu sein. Die Punktzahl kann in der unteren Mittelklasse angesiedelt werden. Vergleichbare aktuelle Handys anderer Hersteller kommen auf bessere Werte. So liegt der Durchschnitt für diesjährige Mittelklasse-Modelle bei circa 60.000 Punkten. Vom Punktestand her ist es somit eher auf dem Stand des ambitionierten Einsteigers Honor 6A oder dem Lenovo K6.

Benchmark-Tests im Vergleich

Umfeld Modell Benchmark-Wert
direkte Konkurrenten Lenovo K6 43.704
  Honor 6A 43.925
  Wiko U Feel Prime 44.265
  Samsung Galaxy A5 (2016) 37.821
 ehemalige Mittelklasse-Modelle Honor 5X  37.703
  Wiko Fever 4G 36.203
  OnePlus 5 180.641
aktuelle Referenzen Samsung Galaxy S8  174.550
  Sony Xperia XZ Premium

170.532

Dass der Benchmark-Test allerdings "nur" eine theoretische Grundlage ist, bemerkt man letztlich bei der Performance des Q6. Beim 3D-Spiel "Asphalt 8" läuft das ambitionierte Smartphone durchaus flüssig und ohne zu zuckeln. Außerdem läuft man nicht Gefahr, sich die Finger zu verbrennen, denn das Leistungspaket nimmt das Spiel in einer Spielzeit von 30 Minuten sehr gelassen.

Verbindungsmöglichkeiten

Bei den Verbindungsmöglichkeiten speckt das Q6 im Vergleich zum großen Flaggschiff-Bruder deutlich ab. Vorhanden sind die wichtigsten Konnektivitäten und Sensoren, die man im Alltag benötigt. So ist natürlich WLAN und NFC mit von der Partie sowie darüber hinaus Bluetooth in der Version 4.2. Auf USB Typ C muss verzichtet werden, stattdessen ist der etwas ältere Standard Micro-USB 2.0 in den Rahmen integriert. Qualcomms Prozessor ermöglicht dem Q6 auch LTE-Konnektivität, konkret Cat.6. Im Download stehen somit bis zu 300 MBit/s bereit, im Upload maximal 50 Mbit/s.

Verbindungsmöglichkeiten des LG Q6

Feature Vorhanden Funktion

HSPA

▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ ▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE ▲  Mobilfunkstandard, Down-max 300 Mbit/s, Up-max: 50 MBit/s
USB-OTG ▼  Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA ▲  Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC ▲  Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Kabellose Display-Übertragung ▼  Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast)
MHL ▼  Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung ▼  Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version ▲  4.02
WLAN-Standards ▲  IEEE 802.11 a/b/g/n 2,4 GHz
Qi ▼  Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones

Auch Interessant

Wie bereits erwähnt, kann das Q6 – bis auf die Button an den Gehäusrändern – keine weiteren physischen Knöpfe sein Eigen nennen. Was zunächst nach Enttäuschung aussieht, kann nach genauerer Suche in den Einstellungen aber wieder wett gemacht werden: Anstelle eines Fingerabdrucksensors bietet das koreanische Gerät einen Gesichtserkenner, mit dem man das Q6 entsperren kann. Der Entsperrprozess läuft über die Frontkamera und in der Regel ohne Verzögerung. Trägt man aber beispielsweise eine Brille und speichert seine Gesichtszüge ohne das Gestell, erkennt das Q6 seinen Besitzer entweder gar nicht oder erst nach einigen Augenblicken.

Die Qualität der Telefonate ist in Ordnung, wenn auch nicht überragend. Sowohl der Angerufene als auch der Anrufer müssen teils genau hinhören, da die Stimmen recht leise übertragen werden. Die Freisprechfunktion gerät ein wenig aus den Fugen und klingt größtenteils recht blechern.

Im Hinblick auf Leistung und Verbindungsmöglichkeiten muss das Q6 mit einem minimalen Standard zurechtkommen. Die Leistung des Handys muss eher als eine der ambitionierten Einsteigerklasse angesehen werden anstatt der eigentlich veranschlagten Mittelklasse. Trotzdem schlägt es sich im Alltag sehr gut und kann auch bei aufwändigen Spielen überzeugen. Ein Highlight ist zudem die Gesichtserkennung, mit der das Q6 entsperrt werden kann.

Einzelwertung 3,5 von 5 Sternen

Kamera

So viel wie das Q6 mit LGs aktuellem Repräsentanten auch gemein hat – die Dual-Kamera fehlt. Anstelle des Doppelauges befindet sich auf der Rückseite in der linken oberen Ecke eine runde Aussparung für eine Hauptkamera mit 13 Megapixeln mit einer f/2.2-Blende sowie einem daneben liegendem Blitz.

Die Qualität der aufgenommenen Bilder liegt letztlich eher im Bereich des Durchschnitts. Farben werden bei ausreichend Licht oder Sonne gesättigt wie auch kräftig eingefangen; bei schlechterem Licht wird das Ergebnis allerdings schnell matt und wirkt teils wie von einem Grauschleier überzogen. Bei Landschaftsaufnahmen ist die Hauptkamera des Q6 stark und kann die gewünschten Motive detailgetreu und größtenteils scharf ablichten. Zoomt man aber in das Bild hinein, wird der Hintergrund recht schnell verschwommen. Eine leichte Unschärfe ist generell bei vielen Bildern festzustellen: Es wirkt teilweise leicht verwischt.

Bei Nahaufnahmen hat der Fokus schwer zu kämpfen und braucht längere Zeit, um sich richtig einzustellen und einen spezifischen Punkt ins Auge fassen zu können. Draußen, bei schönem Licht, stellen Makro-Aufnahmen meist kein Problem dar. Im Innenraum werden die Ergebnisse allerdings schnell verwischt.

Die Selfie-Kamera ist mit nur 5 Megapixeln bedacht worden – LG hätte an dieser Stelle ruhig ein wenig spendabler sein können. Selfie-Fanatiker müssen sich mit leicht verpixelten und rauschigen Ergebnissen zufriedengeben. Zur Befriedigung dieses Bedürfnisses gibt es auf dem Markt deutlich bessere Smartphones als das Q6.

Die Kamera-App

Auf Seiten der Software hat das Q6 viel zu bieten: LG geizt nicht und legt viele Funktionen an. Auch wenn die Einstellungen nicht eine gänzlich manuelle Bedienung der Kamera ermöglichen, so können Nutzer dennoch diverse Werte selber einstellen. Bei Fotos mit der Hauptkamera stehen außerdem verschiedene Filter bereit, die die Motive in unterschiedliche Lichter tauchen. Neben einem Panorama-Modus integriert LG zusätzlich eine „Speisen“-Option, die sich vermutlich von den Interessen des asiatischen Marktes ableiten lässt. Diejenigen, die gern ihren Gaumenschmaus abgelichtet sehen, können diesen mithilfe der Option kühler oder wärmer, letztlich sogar appetitlicher gestalten.

Vom G6 ist zudem die sogenannte Quadrat-Kamera bekannt, die auch im Q6 Einzug hält. Ganz einfach kann man zwischen dem normalen und dem Quadrat-Modus wechseln, sodass die Ansicht folglich quadratisch wird. Neben der Schnappschuss-Option gibt es die weiteren Möglichkeiten, Bilder mit einem Fotogitter aufzunehmen. Damit kann man insgesamt vier verschiedene Motive aufnehmen und zu einem Bild zusammenfügen. Das sogenannte Doppelbild ermöglicht es, ein Bild mit der Front- und ein Bild mit der Hauptkamera aufzunehmen und zu einem Bild verschmelzen zu lassen.

LG Q6 im Test: Die Kamera-App

Die Kamera im Normal-Modus.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Die allgemeinen...
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
...Einstellungsmöglichkeiten für die Hauptkamera.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Im normalen Modus gibt es einen Automatik-, Panorama- und Speisenmodus.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Außerdem verschiedene Filter.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Nutzer können zwischen der normalen und der Quadrat-Kamera wählen, die auch schon vom Flaggschiff LG G6 bekannt ist.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Optionen für die Quadrat-Kamera.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Ansicht der Quadrat-Kamera.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Der Video-Modus.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Bei der Quadrat-Kamera haben Nutzer die Wahl zwischen verschiedenen Ansichten, zum Beispiel den Schnappschuss...
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
...dem Fotogitter, bei der man vier verschiedene Bilder für ein Foto aufnehmen kann...
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
...und das Doppelfoto, wo man ein Foto mit der Front- (oben) und eines mit der Hauptkamera (unten) macht.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Die Selfie-Kamera in der normalen Ansicht.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Auch die Quadrat-Kamera steht bereit.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Man kann den Hautton verschönern...
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
...und Filter über das Antlitz legen.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Außerdem kann man die Ansicht für ein Selfie mit einer oder mehreren Personen auswählen, sodass entweder in das Bild hinein oder hinaus gezoomt wird.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de

All diese Funktionen sind auch im Selfie-Modus nutzbar. Hinzu gesellen sich hier aber noch eine Hautverschönerung sowie die Auswahl zwischen einem Selfie mit einer und mehreren Personen. Je nachdem wird der Fotoausschnitt dann größer oder kleiner. Alle Fotos lassen sich außerdem sofort in Sozialen Netzwerken oder über andere Kanäle teilen; für eine zügige Abwicklung verbaut LG hier direkt in der Kamera-App ein Symbol, das beispielsweise Facebook als Teil-Medium anzeigt.

Obgleich die Kamera selber nur durchschnittliche Ergebnisse erzielt, macht die Software einiges wieder wett. Es macht Spaß, mit der Quadrat-Kamera und den Einstellungsmöglichkeiten zu experimentieren und Aufnahmen zu machen. Funktionen wie der Speisen-Modus oder die Hautverschönerung sind hingegen reine Spielereien, die nicht notwendig sind. Da es sich beim Q6 um ein Mittelklasse-Handy handelt, darf man keine Wunder erwarten und die Fotos werden demnach seiner Klasse gerecht.

Einzelwertung 3 von 5 Sternen

Software und Multimedia

Der rote Faden zieht sich auch beim grundlegenden Paket weiter durch. Mit Android 7.1.1 Nougat als Basis ist das Q6 beinahe auf dem aktuellen Stand. Ob es in Zukunft mal ein Update auf Android 8 bekommen wird, sei dahin gestellt. Diejenigen, die gern persönlich werden wollen, mögen das auch tun: LG stellt eine Reihe von Themes bereit, die das Aussehen nach Belieben und je nach Geschmack verändern können. Auch die App-Icons lassen sich im Original anzeigen oder aber mit einem kleinen Kästchen außen herum. Schön ist, dass auf dem Q6 keinerlei Bloatware vorinstalliert ist. Nutzer müssen ihre neue Errungenschaft also vor dem Einrichten nicht ausmisten und von unliebsamen Apps befreien.

LG Q6 im Test: Einstellungen und Menü

Der Homescreen mit Datum und Uhrzeit.
Quelle: Simone Warnke / inside-digital.de
Ein weiterer Homescreen mit Platz für Apps.
Quelle: Simone Warnke / inside-digital.de
Bei LG sind die Einstellungen nach Themenbereich aufgeteilt, demnach in die Partie Netzwerke...
Quelle: Simone Warnke / inside-digital.de
...Benachrichtigungen...
Quelle: Simone Warnke / inside-digital.de
...Einstellungen rund ums Display....
Quelle: Simone Warnke / inside-digital.de
...und allgemeine Einstellungen.
Quelle: Simone Warnke / inside-digital.de
Die verschiedenen Themes, die das Aussehen des Q6 personalisieren.
Quelle: Simone Warnke / inside-digital.de

Das Menü ist kein unübersichtliches Meer von Einstellungsoptionen, sondern unterteilt sich übersichtlich in vier Themenbereiche, die allgemeine Einstellungen, Netzwerke, Benachrichtigungen und die Anzeige umfassen. Dort finden sich neben den üblichen Möglichkeiten auch ein sogenannter Smart Docter, der das Handy optimiert und durch eine Cache-Leerung wieder schneller arbeiten lässt. Auch smarte Funktionen wie die Aktivierung des Displays durch doppeltes antippen sind mit an Bord.

Der Musik-Player

Musikalisch kann das Q6 einen eigenen Musik-Player anbieten, der sich als recht schematisch entpuppt. Keine verworrenen Gänge sind nötig, um Playlisten oder Ähnliches zu erstellen. Wie auch das Menü kann man einfach hin und her wischen, um zwischen den verschiedenen Ansichten – beispielsweise nach Interpret oder Album – zu gelangen. Im Gegensatz zu anderen Musik-Apps versteckt sich der Equalizer nicht in den Einstellungen, sondern sitzt direkt neben dem Play-Button, sodass die Tonhöhe bei laufendem Betrieb einfach geändert werden kann.

Wer meint, Musik muss laut gehört werden, kann das mit dem Q6 gleichsam erfolgreich tun. Dreht man die Lautstärke bis zum Anschlag auf, klingt sie immer noch gut, ohne einen Krampf in den Ohren zu verursachen. Eine ebenso gute Leistung geben darüber hinaus die mitgelieferten Kopfhörer ab, die nur in seltenen Fällen ein wenig zu hohl klingen.

LG Q6 im Test: Der Musik-Player

Ansicht während des laufenden Liedes.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Möglichkeiten, das laufende Lied zu teilen oder in eine Playlist einzuplanen.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Albenansicht.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Lieder und Alben nach Interpreten sortiert.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Der Equalizer, der sich in den Einstellungen versteckt.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Die allgemeinen Einstellungsmöglichkeiten.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Blasse und helle Farben trotz starker Lichteinstrahlung kann die Kamera des Q6 gut ablichten.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Bei Nahaufnahmen braucht die Kamera sehr lange, ehe sie fokussiert und wirkt teils ein wenig unscharf.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Der Speisen-Modus: Das Essen kann man je nach Bedarf wärmer oder kühler gestalten; einen richtigen Unterschied zum Automatik-Modus ist jedoch nicht erkennbar.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Bei Landschaftszenerien ist das LG Q6 stark: Es fängt prächtige Farben natürlich ein und liefert ein detailliertes Foto.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Bei schlechteren Lichtverhältnissen wirkt die Aufnahme ingesamt ein wenig matt, trotz knalliger Farben.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Fluchtpunkt: Der Vordergrund ist scharf, zoomt man hingegen in das Bild hinein, wird es recht schnell unscharf.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Die Quadrat-Kamera: Der Himmel ist recht grell, während die Umgebung natürlich abgelichtet wurde.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Bei Motiven mit dunklen und hellen Flächen wirken letztere zu grell, erstere teils zu dunkel.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Hält man die Kamera des Q6 bei Makro-Aufnahmen ein wenig weiter weg, stellt sie schnell scharf...
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
...und kann auch Tiefenschärfe erzeugen, wie hier zu sehen ist...
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
...und auch hier.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Die Farben bleiben sowohl im Vorder- als auch Hintergrund kräftig.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Trotz dessen sind die Ergebnisse oft im Detail verschwommen.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Bei Dunkelheit wird zwar die Lichtquelle sehr gut fotografiert, die schwarzen bzw. dunkleren Flächen werden hingegen leicht rauschig.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Auch bei Außenaufnahmen bei schlechteren Lichtverhältnissen zu beobachten.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Der Blitz überlichtet das Foto nicht, sondern kann Originalfarben beleuchten.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Das Standardbild mit Blitz: Die Objekte wirken leicht verzerrt, vor allem durch die Lichtreflexe.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Ohne Blitz und bei guten Lichtverhältnissen wird die Aufnahme hingegen farbsatt und natürlich.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
Die Referenz mit Blitz...
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de
...und ohne Blitz.
Quelle: Simone Warnke/inside-digital.de

Softwareseitig hat LG einiges zu bieten und macht dies auch im Q6 deutlich. Mit Android Nougat als Betriebssystem kommt man den Pflichten gemäß dem aktuellen Standard nach. Durch ausreichend Personalisierungsmöglichkeiten und einem guten Musik-Paket kann das Smartphone ebenfalls punkten. Ein großes Ärgernis ist hingegen die fehlende LED-Leuchte.

Einzelwertung 4 von 5 Sternen

Akku

Auch der Akku wird in einem Test auf Herz und Nieren geprüft. Unterteilt wird dieser in zwei Phasen: In den ersten acht Stunden wird eine aktive Nutzung simuliert, in der telefoniert, gespielt und Radio gehört respektive Videos geschaut werden. In den darauffolgenden 16 Stunden befindet sich das jeweilige Gerät im Standby-Modus.

Mit einer Nennladung von 3.000 mAh ist das Q6 gut ausgestattet und sollte sich bezüglich der Energieversorgung keine allzu großen Gedanken machen. Dies bestätigt auch die Überprüfung: Nach acht Stunden Nutzung beläuft sich die Ladung auf noch 61 Prozent, was einem guten Wert entspricht. Nach der Nacht im Standby-Modus sind für den restlichen Tag noch 54 Prozent übrig, womit das Q6 womöglich auch noch während eines weiteren Tages einigermaßen gut über die Runden kommt.

Bildquelle: Simone Warnke/inside-digital.de

Eine Schnellladefunktion bietet LGs Mittelklasse-Gerät zwar nicht, allerdings Akku-schonende Modi, mit denen das Q6 länger und optimierter laufen soll.

Der Akku des Q6 ist mit 3.000 mAh Größe vollkommen ausreichend und für den normalen Alltag angesetzt. Es fehlen lediglich Besonderheiten wie eine Schnellladefunktion.

Einzelwertung 4 von 5 Sternen

Fazit

Das LG Q6 bezirzt vor allem durch sein äußeres Erscheinungsbild. Das große Display im augenscheinlich kleinen Gewand sowie die sehr schmalen Display-Ränder sind eine wahre Augenweide. Schön zu sehen ist, dass sich die Leistung des neuen LG-Handys nicht am theoretischen Benchmark-Wert orientiert, sondern eine ordentliche Performance hinlegt, an der es nichts auszusetzen gibt.

Teilweise wird der positive erste Eindruck aber ein wenig gemindert, da sich mitunter an der Kamera die Mittelklasse des Q6 bemerkbar macht. An einigen Stellen hätte LG ein wenig spendabler sein und das Q6 besser ausstatten können.

Gesamtwertung 4 Sterne von 5 Sternen

Pro

  • ansprechend schlankes Design
  • Full-Vision-FHD-Display mit abgerundeten Kanten
  • vielseitige Software
  • guter Akku

Contra

  • mittelklassiger Prozessor
  • fehlende LED-Leuchte
  • tendenziell schlechtere Kamera

Preis-Leistung

Im Juli dieses Jahres wurde das Q6 gemeinsam mit dem Q6+ und Q6α präsentiert. Zunächst wird aber nur das Q6 in Deutschland erscheinen und ist somit bereits seit Mitte dieses Monats erhältlich. LG verlangt in hiesigen Gefilden einen Preis von 349 Euro. In Anbetracht der Leistung und Ausstattung ist dies ein Preis, der höher nicht sein dürfte. Zwar bietet das Q6 einige Features, die so nicht oft in der Mittelklasse zu finden sind; zeitgleich muss man doch an einigen Stellen Abstriche machen, die nicht hätten sein müssen.

Alternativen

Alternativ zum LG Q6 lohnt sich ein Blick zu Samsungs Galaxy A5 in der 2017er-Variante. Das Smartphone startete mit 429 Euro UVP auf dem Markt, ist mittlerweile aber für 399 Euro zu ergattern. Obgleich der Preis ein wenig höher ausfällt, ist das Galaxy A5 (2017) dafür technisch teils besser ausgestattet.

Geht man, orientiert am Benchmark-Test, von einer ähnlichen Leistung aus, könnte auch das Lenovo K6 eine Option zum Q6 von LG sein. Dies ist mit einem Kostenpunkt von 199 Euro darüber hinaus deutlich erschwinglicher.

Eine breit aufgestellte Übersicht von Geräten bis maximal 400 Euro stellt die Redaktion von inside-digital.de außerdem in folgenden Artikeln parat:

Bildquellen

  • LG Q6 im Test geprüft: Simone Warnke/inside-digital.de

Keine Kommentare

[-AMP Version-]