HTC bedient mit seiner neuen One-Reihe verschiedene Märkte. Während das One V sich an Einsteiger richtet, ist das One S für die gehobene Mittelklasse konzipiert. Dies merkt man schon anhand des verwendeten Materials des Unibodys, welcher in der Produktion über ein spezielles Veredelungsverfahren mit Strom behandelt wurde. Ausgestattet mit ordentlicher Hardware und einem fairen Preis, will HTC mit dem One S die Kundschaft überzeugen. Wie sich das äußerst schlanke One S im Alltag schlägt, verrät der Testbericht auf inside-digital.de.
Bei der Verpackung erkennt man den Familienangehörigen. Wie auch das One V und das One X kommt das One S eingepackt in einer weißen Styropor-Verpackung. Darin befindet sich das Handy nebst Lieferumfang. Dieser ist äußerst spärlich, aber ausreichend. So finden sich das Daten- und Ladekabel, ein Steckdosenadapter, ein Headset und diverse gedruckte Kurzanleitungen in der Schale.
Auf der Geräterückseite befindet am oberen Rand eine Plastikabdeckung, welche mit dem Fingernagel angehoben werden muss. Einmal geöffnet, lässt sich die microSIM-Karte problemlos einlegen und die kleine Abdeckung kann wieder auf das Handy gelegt und mit leichtem Druck geschlossen werden. Der Akku ist fest mit dem Gerät verbaut. Einen Speicherkarten-Slot sucht man vergebens.
Mit 130.9 x 65 x 7.8 Millimetern ist es etwas größer und breiter, dafür etwas schlanker als das One V. Das Gewicht beträgt angenehme 119 Gramm, ist ausgewogen konzipiert und passt perfekt zum Erscheinungsbild des Handys. Die seitliche Linienführung ist geschwungen und erweckt den Anschein, dass es sich um ein konkaves Display wie beim Samsung Galaxy Nexus handelt. Der Schein trügt, denn lediglich die kurvigen Linien der Flanken fallen zur Mitte hin ab, das Display und die Rückseite sind jedoch plan. Der Aluminium-Unibodyist so konzipiert, dass er das Display an den beiden Stirnseiten einfasst. Am oberen Ende ein wenig mehr, als an der Displayunterseite. Aufgrund des Farbverlaufes des Testmodells von hellgrau zu dunkelblau schaut die Gehäusefassung des Displays ein wenig asymmetrisch aus. Man hat den Eindruck, als wenn das Display runter gerutscht ist, ob des größeres Rahmen an der oberen Stirnseite. In der komplett schwarzen Version, fällt dies nicht so auf.
Das Smartphone liegt sehr angenehm in der Hand. Die Haptik ist perfekt. Spaltmaße gibt es so gut wie keine. Lediglich die beiden Plastikabdeckungen auf der Rückseite, weisen einen minimalen Spalt zum Unibody auf. Trotz Aluminiumblock ist die Rückseite sehr griffig aufgrund der leicht angerauten Oberfläche. Diese wurde einer Gehäuseveredlung unterzogen. Bei der grauen Variante, wird das Gehäuse bei der Produktion in einem Wasserbad unter Strom gesetzt. Bei der schwarzen Variante kommt eine etwas andere Technologie zum Einsatz. Diese nennt sich Micro Arc Oxidation. Dabei wird das Aluminiumgehäuse mit 10.000 Volt unter Strom gesetzt, wodurch eine Keramik-ähnliche Oberfläche entsteht. Diese Oberfläche soll äußerst widerstandsfähig sein, dass sie laut HTC nicht zerkratzen kann und man daher keine Schutzhülle mehr bräuchte.
Ob sich dies bewahrheitet, kann man erst nach einem längeren Gebrauch feststellen. Während des Testens erwies sich das Gehäuse in der Tat als sehr robust und widerstandsfähig. Im Internet sind in den letzten Wochen aber erste Kritiken aufgetaucht, wonach bei einigen Nutzern die Beschichtung abplatzte. Dies passierte allerdings nur bei der schwarzen Version, welche mit der aufwendigen Oxidation versehen ist. HTC reagierte prompt und tauscht diese Geräte aus. Scheinbar nimmt man es bei HTC mit dem Vorhaben, Qualität statt Quantität sehr ernst. Dies ist erfreulich, denn gerade die Verarbeitungsqualität der Geräte und der Service waren in den letzten Jahren ein größeres Problem bei dem taiwanesischen Hersteller.
Unter dem Display befinden sich keine Hardware-Tasten. Lediglich drei Sensortasten sorgen für die Steuerung der Zurück-Funktion, der Home-Navigation und des Taskmanagers. Über dem Display befindet sich die Lautsprecheröffnung in der eine Status-LED verbaut ist. Auf der rechten Geräteseite liegt die Lautstärkewippe, dem gegenüber der ungeschützte Anschluss für das Daten- und Ladenkabel. An der Stirnseite verbaute HTC den 3,5 Millimeter-Kopfhöreranschluss und den An-/Ausschalter. Die Rückseite verziert neben dem eingeprägten HTC-Logo eine blau umrandete Kamera-Öffnung nebst LED-Foto- und Videolicht.
Die Sprachqualität wurde im O2-Netz getestet und hinterlässt einen positiven Eindruck. Über den integrierten Lautsprecher ist die Qualität in Ordnung. Die Lautstärke ist auf höchster Stufe laut und der Gesprächspartner wird größtenteils klar und deutlich verstanden, egal ob im Festnetz oder im Mobilfunknetz. Die kabelgebundene Freisprecheinrichtung kann ebenfalls überzeugen. Auch am Empfang gibt es nichts auszusetzen. In weniger netzstarken Regionen, zeigt die Anzeige fast immer vollen Empfang an. Der 1650 mAh Akku reicht aufgrund des stromsparenden Displays und des äußerst energieeffizient arbeitenden Prozessor, bei normaler Nutzung von Internetdiensten, Telefonaten und SMS schreiben für einen Arbeitstag. Danach muss das Gerät wieder an die Steckdose. Das ist wahrlich kein Spitzenwert. Bei intensiverer Benutzung geht dem One S recht schnell die Puste aus.
Der SAR-Wert beträgt laut Hersteller 0,690 W/kg, was einen guten Wert darstellt.
Das 4.3-Zoll-Display stellt mit 540x960 Pixel Bilder, Texte und Videos dar. HTC verwendet ein Super-AMOLED-Display von Samsung. Auf der Produkthomepage von HTC gibt der Hersteller beim Display „HD“ an. Zwar ist die Auflösung hoch, aber kein HD, die Herstellerangabe ist somit falsch. Für den täglichen Gebrauch stellt dies aber keinerlei Nachteil dar. Die Anzeige ist scharf, und dank der AMOLED-Technik äußerst kontrastreich und farbenfroh. Wie auch beim One V stellt die Matrix des Displays eine Pentile-Technologie dar. Diese verfügt nicht über einen RGB-Pixel (Subpixel stellen die Farben ROT-Grün-Blau dar), sondern greift für die RGB-Farbdarstellung auf ein Subpixel des benachbarten Bildpunktes zu. Damit verringert sich die effektive Pixelanzahl. Und genau dies erkennt man beim genauen Betrachten des Displays. Gerade bei starker Vergrößerungen von Texten und Bildern fällt dies auf. Zudem kann man in weißen Bereichen beinahe die Pixel mit bloßem Auge zählen.
Beim direkten Vergleich des gleichen Bildes mit der Anzeige des Samsung Galaxy S2, welches ebenfalls über ein Super-AMOLED in 4,3 Zoll verfügt, weniger Pixel aufweist aber eine RGB-Matrix verwendet, ist die Anzeige des S2 im Detail schärfer. Dass es besser geht, beweist Samsung beim Galaxy Note und beim Galaxy Nexus, welche ebenfalls eine Pentile-Matrix nutzen und trotzdem ein gestochen scharfes Bild liefern - nicht zuletzt aufgrund der HD-Auflösung der beiden, so dass die Pixelreduzierung weniger auffällt. Natürlich darf man die Frage stellen, warum HTC kein HD-Display verbaute. Dies liegt zum einen an dem gewählten Marktsegment (der gehobenen Mittelklasse) und zum anderen an der gewollten Abgrenzung zum großen Bruder One X. Zugegeben, für den täglichen Gebrauch reicht die Anzeige alle mal aus und somit ist das Display akzeptabel. Auch werden die wenigstens tagtäglich ein anderes Gerät zum Vergleich daneben liegen haben.
Die Displayhelligkeit kann entweder automatisch über einen Sensor gesteuert oder manuell an die Lichtverhältnisse angepasst werden. Der Annäherungssensor, welcher mit in die Lautsprecheröffnung integriert ist, schaltet das Display ab, sobald man das Handy für ein Gespräch an das Ohr führt. Wird das Handy um 90 Grad gedreht, verrichtet der Lagesensor seine Arbeit und dreht die Anzeige nahezu ohne Verzögerung mit. In geschlossenen Räumen ist das Ablesen problemlos möglich. Es empfiehlt sich für die Benutzung unter freiem Himmel, die Helligkeit auf den Maximalwert zu stellen, da das Ablesen sonst sehr schwerer fällt.
Die 8-Megapixel-Kamera mit Autofokus und LED-Licht wird über das Display gestartet und ist innerhalb von zwei Sekunden einsatzbereit. Die Auslöseverzögerung beträgt nicht mal eine Sekunde. Auch die Dauer für das Speichern der Bilder ist kaum messbar. In dem Augenblick wo man ein Bild gemacht hat, ist die Kamera auch schon wieder einsatzbereit für das nächste Bild. Muss es einmal ganz schnell gehen, ist der Burst-Modus aktiviert. Damit lassen sich 20 Bilder hintereinander aufzeichnen. Im Anschluss kann das beste Bild der Serie heraus gesucht werden und der Rest wird gelöscht. Gerade für Motiv in Bewegung oder Portraitbildern mit mehreren Personen, wo immer mal wieder jemand blinzelt, ist dies sehr von Vorteil. Die sehr umfangreichen Einstellungen werden direkt über das Display aufgerufen und stellen einige Möglichkeiten zur Bildoptimierung bereit.
- Effekt-Filter (Verzerrung, Vignette, Schärfentiefe, Punkte, Mono, Landschaft, Klassisch, Klassisch warm, Klassisch Kühl, Graustufen, Sepia, Negativ, Solarisation, Polarisation, Aqua)
- Selbstauslöser
- Belichtungskorrektur
- Kontrast
- Sättigung
- Schärfe
- Weißabgleich
- ISO
- Auflösung
- Serienbildaufnahme
- Gesichtserkennung
- Lächererkennung
- Breitbild
- Geo-tagging
- Displaylinien
Über das Display wird der scharfzustellende Bereich definiert. Der Touchfokus arbeitet sauber und schnell. Allerdings ist der Fokusbereich ein wenig groß gewählt. Will man einen ganz bestimmten Bereich im Bild scharfstellen, kann es sein, dass der Fokus mal etwas danebenliegt und so die Schärfenebene nicht stimmt. Das eben geschossene Bild kann in der Vorschau betrachtet und nahtlos in das Bild herein und heraus gezoomt werden. Die Videofunktion ist direkt in die Foto-Funktion mit integriert. Ein Hin- und Herschalten entfällt. Während der Videoaufnahme können auch Bilder gemacht werden, ohne die Videofunktion zu unterbrechen. Das One S nimmt Filme mit FullHD in 1920x1080 Pixel auf.
Die Wiedergabe der Bilder auf dem Handy-Display ist sehr gut. Die Bilder sind hell und weisen einen guten Kontrast auf. Auch ist die Sättigung der Bilder hervorragend. Auf dem PC-Monitor können die Bilder ebenfalls überzeugen. Zum Bildrauschen kommt es nur in dunklen Bereichen und hält sich insgesamt in Grenzen. Mit der Kamera des One S lassen sich sehr gute Abzüge für das Fotoalbum erstellen, wenn man einmal die Kamera daheim gelassen hat. Die selbstgedrehten Videos können im Ergebnis auf dem Handy betrachtet überzeugen. Der Autofokus arbeitet auch hier sauber. Liegt er mal daneben, reicht eine Berührung auf dem Display aus und der gewünschte Bereich wird scharf gestellt. Auch auf dem PC oder einem TV wissen die Videos zu gefallen.
Das HTC One S kommt mit Googles neustem Streich, Ice Cream Sandwich, und verpackt das eigentlich sehr schön gestaltete Android-Design unter seiner eigenen Benutzeroberfläche Sense 4.0. So fällt der Umstieg von einem Gingerbread-Gerät mehr als leicht. Die Sense-Oberfläche ist so tiefgreifend, dass man vom nativen Android so gut wie nichts mehr erkennt. Für die einen ein Fluch, für andere ein Segen. Da sich die Hersteller kaum noch durch technische Details unterscheiden können, versuchen sie mit ihrer eigenen Benutzeroberfläche für Alleinstellungsmerkmale zu sorgen und – was viel wichtiger ist – einen Wiedererkennungswert zu schaffen.
Nutzer welche bisher ein HTC mit Gingerbread nutzen, finden sich so direkt wieder auf dem neuen Gerät zurecht. Das neue Design und Menü würde sie nur verwirren. So setzt man auch mit Sense 4.0 auf altbekanntes Design und erweitert die Funktionen lediglich ein wenig.
Insgesamt gibt es sieben verschiedene Startbildschirme, welche nach einem Fingerwisch nach rechts oder links zur Verfügung stehen. Auf jedem der einzelnen Bildschirme können Widgets für die direkte Anzeige von Informationen, wie zum Beispiel Wetter, Aktien-Kurse, E-Mail-Eingänge usw., abgelegt werden. Zudem lassen sich Verknüpfungen für häufig verwendete Programme ablegen oder Ordner erstellen. Den oberen Rand beschreibt die Statusleiste, für Akku, Netz, Datenverbindung und Uhrzeit. Diese kann herunter gezogen werden. Dann dient sie der Darstellung sämtlicher Benachrichtigungen für verpasste Anrufe oder SMS, Twitter-Meldungen, Verbindungseinstellungen, Termine, heruntergeladene und installierte Programme. Am unteren Rand des Bildschirms befindet sich die sogenannte Sense Bar. Diese ist mit drei Buttons versehen. Der linke öffnet eine Liste aller Programme, welche in alphabetischer Reihenfolge dargestellt werden. In der Mitte wurde die Wähltastatur hinterlegt und rechts befindet sich das Einstellungsmenü, um die jeweiligen Startseiten zu konfigurieren.
In den Einstellungen findet man auch weitere Personalisierungswerkzeuge. Es lassen sich das Hintergrundbild der Startseiten und der Hintergrund für die Displaysperre ändern. Ein sehr nützliches Werkzeug ist die Möglichkeit, verschiedene Profile (Szenen) zu erstellen oder herunter zu laden, welche mit unterschiedlichen Programmen belegt werden können. So lassen sich zum Beispiel für das Profil „Arbeit“ die einzelnen Bildschirmseiten mit wichtigen Businessprogrammen belegen und für „Freizeit“ kann man seine ganzen sozialen Netzwerke oder Spiele auf den Seiten ablegen. Je nachdem, welches Profil man gewählt hat, erscheinen die hinterlegten Startbildschirme.
Das One S kommt mit einer ganzen Menge an Verbindungsmöglichkeiten daher. Mit Quad-Band-GSM und Tri-Band-UMTS, ist der Empfang fast überall auf der Welt möglich. Die Datenturbo HSDPA+ für den Download (bis zu 21.1 Mbit/s) und HSUPA für den Upload (bis zu 5.7 Mbit/s) sorgen für ausreichend Geschwindigkeit im mobilen Internet. Für den Internetzugang im Heimnetzwerk oder an öffentlichen Hotspots steht W-Lan mit dem b/g/n-Standard zur Verfügung. Die lokale Datenübertragung geht zum einen per Bluetooth 4.0 oder per USB-Verbindung vonstatten. Der Massenspeichermodus sorgt für einen reibungslosen und schnellen Datenaustausch. Mittels HTC Sync lassen sich problemlos Kontakte und Kalenderdaten mit einem PC abgleichen. Der interne Speicher beträgt 16 Gigabyte. Aufgrund diverser vorinstallierter Programme und Inhalte stehen lediglich noch 12 Gigabyte zur Verfügung. Eine Speichererweiterung ist nicht möglich. Mit einer ordentlich gefüllten Musikdatenbank und einigen FullHD-Videos, kann es ziemlich eng werden, was den freien Speicher betrifft.
Befeuert wird das One S von einem 1,5 Gigahertz schnellen Dualcore-Prozessor. Der Qualcomm S4 wird durch ein Gigabyte Arbeitsspeicher unterstützt. Für die grafische Umsetzung sorgt eine Adreno 225 GPU. Das One S ist mit dieser Hardware-Spezifikation äußerst performant. Wartezeiten beim Starten von Applikationen gibt es keine und die Bedienung des Gerätes ist flüssig. Eine Verbindung mit dem TV kann über WLAN per DLNA oder kabelgebunden über den MHL-Anschluss hergestellt werden.
Der auf Webkit-basierende Browser verrichtet seine Arbeit sehr gut. Die Anzeige ist scharf und das Rendering der Seiten perfekt. Für den Aufbau der Startseite von inside-digital.de benötigt das One S mittels UMTS 14 Sekunden – schneller geht es mit WLAN: hier ging der Seitenaufbau in gerade einmal zehn Sekunden vonstatten. Das Durchsuchen einer Seite verläuft sehr flüssig. Nahtlos wird der Bildschirm gedreht, sobald man das Handy ins Querformat hält. Der Android-Browser verfügt über die Möglichkeit mehrere Seiten gleichzeitig darzustellen. Eine Übersichtsseite zeigt die geöffneten Fenster verkleinert an, damit man schnell zur gewünschten Seite springen kann. Weiterhin lassen sich Lesezeichen anlegen, Textstellen kopieren, ein Pop-Up-Blocker verhindert das Öffnen von unerwünschter Werbung. Der Browser stellt Flash-Inhalte auf Wunsch direkt dar.
Eine eigenständige Navigationslösung wurde seitens des Herstellers nicht installiert. Dafür steht Google Maps Navigation zur Verfügung. Für Satfix unter freiem Himmel brauchte der integrierte GPS-Empfänger gerade einmal fünf Sekunden. Auch in geschlossenen Räumen konnte eine Verbindung zu den Satelliten problemlos aufgebaut werden. Für die sprachgeführte Routenberechnung wird das jeweilige Kartenmaterial ad hoc bei der Berechnung der Route herunter geladen. Es empfiehlt sich also, ein entsprechendes Datenpaket oder –flatrate bei einem häufigeren Einsatz zu buchen. Die Routenplanung lässt keine Wünsche offen. Neben der Möglichkeit, die Adresse händisch einzugeben, lässt sich auch eine Spracherkennung aktivieren. Die Ansagen sind klar und deutlich und erfolgen zur rechten Zeit. Die Anzeige ist leicht verständlich. Neben der Darstellung der üblichen Kartenansicht, lassen sich diverse Ebenen mit einblenden. So zum Beispiel die aktuelle Verkehrslage oder eine Satellitenansicht für die reale Straßenansicht. Wer gerne auf die Online-Navigation verzichten möchte, der kann sich aus dem Market eine andere Lösung kaufen und herunter laden.
Der MP3-Player unterteilt die Musiksammlung nach altbekannten Kategorien wie die Auflistung nach Alben, Interpreten, Favoriten, Titeln, Genres und eigenen Playlisten. Die eingeblendete Musiksteuerung bietet kaum Einstellmöglichkeiten. Neben einer Zufallswiedergabe und der Wiederholungsfunktion, findet man lediglich noch die Möglichkeit, die Musik per Bluetooth oder Mail zu versenden. Zudem lässt sich das abgespielte Lied als Klingelton einrichten. Über die SoundHound-Einbindung lassen sich zusätzliche Informationen zum abgespielten Lied herunter laden. Der aktuelle Titel wird, falls in dem ID3-Tag hinterlegt, das CD-Cover angezeigt. Um ein Titel weiterzuspringen genügt es, das CD-Cover nach rechts oder links zu verschieben und der nächste Titel wird angewählt. Alternativ steht die Steuerung über spezielle Tasten auf dem Bildschirm zur Verfügung.
HTC arbeitet eng mit BeatsAudio zusammen. So unterstützt auch das One S die Klangverbesserungs-Technologie. So zumindest auf dem Papier. Denn die Ausgabe kann über den integrierten Lautsprecher nicht überzeugen. Sie fängt trotz qualitätiv hochwertiger Musikdateien die Ausgabe recht schnell an zu kratzen. Die separate Klangverbesserung funktioniert bei der Ausgabe über den Lautsprecher nicht. Anders bei der Ausgabe über die Kopfhörer. Hier kann der Klang nach eigenem Gusto über vordefinierte Klangspektren angepasst werden. Allen voran über die BeatsAudio-Technologie, welche ebenfalls noch einmal verschiedene Profile anbietet.
Der Klang mit den Kopfhörern, gehört zu dem Besten was derzeit am Markt verfügbar ist. Die Ausgabe ist laut, voluminös und kraftvoll. Höhen sind sauber, Mitten ausgewogen und der Bass druckvoll. Da es sich um Standardkopfhörer handelt, kann mit den originalen BeatsAudio-Kopfhören noch das eine oder anderen Prozent heraus gekitzelt werden.
Die Kalenderfunktion des One S stellt Termine und Erinnerungen in der wählbaren Ansicht für den Tag, die Woche und den Monat dar. Ereignisse können mit dem Veranstaltungsort, einer Beschreibung und einem Alarm versehen werden. Zudem kann die Vertraulichkeit des Termins definiert werden. Wer über ein Google-Konto verfügt und seine Geschäfts- und Privattermine über den Google Kalender pflegt, hat die Möglichkeit das Handy damit zu synchronisieren. Die Monatsansicht kann sich ebenfalls per Widget auf den einen der Startbildschirme angezeigt werden. Zudem gibt ein kleines Termin-Widget, welches anstehende Ereignisse direkt auf dem Display anzeigt. Insgesamt können zehn verschiedene Weckzeiten definiert werden.
Alle Kontakte werden in einer nach unten scrollbaren Liste angezeigt. Am Rand befindet sich zur besseren Orientierung eine Buchstabenleiste. Einem Kontakt können schier unzählige Informationen hinzugefügt werden. Neben den obligatorischen Daten wie Name, Anruferbild, zwölf verschiedenen Telefonnummern, mehreren E-Mail-Adressen können Postanschriften, Firmeninformationen und Kontaktdaten sozialer Netzwerke hinzugefügt werden. Alle Daten können mittels eines Google-Kontos auch online abgeglichen werden.
Neben den erwähnten Anwendungen stehen unter anderem noch ein YouTube-Client und Anbindungen zu sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter bereit. Als Messenger dient Google Talk. Office-Dokumente können dank der Polaris Software betrachtet und bearbeitet werden. Ein Musikerkennungsdienst, ein Onlineradio, Sprachrekorder und eine Nachrichten/Wetter-Applikation runden die vorinstallierte Ausstattung ab. Im Android Market kann eine Vielzahl weiterer kostenloser und kostenpflichtiger Programme heruntergeladen werden.
Das Mittelklasse-Gerät der HTC One-Reihe hinterlässt einen gespaltenen Eindruck, schlussendlich überwiegen jedoch die positiven Aspekte. Das One S überzeugt durch leistungsfähige Hardware, ausgezeichnete Verarbeitung und hochwertiges Material. Auch die Kamera liefert sehr gute Bilder. Der etwas schwache Akku und die fehlende Speichererweiterung trüben den Spaß jedoch ein wenig. Das Display ist durch seine Pentile-Matrix zwar im Alltagsgebrauch in Ordnung und ausreichend, jedoch fällt die Schwachstelle der beim Lesen von Texten und der Detailbetrachtung von Bildern negativ auf. So ist die Anzeige zwar auf dem Papier sehr hoch auflösend, jedoch gehen effektiv aufgrund der fehlenden RGB-Information einzelner Pixel ein paar Bildpunkte verloren. Dafür überzeugt die optische Darstellung in Form von Kontrast und Farbsättigung. Alles zusammengenommen ist das HTC One S ein gutes Handy, welches sicherlich seinen berechtigten Platz im Markt und schlussendlich bei den Käufern finden wird.
Pro
- Material und Verbarbeitung
- leistungsfähige Hardware
- kontrastreiches Display
- sehr gute Kameraleistung
Contra
- fehlender Speickerkartenslot
- Display mit sichtbaren Pixeln
- schwache Akkuleistung
Das Testgerät wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von: