Bei dem neuen High-End-Gerät von Google bedient sich der Hersteller grundsätzlich an dem ikonischen Design der Vorgänger-Modelle, ändert es jedoch an der einen oder anderen Stelle leicht ab. Der neue Google Tensor G3-Prozessor bietet mehr Leistung, das Display ist nochmal besser geworden und auch am Kamera-Setup hat Google geschraubt. Dafür ist aber auch der Preis zum Verkaufsstart ordentlich in die Höhe geschnellt. Während das Pixel 7 Pro zum Marktstart einst 899 Euro (UVP) kostete, ist das Pixel 8 Pro zum Start schon 200 Euro teurer. Aber auch besser? Wir haben uns Googles neues Flaggschiff genauer angeschaut und zeigen dir, was es kann und was besser sein könnte.
Pixel 8 Pro im Test – So sieht es aus und so fasst es sich an
Wir haben uns das Pixel 8 Pro in der neuen Farbe Bay – einem hellen Blauton – in die Redaktion bestellt. Und die Farbe gefällt uns richtig gut. Sie ist dezent und doch farbenfroh. Daneben gibt es das Handy auch in den Farben Obsidian (Schwarz-Grau) und Porcelain (Creme-Weiß). Der Aluminium-Rand sowie die Kameraleiste sind metallisch glänzend und Letztere steht etwas mehr hervor als noch beim Vorgänger. Das grundsätzliche Design bleibt jedoch sehr ähnlich, sodass man bereits von weitem erkennt, dass es sich hierbei um ein Google-Phone handelt. Was wir außerdem mögen: Die Ecken sind jetzt mehr abgerundet und die Displayränder nicht mehr gebogen, sondern flach.
Die Rückseite des Pixel 8 Pro ist jetzt matt und daher weniger anfällig für Fingerabdrücke – sie fühlt sich echt gut an, bietet aber nicht besonders viel Halt. Durch das relativ weit hervorstehende Kameramodul rutscht es aber trotzdem nicht aus der Hand. Und mit einer Handyhülle liegt das Gerät natürlich wieder ganz anders in der Hand. Auch das Gewicht und der Schwerpunkt des Smartphones sind angenehm. Das Gehäuse ist zudem nach IP68 vor Staub und Wasser geschützt und hält somit auch einem plötzlichen Regenguss stand. Im Lieferumfang befindet sich ein USB-C- auf USB-C-Kabel sowie ein USB-C- auf USB-A-Adapter. Ein Netzteil legt Google nicht in die Pappschachtel.
LTPO-OLED-Display mit beeindruckender Helligkeit
Der Bildschirm des Pixel 8 pro befindet sich unter einem kratzbeständigen Deckglas aus Corning Gorilla Glass Victus 2. Er ist mit einer Diagonale von 6,7 Zoll schön groß und zeigt Inhalte dank LTPO-OLED-Technik nicht nur gestochen scharf, sondern auch erstaunlich kontrastreich an. Generell ermöglicht das Smartphone durch die Displaytechnik eine dynamische Bildwiederholrate, was der Akkulaufzeit zugutekommt. Denn bei wenig Bewegungen auf dem Display zeigt das Handy weniger Bilder pro Sekunde an, wodurch sich Strom sparen lässt. Werden mehr Bilder pro Sekunde benötigt – etwa bei schnellen Videos oder Games – erhöht sich die Bildwiederholfrequenz auf bis zu 120 Hertz.
Mit einer Auflösung von 1344 × 2992 Pixeln liegt die Pixeldichte von 489 ppi geringfügig unterhalb der des Pixel 7 Pro. Dafür ermöglicht das Display mit bis zu 2.400 Nits eine deutlich höhere Helligkeit und lässt sich dadurch auch bei direkter Sonneneinstrahlung besser ablesen. Auch bei Neigung des Handys ist alles noch gut erkennbar.
Performance und Prozessor des Pixel 8 Pro
Für eine flüssige Nutzerfahrung mit wenig bis keinen Ladezeiten sorgt der neue Tensor G3 Chip. Der ist einerseits schneller, als der G2 Chip aus dem Pixel 7 Pro, bietet aber auch Verbesserungen im Hinblick auf die Akkulaufzeit. Außerdem ermöglicht er neue KI-Funktionen zur Verbesserung der Kamera- und Sprachqualität. In der Praxis macht sich der Chip bei jeder Tätigkeit bemerkbar: Alle Apps laden schnell und nichts ruckelt.
Im Benchmark erzielt das Pixel 8 Pro zwar nur einen AnTuTu-Score von 768.918 Punkten, welcher im Vergleich deutlich unter dem Galaxy S23 Ultra (1.202.192 Punkte) liegt. Bei der alltäglichen Nutzung merkt man davon jedoch heute noch keinen Unterschied. Wer sein Handy mehrere Jahre in Benutzung hat, könnte hier jedoch irgendwann einen Leistungsabfall wahrnehmen. Für die Sicherheit der Apps und Daten von Nutzern ist zudem ein Titan M2-Sicherheitschip im Smartphone verbaut.
Dazu arbeitet das Pixel 8 Pro mit 12 GB RAM und der interne Speicherplatz variiert je nach Ausführung zwischen 128 und 256 GB. Durch das 120-Hertz-Display fühlt sich die Benutzung des Geräts noch flüssiger an – Ruckler kommen bei der Nutzung so gut wie gar nicht vor.
Rund 12 Stunden Akku – das steckt im Pixel 8 Pro
Beim Akku des Pixel 8 Pro setzt Google auf eine Kapazität von 5.050 mAh. Das klingt auf dem Blatt erstmal ordentlich. In der Realität landen wir dadurch bei 11 Stunden und 48 Minuten Laufzeit mit den höchsten Auflösungs-Einstellungen. Mit der voreingestellten niedrigeren Auflösung sind noch einmal zwei bis drei Stunden Displaynutzung mehr drin sein. Aber auch so ist es bereits ein solider Wert, der allerdings noch Luft nach oben hat. Insbesondere mit Blick auf eine langjährige Nutzung mit entsprechendem Verschleiß.
Von null auf 100 Prozent war unser Gerät in rund 98 Minuten am Kabel geladen. Hier hält Google also sein Werbeversprechen. Das Gerät lässt sich bei Bedarf aber auch kabellos aufladen. Während einige Hersteller beim Aufladen mit Rekordwerten jenseits der 60 Watt um sich schlagen, bleibt Google – wie übrigens auch Samsung und Apple – hier eher zurückhaltend. Man setzt darauf, dass die angebotenen 30 Watt schnell genug sind, aber gleichzeitig den Akku in viel geringerem Maß verschleißen. Das Handy wird so nachhaltiger und langlebiger.
Richtig starke Triple-Kamera mit bis zu 5-fach-Zoom
Beim Kamera-Setup setzt Google auf ein Trio aus 50‑MP-Weitwinkelkamera, 48‑MP-Ultraweitwinkelkamera und 48‑MP-Kamera mit Teleobjektiv. Die Selfie-Kamera auf der Vorderseite löst immerhin mit 10,5 MP auf.
- 50-MP-Hauptkamera (f/1,68) mit OIS
- 48-MP-Telezoom-Kamera (f/2,8) mit OIS und 5-fach-Zoom
- 48-MP-Ultraweitwinkelkamera (f/1,95)
- 10,5-MP-Frontkamera (f/2,2)
In unserem Test erzeugen alle drei Kameras sehr realistische und schöne Bilder. Die Farbgenauigkeit der einzelnen Kameras ist ebenfalls überzeugend. Denn die Farben sehen mit allen drei Kameras sehr ähnlich aus. Details werden gut und scharf eingefangen. Und insbesondere der optische 5-fach Zoom (digital bis zu 30-fach) ist beeindruckend. Hiermit holst du selbst weit entfernte Objekte und andere Motive nah heran und machst Schrift fast so sichtbar wie mit einem kleinen Fernglas.
Die Ultraweitwinkelkamera erzeugt ebenfalls ordentliche Fotos und kann auch für Makrofotos eingesetzt werden. Und das funktioniert erstaunlich gut, wie in unseren Testfotos zu sehen. Außerdem spannend fanden wir Funktionen wie die Langzeitbelichtung, mit der sich coole Effekte von sich schnell bewegenden Objekten erzielen lassen.
Software: Einmalig und cleverer denn je
Das Google Pixel 8 Pro wird mit der neuesten Android-Version, also Android 14, ausgeliefert. Die Oberfläche gefällt uns sehr gut und hält einige coole Features bereit. Da bei Google-Smartphones bekanntlich Hard- und Software von demselben Hersteller kommen, ist hierbei alles perfekt aufeinander abgestimmt. Zwar mögen die Spezifikationen auf dem Papier teilweise weniger beeindruckend wirken, in der Praxis arbeiten sie jedoch optimal miteinander. Man merkt, dass Google zu allererst ein Software-Unternehmen ist.
Weiterhin bietet das Pixel 8 Pro wie alle Google-Handys Pixel-eigene Features, die in keinem anderen Smartphone zu finden sind. So lassen sich etwa Texte in verschiedenen Sprachen diktieren oder mit einer menschenähnlichen Stimme vorlesen. In der Kameraleiste befindet sich außerdem ein Temperatursensor, mit dem sich etwa die Wassertemperatur beim Kochen oder die Temperatur eines Steaks in der Pfanne messen lässt. In unserem Test erzielt der Sensor realistische Ergebnisse und ist durchaus eine sinnvolle Ergänzung.
- Auch interessant: Android 14 - Diese Handys erhalten das Update
Ein echtes Alleinstellungsmerkmal ist dazu der Update-Support. Hier verspricht Google mit sieben Jahren deutlich längere Betriebssystem- und Sicherheitsupdates als die Konkurrenz. Hält Google dieses Versprechen, wirst du mit dem Handy voraussichtlich sogar noch Android 21 nutzen können. Das bietet kein anderes Smartphone derzeit. Vor allem aber hält dieses Versprechen den Gebrauchtgerätepreis hoch und auch 2–3 Jahre nach Marktstart kann das Pixel 8 (Pro) noch eine Top-Empfehlung sein.
Fazit zum Google Pixel 8 Pro
Ein verdammt gutes Display, ein richtig starkes Kamerasetup sowie eine flüssige und ruckelfreie Performance. Das Pixel 8 Pro bietet eine Menge High-End-Technik und -Funktionen fürs Geld. Auch die Verarbeitung und die neue Farbe gefallen uns richtig gut – das Handy fühlt sich hochwertig und angenehm an. Abgerundet wird das Gesamtpaket von purem Android 14 sowie überdurchschnittlich langen sieben Jahren Update-Versprechen. Die Pixel-exklusiven Features wie der magische Radierer oder die neue Best Take-Funktion für Gruppenfotos versprechen zusätzlichen Mehrwert.
Während das Smartphone von den harten technischen Spezifikationen auf eine Hardware-Wertung von 4/5 Sternen kommt, geben wir einen halben Stern mehr für die wirklich langen Betriebssystem- und Sicherheitsupdates und die hervorragende Software, die zudem auch die Kamera deutlich besser macht. Denn die technischen Werte zählen heutzutage nicht mehr allein – auf die Nutzererfahrung und generellen Möglichkeiten kommt es vor allem an. Und hier mangelt es dem Pixel 8 Pro an nichts.
Das neue Google Pixel 8 Pro ist aktuell für 1.099 Euro erhältlich. Bestellst du dir das neue Flaggschiff noch bis zum 16. Oktober, kannst du dir kostenlos eine brandneue Pixel Watch 2 dazu sichern. Verkaufst du dein Altgerät momentan bei Saturn, bekommst du zusätzlich zu dem Wert deines alten Smartphones eine Ankaufprämie in Höhe von 150 Euro.
Die Wertungen im Detail
Hardware-Wertung im Detail
- Gehäuse: 4,5 von 5 Sternen
- Display: 4,5 von 5 Sternen
- Ausstattung: 3,5 von 5 Sternen
- Kamera: 4,5 von 5 Sternen
- Software: 5 von 5 Sternen
- Akku: 3,5 von 5 Sternen
Pros des Pixel 8 Pro
- Hochwertige Verarbeitung
- Erstklassiges Display
- Top Kameraausstattung
- Hervorragende Software
- Coole KI-Funktionen
- Sieben Jahre Update-Versprechen
Contras des Pixel 8 Pro
- Hoher Preis
- Akkulaufzeit hat Luft nach oben