Design und Verarbeitung
Apple iPhone 8 Plus: Unboxing
Auch in der diesjährigen Modellgeneration ist die vorherrschende Farbe der Verpackung des iPhone weiß, beim schwarzen Modell ist es ein dunkles Grau. So findet sich auf der Box, die wie immer aus zwei Teilen besteht und aus dickem Karton gefertigt ist, ein Produktshot der Glasrückseite des
iPhone 8 Plus. Die Konturen des iPhones hat
Apple dabei hoch geprägt und verleiht der Gestaltung dadurch Plastizität. Das Papier fühlt sich samtig an, ein Eindruck, der auch auf die Innenseiten des Kartondeckels zutrifft. Auf den Kurzen Seiten befindet sich das Apple-Logo, auf die langen Seiten hat der Hersteller das Wort iPhone in der Gerätefarbe aufgebracht.
Das goldene iPhone 8 Plus erreicht den Kunden in einem weißen Pappkarton.
Quelle: Stefan Winopal / inside-digital.de
Hebt man den Deckel ab, wird man von den ikonischen Worten "Designed by Apple in California" gegrüßt.
Quelle: Stefan Winopal / inside-digital.de
Unter diesem Einleger, der auch Garantieinformationen und Apple-Sticker, sowie das SIM-Karten-Werkzeug enthält, liegt das iPhone 8 Plus.
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Unterhalb des Geräts finden sich Apples Kopfhörer mit Lightning-Anschluss sowie der Netzadapter.
Quelle: Stefan Winopal / inside-digital.de
Das zugehörige Kabel verbirgt sich unter den Kopfhörern.
Quelle: Stefan Winopal / inside-digital.de
Öffnet man dem Karton, begegnet man als allererstes einem Einleger, der mit den ikonischen Worten "Designed by Apple in California" bedruckt ist. In ihm befinden sich Schnellstart-Anleitung und
Garantie-Informationen in verschiedenen Sprachen sowie das
SIM-Karten-Werkzeug und die obligatorischen Sticker. Unter dem Einleger befindet sich das iPhone 8 Plus, das in weißen Karton eingebettet ist.
Unterhalb des Geräts hat Apple weiteres Zubehör verstaut. Hier befindet sich der Netzadapter und das
USB-zu-Lightning-Kabel, das ebenfalls zum Laden des Smartphones benötigt wird. Normalerweise legt Apple hier auch noch ein Headset mit Lightning-Anschluss bei, das Demo-Gerät, dass der inside-digital.de-Redaktion vorliegt muss jedoch ohne dieses Zubehör auskommen.
Apple iPhone 8 Plus: Hands-On
Das iPhone 8 Plus selbst ist von vorn auf den ersten Blick kaum von seinen Vorgängern iPhone 6 Plus, iPhone 6s Plus und iPhone 7 Plus zu unterscheiden. Apple behält die Design-Linie bei und gibt ihr im iPhone 8 einen vielleicht letzten Auftritt – schließlich hat Apple auf der Keynote mehr als deutlich gemacht, dass die Zukunft dem iPhone X gehört. So findet sich unter dem 5,5 Zoll großen Bildschirm der Fingerabdruck-Sensor in seiner Doppelfunktion als Home-Button, bei Apple Touch ID genannt.
Wenig Überraschungen bietet Apple auch auf dem Metallrahmen, der die beiden Glasseiten zusammenhält. An der Unterseite befindet sich nach wie vor ein doppelter Lautsprechergrill, von dem jedoch nur der rechte tatsächlich einen Lautsprecher beherbergt. Dazwischen ist der Lightning-Anschluss angebracht. Auf der linken Flanke befinden sich die Buttons zur Lautstärke-Regelung und darüber hinaus der Alarm-Schieberegler, mit dem sich das Smartphone einfach stumm schalten lässt. Auf der rechten Seite findet sich der Power-Button sowie der Einschub für die
Nano-SIM-Karte, der mit dem mitgelieferten SIM-Karten-Werkzeug geöffnet werden muss. Jeweils 2 Antennenlinien unterbrechen den Metallrahmen an beiden Seiten.
Alle gestalterischen Neuerungen beim iPhone 8 Plus befinden sich auf der Rückseite des Geräts, die zum ersten Mal seit dem iPhone 4 wieder aus Glas besteht. Der Hintergrund ist nicht nur gestalterischer Natur: Der Materialwechsel ermöglicht es Apple, die drahtlose Ladetechnologie Qi einzusetzen, wie sie etwa die Galaxy-S-Reihe des Hauptkonkurrenten bereits seit Jahren unterstützt. Auch das iPhone 8 Plus verfügt wieder über ein Kameramodul, das auf der Rückseite aus dem Gehäuse herausragt. Während die Einfassung beim iPhone 7 Plus noch äußerst gelungen abgerundet und integriert war, muss das iPhone 8 wegen des neuen Materials einen Schritt zurückgehen und arbeitet mit einem Metallaufsatz in Farbe des Metallrahmens. Dort sind die Linsen des Dual-Kameramoduls untergebracht. Daneben befindet sich ein Mikrofon sowie ein zweifarbiger LED-Blitz.
Quelle: inside-digital.de / Blasius Kawalkowski
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Nach der Farbvielfalt, die Apple noch beim iPhone 7 angeboten hat, müssen Käufer des iPhone 8 sich ganz schön einschränken. Lediglich drei Farben sind noch im Angebot: Spacegrau, Weiß und Gold. Während die beiden ersten Farben den erwarteten Look aufweisen, ist die goldene Farbvariante etwas überraschend. Auch wenn sie klassisch mit einer weißen Front daherkommt ist die Rückseite nicht etwa in eben dieser Farbe gehalten, sondern in ein sanftes Beige getaucht, was gewöhnungsbedürftig anmutet und auf den ersten Blick eher an ein 80er-Jahre-Badezimmer erinnert, als an ein Smartphone. Auch der Metallrahmen ist nicht klassisch gelbgolden, wie die Bezeichnung nahe legt, sondern eher rotgold. Das neue Gold ist dadurch eher der Nachfolger von Roségold als von der goldenen Variante der bisherigen iPhones. Das hochglänzende Diamantschwarz wurde ebenso ersatzlos gestrichen.
Das iPhone 8 Plus ist designmäßig nicht die große Neuerung von Apple, und das spiegelt sich im Testergebnis wieder: Da Apple das iPhone 8 Plus äußerlich nur minimal aktualisiert hat, fehlen hier Punkte. Ebenfalls wird das Smartphone durch die Glasrückseite rutschiger und zugleich zerbrechlicher.
Einzelwertung: 4 von 5 Sternen
Display
Apple integriert in sein iPhone 8 Plus ein 5,5-Zoll-Display und: Dieses Display hat es in sich. Mit einer
Auflösung von 1.080 x 1.920 Pixel präsentiert es Inhalte im Full-HD-Standard und kann mit leuchtenden Farben und satten Kontrasten aufwarten. Die
Pixeldichte beim großen iPhone liegt bei 401
ppi, einzelne Bildpunkte verschwinden hier vor dem menschlichen Auge.
Mit bis zu 625 cd/m² leuchtet das Display bei bedarf sehr hell. Zum erkennen dieses Bedarfsfalls ist eine automatische Helligkeitsregelung an Bord, die schnell und zuverlässig auf sich verändernde Lichtbedingungen eingeht. Doch Apple geht hier noch einen Schritt weiter: Dank der sogenannten True-Tone-Technologie genannten Technologie passt das iPhone 8 Plus auch die Farbausgabe an sich verändernde Lichtverhältnisse an. In einem warmen Licht werden Farben zum Beispiel kälter dargestellt und in kaltem Licht wärmer. Dieser optische Ausgleich soll für eine einheitliche Wiedergabe von Farben sorgen, egal, in welchem Licht man sich gerade befindet.
Das bruchfeste Glas, mit dem Apple das Display-Panel schützt, ist an den Rändern leicht abgerundet. Auf besondere Gestaltungsmerkmale wie Randlosigkeit oder ein Curved-Display verzichtet Apple beim iPhone 8 Plus.
Auch besondere Möglichkeiten die Farbdarstellung an die eigenen Vorlieben anzupassen, bietet iOS nicht. Lediglich die Deaktivierung von True Tone ist vorgesehen. Ebenso an Bord ist der Blaulicht-Filter, der bei Dunkelheit die Augen schont und bei Apple unter dem Markennamen Night
Shift in den Einstellungen zu finden ist.
Apple liefert ein iPhone mit solidem Display, dass mit schönen Kontrasten und tollen Farben punkten kann. Dank True Tone wirken die Farben bei verschiedenen Lichtbedingungen gleich.
Einzelwertung: 4,5 von 5 Sternen
Ausstattung und Leistung
Apple stattet das iPhone 8 Plus mit dem A11 Bionic Chip aus, der deutlich effizienter arbeitet als sein Vorgänger A10 Fusion. Der Grund: Auch Apple wechselt mit der neuen Prozessorgeneration auf das 10-nm-Verfahren, das schon der Snapdragon 835 von Qualcomm und der Exynos 8895 aus dem
Galaxy S8 und Galaxy Note 8 von
Samsung aufweisen. Das Vorgängermodell wurde noch im 16-nm-Verfahren gefertigt und war folglich deutlich größer. Ganze 4,3 Milliarden Transistoren, sozusagen die Gehirnwindungen eines Prozessors, hat Apple in den A11 Bionic gepackt. Gegenüber dem A10 Fusion ist dies eine ganze Milliarde mehr und sogar 1,3 Milliarden mehr als beim Snapdragon 835.
Apple hat den Hexa-Core-Chip mit zwei Performance-Kernen und vier niedriger getakteten Kernen ausgestattet, die weniger Strom verbrauchen. So soll der Sechskerner eine bessere Auslastung erhalten, als dies noch beim Vorgängermodell der Fall war. Erstmals hat der A11-Chip auch eine von Apple selbst entwickelte GPU an Bord, die ebenfalls zur gesteigerten Effizienz beitragen soll. Zur Unterstützung der Recheneinheiten sind 3 GB Arbeitsspeicher mit an Bord.
Das Plus-iPhone hat mittlerweile eine Geschichte als Benchmark-Champion im Testcenter von inside-digital.de vorzuweisen. Bereits das iPhone 7 Plus erreichte im AnTuTu-Benchmark einen Wert, den kein Android-Smartphone im vergangenen Jahr übertreffen konnte. Kein Wunder also, dass der Nachfolger die Messlatte hier nochmal um einiges höher hängt. So konnte das iPhone 8 Plus mit ganzen 229.360 Zählern im Benchmark-Test aufwarten und lässt die Konkurrenz damit weit abgeschlagen hinter sich.
Benchmark-Vergleich
Umfeld |
Modell |
Benchmark-Wert |
Testgerät |
Apple iPhone 8 Plus |
229.360 |
Direkte Konkurrenten |
Samsung Galaxy S8+ |
171.108 |
Samsung Galaxy Note 8 |
167.779 |
LG V30 |
166.145 |
Ehemalige Spitzenmodelle |
iPhone 7 Plus |
185.817 |
Samsung Galaxy S7 edge |
132.143 |
Huawei Mate 9 |
123.182 |
Aktuelle Referenzen |
iPhone 7 Plus |
185.817 |
OnePlus 5 |
180.641 |
Nokia 8 |
175.517 |
Im Alltag wird man von der schieren Rechenleistung in Apples Premium-Smartphones wohl nicht viel merken, denn auch auf dem iPhone 7 oder den Generationen zuvor laufen alle Alltags-Apps verzögerungsfrei und flüssig. Der Gesichtserkennung im iPhone X oder den angekündigten Augmented-Reality-Anwendungen dürfte die hohe Leistung eher zugute kommen.
Obwohl die Entwickler-Teams von Benchmark-Software um die größtmögliche Vergleichbarkeit zwischen Plattformen bemüht sind, sollten besonders Vergleiche zwischen iPhones und Android-Smartphones mit Vorsicht genossen werden. Nicht nur, dass aufgrund eigener Chips ganz andere Prozessoren am Werk sind, auch die Anpassung von iOS an eben diese Prozessoren dürfte um ein vielfaches besser sein als die von Android an den jeweiligen Chip.
Im Praxistest überzeugte das iPhone 8 Plus mit absolut reibungsloser Bedienung. Auch 3D-Spiele – in diesem Test wurde Asphalt Extreme gespielt – stellen für das Smartphone keine Zerreißprobe dar und laufen flüssig und Detailreich.
Feature |
Vorhanden |
Funktion |
HSPA |
▲ |
Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s |
HSPA+ |
▲ |
Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s |
LTE |
▲ |
Mobilfunkstandard, Down-max 600 Mbit/s, Up-max: 50 MBit/s |
USB-OTG |
▲ |
Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen |
DLNA |
▲ |
Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher |
NFC |
▲ |
Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren |
Kabellose Display-Übertragung |
▲ |
Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast) |
MHL |
▼ |
Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port |
Infrarot-Fernbedienung |
▼ |
Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung |
Bluetooth-Version |
▲ |
5.0 |
WLAN-Standards |
▲ |
IEEE 802.11 a/b/g/n/ac |
Qi |
▲ |
Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones |
Mit kabelgebundenen Verbindungsmöglichkeiten geht Apple äußerst sparsam um: Neben dem Lightning-Anschluss lässt das iPhone 8 Plus keine weiteren Stecker-Verbindungen zu. Apple liefert sowohl ein geeignetes Headset, als auch einen Adapter für andere Kopfhörer mit. Der Nachteil: Während man Musik hört, kann das Handy nicht geladen werden. Abhilfe schafft hier der ebenfalls verbaute Standard Bluetooth 5.0 für kabellosen Musikgenuss. Dual-Band-WLAN nach den Standards IEEE 802.11a/b/g/n/ac sorgt nicht nur für die Verbindung mit dem Internet, sondern auch mit AirPlay-kompatiblen Abspielgeräten wie dem Apple
TV.
Das iPhone 8 Plus klotzt mit seiner Leistung mehr, als das es kleckert. Wer statt auf Augmented Reality jedoch lieber auf ausgefallene Verbindungsmöglichkeiten setzt, wird bei Apples großem Modell eher nicht fündig.
Einzelwertung: 4,5 von 5 Sternen
Kamera
Fotoenthusiasten, die gerne die volle Kontrolle über ihre Bilder haben, hat Apple nicht als Zielgruppe des iPhone 8 Plus auserwählt. Wer einfach gute Bilder machen will – und das dürfte die Mehrheit sein – kommt hingegen voll auf seine Kosten. Denn Apple hat bei der Kamera des iPhone 8 Plus nochmal nachgelegt.
Die HDR-Funktion der Kamera leistet ganze Arbeit, sowohl Gebäude als auch den Himmel in bestem Licht erstrahlen zu lassen ...
Quelle: Stefan Winopal / inside-digital.de
... bei allzu wildem Bildaufbau stößt die Kamera jedoch an ihre Grenzen
Quelle: Stefan Winopal / inside-digital.de
Farben werden ausdrucksstark erfasst.
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Mit der Makro-Funktion lassen sich interessante Motive entdecken.
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Bei sonnigem Wetter kann die Kamera ihre Stärke natürlich voll ausspielen ...
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... um Natur und Architektur in einem tollen Bild einzufangen.
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Auch feine Strukturen werden bei Makro-Bildern gut sichtbar.
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Von so einem Himmel kann man gar nicht genug kriegen.
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Auch in Innenräumen macht das iPhone 8 Plus klasse Fotos.
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Der klassische Testaufbau zeigt die Fotografie bei Raumlicht ohne Blitz
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Mit Blitz wirkt das Motiv leicht überbelichtet.
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Auch die Testkarte ist mit Blitz etwas überbelichtet.
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Ohne Blitz erkennt man dort viel mehr.
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Das Dual-Kamera-Modul des iPhone 8 Plus besteht aus einer 12-Megapixel-Weitwinkelkamera mit einer
Blende von f/1.8 sowie einer weiteren 12-Megapixel-Kamera mit einem Teleobjektiv, das einen zweifachen optischen Zoom ermöglicht; digital kann auf bis zu 10-fach vergrößert werden. Die Hauptkamera ist zudem mit einem optischen
Bildstabilisator ausgestattet und nimmt Farben im Wide-Gamut-Farbraum auf. Im Gegensatz zu sRGB, das etwa 35,9 Prozent aller sichtbaren Farben abbilden kann, kann dieser Farbraum 77,6 Prozent aller Farben darstellen.
Die geheime Zutat der großartigen Kamera des iPhone 8 Plus dürfte jedoch die Kamera-Software sein. Zwar verfügt diese nicht, wie eingangs erwähnt, über diversifizierte Einstellungsmöglichkeiten, doch Apples aufdringliche Automatik macht einen tollen Job – in beinahe jeder Lage. Der Autofokus auf Basis von Fokus-Pixeln arbeitet rasend schnell und die Gesichts- und Körpererkennung kann das Fotografieren von Personen unterstützen. Dies kommt besonders im Portraitmodus zur Geltung. Hier kann man auch verschiedene Portrait-Beleuchtungseffekte aktivieren, die Apple allerdings noch als Beta-Version kennzeichnet.
Die Kamera-App von iOS 11 zeichnet sich dank des Verzichts auf vielerlei Einstellungsmöglichkeiten durch bestechende Einfachheit aus. Gute Fotos entstehen hier durch einfaches draufhalten der Kamera beinahe völlig gelingsicher. Natürlich sollte man in Low-Light-Situationen auch von einem iPhone keine Wunder erwarten.
iPhone 8 Plus im Test: Screenshots Kamera-App
In der Kamera lassen sich eine Vielzahl an Modi auswählen. Nur ein manueller Modus ist nicht dabei.
Quelle: inside-digital.de
Der Porträt-Modus sorgt für einen Tiefenschärfe-Effekt, sodass die Person im Vordergrund steht
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Mit den Live-Bildern lassen sich mit iOS 11 tolle Effekte einstellen, wie zum Beispiel eine Langzeitbelichtung.
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Apple verzichtet beim iPhone 8 Plus auch auf Funktionen, die bei beinahe jedem anderen Hersteller mittlerweile zum Standardrepertoire gehören. Wer sein Gesicht im Falle eines Selfies nicht nur dank True-Tone-Display-Blitz perfekt ausgeleuchtet, sondern eben auch ein wenig perfekter haben möchte, der muss zu einer Drittanbieter-App greifen. Apples Kamera-App kann und will solcherlei Spielereien nicht leisten. Stattdessen gibt es sogenannte Live-Bilder, in denen ein zweisekündiges Video aufgezeichnet wird – abspielbar auf Apple-Produkten.
Auch herkömmliche Videos sind natürlich kein Problem für das iPhone 8 Plus. Apple bietet hier nicht nur die Standard-Aufzeichnung in Ultra-HD an, sondern als Varianten auch eine Zeitlupe sowie einen Zeitraffer.
Betrachtet man nur die Bildqualität, müsste man der Kamera des iPhone 8 Plus glatte fünf Sterne geben. Doch auch unter Einbezug anderer Gesichtspunkte ist noch ein stattliches Ergebnis für die Doppelkamera des iPhone 8 Plus drin.
Einzelwertung: 4,5 von 5 Sternen
Software und Multimedia
Schon im Frühsommer zur Entwicklerkonferenz WWDC hat Apple die iOS-11-Katze aus dem Sack gelassen und einige neue Features gezeigt. So wurde das Kontrollzentrum von Grund auf neu entworfen und der Benachrichtugungsbereich mit dem Sperrbildschirm zusammengefasst. Auch einen dunklen Farbmodus hat Apple seinem Betriebssystem spendiert, mag sich aber nicht so ganz zur dunklen Seite bekennen. So ist der Modus nicht etwa eine Stilentscheidung, die der Nutzer treffen soll, sondern eine Bedienhilfe für visuell beeinträchtigte Menschen. Folglich findet man die entsprechende Einstellung auch dort verortet und recht unsexy als "Farben umkehren – Intelligent" bezeichnet. Und vielerorts passiert eben auch genau dies – die Farben werden umgekehrt. Eine weitergehende Personalisierung der Benutzeroberfläche mit Farben oder eigenen Icons ist weiterhin ausgeschlossen.
iPhone 8 Plus im Test: Screenshots von iOS 11
Auf den ersten Blick hat sich bei iOS 11 nicht allzu viel verändert ...
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Der Neuigkeiten-Bereich ist links neben dem Homescreen zu finden, das geht auch beim Benachrichtigungen-Bereich, der mit dem Sperrbildschirm zusammengefasst wurde
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Die Einstellungen präsentieren sich Apple-typisch unübersichtlich
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Apple hat dem neuen iPhone 8 Plus eine Vielzahl neuer Standard-Hintergrundbildern gegönnt
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Das neue Kontrollzentrum ist eines der Highlights von iOS 11
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Auch ein Datei-Manager hat das Betriebssystem jetzt. Hier lassen sich auch Verknüpfungen zu fremden Cloud-Diensten finden, sofern deren App installiert ist.
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Der neue App Store ist ein weiteres neues Feature von iOS 11. Die Heute-Seite wird von Apple redaktionell gepflegt und stellt jeden Tag andere Apps ausführlich vor.
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Insgesamt ist der App-Store deutlich attraktiver geworden.
Quelle: inside-digital.de
Wer gerne
Screenshots verschickt, kann sich unter iOS 11 über neue Bearbeitungstools freuen, die auch handschriftliche Anmerkungen auf
Bildschirmfotos einfach machen. Die Funktion "Apps auslagern" soll vollem iPhone-Speicher den Garaus machen. Das System wird ungenutze Apps einfach löschen, beziehungsweise in die Cloud auslagern. Dabei bleiben persönliche Daten und Einstellungen erhalten und stehen bei einer Neuinstallation so zur Verfügung, als wenn nichts gewesen wäre.
Ebenfalls an Bord und immer wichtiger wird der digitale Assistent Siri, der wahlweise in weiblich oder männlich mit einer jetzt noch besser klingenden Sprachausgabe aufwarten kann. Doch viele Leute fühlen sich noch immer unwohl dabei, mit ihrem Smartphone zu reden. Auch für diese Leute hat Apple Abhilfe geschaffen. So kann man nun auch mit dem Assistenten chatten.
Einer der großen Pluspunkte von iOS ist der üppige App Store, in dem es für fast alles ein passendes Programm gibt. So erscheinen noch immer viele Apps zunächst für iOS und erst zu einem späteren Zeitpunkt für Android. Wer also gerne immer am Ball ist, trifft mit iOS auf jeden Fall die richtige Wahl. Doch auch die mitgelieferten Apps machen sich immer mehr. So haben sich Notizen, Kalender und Erinnerungen zu praktischen Werkzeugen gemausert, die dabei helfen, den eigenen Alltag zu organisieren. So kann der Kalender nun beispielsweise in den Mails, SMS und in Safari nach Ereignissen Ausschau halten und diese dann an der entsprechenden Stelle vorschlagen. Auch nutzt die App nun Apple Karten, um Auskunft über die optimale Zeit zum aufbrechen zu geben. Die Notizen wurden abermals aufgewertet und entsprechen im Funktionsumfang nun vergleichbaren Lösungen wie OneNote von
Microsoft.
Apple nimmt Musik sehr wichtig. Neben lokal auf dem iPhone gespeicherter Musik steht auf dem iPhone 8 Plus mit dem iTunes Store auch der führende Download-Shop für Musik zur Verfügung. Seit 2015 bietet der Technologiekonzern aus Cupertino mit
Apple Music zudem einen eigenen Musikstreaming-Dienst, der nahtlos in die Musik-App integriert ist und mittlerweile sogar für Android zur Verfügung steht. Weiterhin nicht im Angebot ist jedoch ein Equalizer, der über die App zugänglich ist. Unter Einstellungen → Musik → EQ sind aber einige vordefinierte Modi auswählbar, ohne die Möglichkeit zu bieten, selbst an den Reglern aktiv zu werden.
iPhone 8 Plus im Test: Screenshots Musik-Player
Die Mediathek enthält die in iTunes gekauften oder importierten Musikstücke.
Quelle: inside-digital.de
Diese lassen sich auch direkt aus der Cloud auf das iPhone übertragen.
Quelle: inside-digital.de
Neben den Apple-eigenen Radiosendern werden auch Klassiker angeboten wie der Deutschlandfunk.
Quelle: inside-digital.de
Der Klang der eingebauten Lautsprecher ist überraschend gut und voll. Apple hat die internen Lautsprecher des iPhone 8 Plus – zu finden in der Ohrmuschel und unten rechts – mit der neuen Modellgeneration überarbeitet. Und das hört man. Unbeschwert zu genießen ist der Klang des iPhone 8 Plus deshalb aber noch nicht – die meisten Bluetooth-Lautsprecher im mittleren Preissegment klingen nach wie vor deutlich besser und sind lauter.
Wer Radio hören will, ist beim iPhone 8 Plus auf einen Internet-Stream angewiesen, denn wie die meisten Flaggschiff-Smartphones verfügt auch jenes aus Cupertino nicht über einen UKW-Radio-Tuner.
iOS hat mit dem 11er-Update an Funktionsumfang dazugewonnen, ohne wirkliche Innovationen zu liefern. Ein rundes Update ist iOS 11 allemal, auch und vor allem in Verbindung mit der soliden Multimedia-Leistung des iPhone 8 Plus.
Einzelwertung: 3,5 von 5 Sternen
Akku
Apple hat das iPhone 8 Plus mit einem 2.691 mAh großen Akku ausgerüstet, der im inside-digital.de-Test sehr gute Leistungen gezeigt hat. Eine der größten Neuerungen von iPhone 8 und iPhone 8 Plus ist die Möglichkeit, das Smartphone kabellos mit dem Qi-Standard zu laden. Der Smartphone-Hersteller aus Cupertino greift damit endlich eine Technologie auf, die Hersteller wie Samsung oder Microsoft schon seit Jahren in ihre Geräte integrieren. Auch einen Schnelllademodus hat Apple in das iPhone 8 Plus integriert. Dieser soll das Smartphone nach Hersteller-Angaben in nur einer halben Stunde um bis zu 50 Prozent aufladen, das mitgelieferte Ladegerät unterstützt das schnelle Aufladen jedoch nicht.
Im Test von inside-digital.de musste sich der Akku bei dauerhaft aktiviertem Bluetooth, WLAN und
GPS sowie E-Mail-Push einem 30-minütigen Gespräch, 30 Minuten Musik-
Streaming (Deezer) sowie 30-minütiges Spielen des 3D-Rennspiels "Asphalt Extreme" stellen. Eine 30 Minuten andauernden HD-Video-Wiedergabe über die ZDFmediathek und die Aufnahme mehrerer Fotos und Videos, das Surfen auf verschiedenen Webseiten und ein Benchmark-Test kamen hinzu.
Protokoll des Akku-Tests
09:00 |
Start des Akkutests |
100% |
12:12 |
Einige Photos, 30 Minuten Musik gestreamt (Deezer) |
98% |
13:49 |
30 Minuten Video gestreamt (ZDF) |
94% |
15:34 |
30 Minuten Asphalt Extreme gespielt |
85% |
16:42 |
Weitere Fotos, 30 Minuten telefoniert |
75% |
16:53 |
Upload in Cloud-Speicher (Microsoft OneDrive) |
73% |
17:00 |
AnTuTu Benchmark, Ende der Nutzungsphase |
70% |
09:00 |
Ende der Standby-Phase |
64% |
Nach dieser Tortur waren von der vollen Akkuladung noch 70 Prozent übrig geblieben. Nach dem achtstündigen Arbeitstag ging es für das Handy in eine 16-stündige Standby-Phase aus der es mit noch 64 Prozent Ladung hervorging. Das iPhone 7 Plus kam mit 55 und 49 Prozent auf etwas schlechtere Werte. Besonders beim Rennspiel, sowie beim Benchmark-Test musste der Akku des iPhone 8 Plus Federn lassen, so verlor die Batterie durch "Asphalt Extreme" etwa 10 Prozentpunkte, der nur wenige Minuten andauernde Benchmark-Test kostete 6 Prozent der Akkuladung.
Mit der Akku-Leistung des iPhone 8 Plus kann man sehr zufrieden sein, es scheint, als hätte Apple hier sinnvolle Optimierungen vorgenommen.
Einzelwertung: 5 von 5 Sternen
Fazit
Eines ist klar: Das iPhone 8 Plus ist nicht der große Wurf auf den viele iPhone-Fans gewartet haben. Doch auch neben dem iPhone X hat das iPhone 8 Plus seine Daseinsberechtigung, nämlich als iPhone für konservative Nutzer, die noch nicht bereit sind, die lieb gewonnene Steuerung mit Home-Button und Fingerabdruck-Sensor aufzugeben, trotzdem aber nicht auf Spitzenleistung und drahtloses Aufladen verzichten mögen.
Obwohl Apple das iPhone 8 Plus gegenüber dem Vorgänger iPhone 7 Plus an einigen entscheidenden Punkten verbessert hat, stellt sich die Frage, ob sich der Aufpreis für das 2017er Modell lohnt. Die Antwort ist recht simpel: Wer gerne mit dem Smartphone fotografiert und deshalb Wert auf eine ausgezeichnete Kamera legt, sollte zum iPhone 8 Plus greifen. Auch wer an Zukunftstechnologien wie Augmented Reality interessiert ist, tut gut daran, in das leistungsfähigere Modell zu investieren. Alle anderen, die auf nette Spielereien wie kabelloses Laden verzichten können, werden mit dem iPhone 7 Plus vollauf zufrieden sein - und sparen bares Geld.
Für viele Nutzer, die sich nach einem neuen iPhone-Design sehnen, wird ohnehin nur das iPhone X in Frage kommen, der Erfolg von iPhone 8 und 8 Plus dürfte entscheidend sein, ob diese Linie in den kommenden Jahren weiter fortgesetzt wird.
Gesamtwertung: 4,5 von 5 Sternen (≈ 88 Prozent)
Pros des Apple iPhone 8 Plus
- Rasend schneller Prozessor
- True-Tone-Display
- Ausgezeichnete Kamera
Contras des Apple iPhone 8 Plus
- Hoher Preis
- Altertümliches Design mit fraglichem Farbkonzept
- Kein Schnellladegerät im Lieferumfang
Preis-Leistung
Treuen Apple-Fans kommt es oft nicht aufs Geld an und das merkt man der Preisgestaltung des Edel-Herstellers auch an. Über 1.000 Euro werden für das iPhone 8 Plus mit dem großen Speicher von 256 GB aufgerufen, das kleinere Modell mit 64 GB liegt knapp darunter. Das ist eine Stange Geld. Dafür bekommt man zwar ein solides Smartphone – nur halt eben kein schickes. Und obwohl Apple bei der Leistung mal wieder Maßstäbe setzt, ist das iPhone 8 Plus schlicht zu teuer. Wer trotzdem bereit ist so viel Geld auszugeben, wird dies nicht aus pragmatischen Gründen tun.
Alternativen
Für viele Nutzer ist ein iPhone alternativlos. Doch einige sind neugierig und trauen sich, auch einen Blick ins andere Lager zu werfen. Die Alternativ-Empfehlungen der inside-digital.de-Redaktion zum iPhone 8 Plus versuchen, beidem gerecht zu werden.
- iPhone 7 Plus (Datenblatt, Preis und Test) – im Vergleich mit Apple iPhone 8 Plus
Selbes Gerät, letztes Jahr – doch das iPhone 7 Plus gehört auf keinen Fall zum alten Eisen, für viele Apple-Fans ist das Vorjahresmodell eine ernsthafte Alternative zum neuen iPhone 8 Plus
- iPhone X (Datenblatt und Preis) – im Vergleich mit Apple iPhone 8 Plus
Apple-Fans, die bereit sind für ein Handy, das sich anfühlt wie eines aus dem Jahr 2017, sollten noch warten. Das iPhone X mit immersivem Display trägt allen aktuellen Trends Rechnung. Das iPhone X erscheint am 3. November.
- Samsung Galaxy S8+ (Datenblatt, Preis und Test) – im Vergleich mit Apple iPhone 8 Plus
Wer bisher dem Apple-Kult huldigte, aber bereit ist, mal auf die andere Seite zu spinksen, sollte sich nicht mit weniger zufrieden geben als Samsungs großem Flaggschiff. Im Gegensatz zum ähnlich großen, aber noch deutlich teureren Phablet Galaxy Note 8, lässt sich hier zudem einiges sparen – das Galaxy S8+ gibt es bereits ab rund 630 Euro.
Das iPhone 8 Plus wurde der Redaktion zur Verfügung gestellt von preis24.de -> iPhone 8 Plus bei preis24