Opel Mokka Electric (2025) im Test: Kleines Stromsparwunder

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Das kleinste SUV-Modell von Opel steht ab sofort in einer überarbeiteten Version zur Verfügung. Das Auto läutete vor vier Jahren eine neue Designsprache ein und steht jetzt als Facelift unter anderem als E-Auto neu zur Verfügung. Wir sind auf Mallorca bereits Probe gefahren.
Hayo Lücke neben dem Opel Mokka Electric (2025) für einen Test von inside digital.

Kompakt und gut: der neue Opel Mokka Electric (2025).

Bereits im Jahr 2021 hatten wir die Möglichkeit, den Opel Mokka als E-Auto im Test unter die Lupe zu nehmen. Jetzt, knapp vier Jahre später, geht es mit dem Fahrbericht zum Facelift für das Jahr 2025 weiter. Die zweite Generation des Opel Mokka ist weiter im Segment der Kleinwagen-SUVs zu Hause. Er steht aber mit verbesserten Antrieben und einer optisch aufgepeppten Front mit neuem Opel-Blitz und modernisierter LED-Lichtsignatur zur Verfügung. Im Innenraum, bei dem die meisten Stoffe aus recyceltem Material bestehen, hat sich wenig getan. Dafür steht jetzt bei Bedarf und nach einem halben Jahr Probezeit gegen Aufpreis auch ChatGPT als hilfreicher Sprachassistent und digitaler Antwortgeber für alle aufkommenden Fragen zur Verfügung.

Opel Mokka Electric (2025) Fahrbericht: Niedriger Verbrauch im Test

Das Elektromodell des Opel Mokka, eines der vielleicht auffälligsten Lifestyle-Autos im B-Segment, steht in der Neuauflage mit 115 kW (156 PS) bereit. Gegenüber dem Ursprungsmodell sind das immerhin 15 kW (20 PS) mehr. Für den Vortrieb wird Energie aus einer 54 kWh starken Lithium-Ionen-Batterie bezogen, mit der Opel eine gemittelte WLTP-Reichweite von 403 Kilometern in Aussicht stellt. Wie weit das Auto auf der Autobahn-Langstrecke tatsächlich kommt, konnten wir noch nicht ermitteln. Aber auf einer kurvenreichen Fahrt über Straßen der Serra de Tramuntana auf Mallorca war es uns nach rund 80 Kilometern möglich, einen Durchschnittsverbrauch von knapp 14,5 kWh pro 100 Kilometer zu messen. Bei gemäßigter Fahrweise erweist sich das E-Auto als kleines Sparwunder, bei dem wir den in Aussicht gestellten WLTP-Verbrauch (15,4 kWh/100 km) sogar noch spürbar unterbieten konnten.

Ab sofort auch in der auffälligen Farbkombination türkis-schwarz zu haben: der Opel Mokka Electric (2025).

Hinter dem Lenkrad stehen anders als bei den Modellen mit Verbrennungsmotor keine Schaltwippen zur Verfügung. Du kannst die Stärke der Rekuperation während der Fahrt auf diese Weise also nicht variieren. Sehr wohl ist es aber möglich, neben einem klassischen Vortrieb mit fast verzögerungsfreien Segelphasen per Knopfdruck auch einen B-Modus zu aktivieren. Dann verzögert der Opel Mokka Electric stärker, wenn der Fahrer den Fuß vom Strompedal nimmt. Und das klappt zum Beispiel auf Passagen, auf denen es kurvenreich bergab geht, richtig gut. Im Stadtverkehr hätten die Verzögerungen für unseren Geschmack aber noch etwas stärker greifen können. Auch, weil es keinen Modus für entspanntes One-Pedal-Driving gibt. Die Gänge werden ebenso über passende Schalter an der Mittelkonsole eingelegt wie die Fahrmodi. Über einen Wippschalter kannst du drei davon (Eco / Normal / Sport) auswählen.

Opel Mokka: Entspanntes Fahren zu jeder Zeit

Allerdings darfst du von dem Elektro-Mokka anders als beispielsweise vom Smart #3 Brabus (Test) nicht erwarten, dass er zu einer Rennmaschine mutiert, wenn du den Sportmodus aktivierst. Es geht vielmehr ziemlich gemächlich dem Ziel entgegen. Das ist für ein Stadtauto, wie es der Mokka sein möchte, aber auch vollkommen ausreichend. Von 0 auf 100 km/h beschleunigt der Wagen laut Herstellerangaben in neun Sekunden, in der Spitze ist bei 150 km/h das Ende der Fahnenstange bereits erreicht. Das maximal abrufbare Drehmoment liegt bei 260 Nm.

Die kompakten Abmessungen des Opel Mokka Electric (2025) werden in der Seitenansicht deutlich.

Auf der Straße erweist sich der Opel Mokka als überraschend laufruhig, störende Fahrgeräusche sind nicht zu vernehmen. Auch beim beim auffällig straff abgestimmten Fahrwerk musst du keine Einschränkungen erwarten. Selbst bei schnelleren Kurvenfahrten hält das kleine SUV gut die Spur, die Lenkung ist – ganz Opel-typisch – direkt und angenehm. Zwar steht grundsätzlich kein Head-up-Display zur Verfügung, dafür sind hinsichtlich der Kontrolle der aktuellen Geschwindigkeit aber erfreulich große Ziffern von einem Info-Display hinter dem Lenkrad ablesbar.

Ergänzt wird das 10 Zoll große digitale Kombiinstrument um ein ebenfalls horizontal ausgerichtetes Center-Display, das seinerseits eine diagonale Abmessung von 10 Zoll bietet. Die Menüführung wirkt zwar etwas altmodisch, Opel hat sich aber bewusst für eine Reduzierung auf die wesentlichsten Informationen beschränkt. Stellenweise dürfte es gerne etwas moderner zugehen, die "Pure-Panel-Displays" erfüllen aber ihren Zweck ohne erkennbare Makel.

Zwei 10-Zoll-Displays kennzeichnen das Cockpit-Design des Opel Mokka Electric (2025).

Platzangebot bleibt eingeschränkt

Hinsichtlich des Platzangebots hat sich nichts verändert. Weil das Auto nur 4,15 Meter lang ist, kürzer noch als etwa der Opel Astra, und einen Radstand von gerade einmal 2,56 Metern aufweist, geht es besonders in der zweiten Sitzreihe eng zu. Große Menschen fühlen sich hier schnell eingeengt und werden wenig Freude an einer Mitfahrt haben. Für den Transport des Nachwuchses reicht der Platz zumindest in jüngeren Jahren aus. Vorausgesetzt, Fahrer und / oder Beifahrer rücken nicht zu weit mit ihren Sitzen nach hinten. Tun sie es doch, wird es selbst für Teenager schnell unkomfortabel.

Vorn ist das Raumgefühl dafür trotz oder gerade wegen der erhöhten Sitzposition erfreulich luftig. Und auch der Sitzkomfort ist ordentlich – selbst bei flotteren Kurvenfahrten. Im Kofferraum muss man hingegen mit einem dürftigen Ladevolumen von 310 Litern leben. In etwa so viel wie im ebenfalls sehr kompakten Volvo EX30 (Test). Mit umgeklappten Rücksitzen steigt der Gepäckrauminhalt auf ebenso wenig berauschende 1.060 Liter. Mehr kann man aufgrund der kompakten Abmessungen aber auch nicht erwarten. Einen Frunk für zusätzlichen Stauraum unter der Motorhaube gibt es nicht.

Wenig Platz: Der Kofferraum des Opel Mokka Electric erweist sich als ziemlich klein.

Wer sich mehr Ladevolumen wünscht, den Hersteller aber nicht wechseln möchte, kann sich für den etwas größeren Opel Frontera Electric (Test) entscheiden. Oder ganz oben ins Regel des traditionsreichen Rüsselsheimer Herstellers greifen und den Opel Grandland Electric (Test) kaufen. Zusätzlich steht auch der Opel Combo Electric (Test) als Hochdachkombi zur Wahl.

Ladeleistung ist wenig berauschend

Um die nur 54 kWh große Batterie aufladen zu können, ist serienmäßig ein 1-phasiger On-Board-Charger verbaut. Das gestattet eine AC-Ladeleistung von 7,4 kW. Gegen Aufpreis (+700 Euro) steht ein 3-phasiger Charger mit immerhin 11 kW Ladeleistung zur Verfügung. Noch schnelleres Laden per Wechselstrom mit bis zu 22 kW gibt es bei Opels kleinstem SUV-Modell nicht. An der Schnellladesäule ist per Gleichstrom bereits bei 100 kW Ladeleistung Schluss. Und das auch nur unter optimalen Bedingungen. Für eine Aufladung von 10 auf 80 Prozent sollen laut Berechnungen von Opel rund 35 Minuten vergehen.

Was kostet der Opel Mokka Electric (2025)?

Die Elektro-Variante des Opel Mokka steht derzeit nur mit einer einzigen Motorvariante (115 kW / 156 PS) zur Verfügung. In der Ausstattungsvariante Edition werden mindestens 36.740 Euro fällig. Wer sich für die besser ausgestattete GS-Variante entscheidet, die auf 17-Zoll-Leichtmetallfelgen statt 16-Zoll-Stahlrädern zum Kunden rollt, muss mindestens 38.990 Euro auf den Tisch legen. Mit Tech-Paket, das zahlreiche zusätzliche Assistenzsysteme und Komfortfunktionen beinhaltet, steigt der Preis je nach gewählter Ausstattungsvariante noch einmal um 2.200 bis 2.600 Euro an.

Zu beachten ist auch, dass es das E-Auto nur in Weiß ohne Extrakosten zu kaufen gibt. Metallic-Lackierungen, vier davon stehen bei Opel zur Wahl, kosten 650 Euro Aufpreis. Eine Wärmepumpe ist grundsätzlich Teil der Serienausstattung, ein Panorama-Glasdach gibt es nicht einmal gegen Aufpreis. Dafür kannst du das Dach auch farblich von deiner eigentlich gewählten Lackierung absetzen, sofern du dich nicht für die Lackierung in Karbon-Schwarz entscheidest. Das schwarze Dach kostet bei Basismodell 500 Euro Aufpreis, beim GS-Modell ist die 2-Farben-Lackierung Teil der Serienausstattung.

Der Opel Mokka Electric (2025) punktet mit einem sportlichen Dachkantenspoiler am Heck.

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Fazit zum Opel Mokka Electric (2025): Mit Augenmaß verbessert

Eines hat sich nicht verändert: Das Exterieur des Opel Mokka Electric polarisiert auch mit der Facelift-Variante. Die einen werden die kantigen Formen des Kompakt-SUVs lieben, andere werden sich verwundert die Augen reiben und fragen: Ist das wirklich ein Opel?

Stark ist aber die deutlich verbesserte Effizienz. Und auch das Fahrverhalten, das wir während unserer Testfahrten auf Mallorca erleben durften, lässt fast praktisch keine Wünsche offen. Nicht nur auf kurvenreichen Landstraßen, sondern auch auf der Autobahn liegt das E-Auto satt und ohne Kompromisse auf der Straße. Die tatsächliche Langstreckentauglichkeit konnten wir allerdings nicht auf die Probe stellen. Erfahrungsgemäß muss man von der gemittelten WLTP-Reichweite aber 100 bis 150 Kilometer abziehen, sodass beim Mokka Electric nur zwischen 250 und 300 Kilometer zu erwarten sind.

Ab sofort bei deinem Opel-Partner erhältlich: der Opel Mokka Electric (2025).

Und noch etwas wird nicht jedem schmecken: Der Einstiegspreis des 1,6 Tonnen leichten Stromers bleibt ohne zusätzliche Extras mit mindestens knapp 37.000 Euro hoch. Auch für den Alltag im Stadt- und Pendelverkehr erweist sich ein attraktives Leasing-Angebot selbst für eine jüngere Zielgruppe in den meisten Fällen wohl als sinnvollere Wahl. Als Benziner startet das Auto bei 26.740 Euro, als 48-Volt-Mildhybrid bei 29.740 Euro.

Vorteile Opel Mokka Electric

  • gute Fahreigenschaften
  • direkte Lenkung
  • geringer Verbrauch im Test
  • ordentliches Platzangebot vorn
  • Wärmepumpe serienmäßig

Nachteile Opel Mokka Electric

  • beengte Platzverhältnisse im Fond
  • kleiner Kofferraum
  • kein One-Pedal-Fahren möglich
  • polarisierendes Design
  • maue Ladeleistungen

Bildquellen

  • Opel Mokka Electric (2025) im Test: Kleines Stromsparwunder: Hayo Lücke / inside digital
  • Opel Mokka Electric (2025) während der Fahrt.: Opel
  • Opel Mokka Electric (2025) im Test von inside digital.: Dani Heyne

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