E-Auto für unter 25.000 Euro am Abgrund

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E-Autos zum Schnäppchenpreis sind aufgrund der hohen Kosten für Akkupacks schwierig zu realisieren. Entsprechende Pläne gibt es trotzdem. Von verschiedenen Herstellern. Doch das wohl prominenteste Beispiel wurde jetzt offiziell abgesagt. Tesla zieht den Stecker.
Ladeanschluss an einem E-Auto mit Ladestecker.

Kein E-Auto für unter 25.000 Dollar von Tesla.

Immer wieder hat es in den vergangenen Monaten Berichte über ein Billigauto von Tesla gegeben. Unter 25.000 US-Dollar und damit auch unter 25.000 Euro sollte es kosten und Ende 2024, spätestens aber in der ersten Jahreshälfte 2025 auf den Markt kommen. Doch aus dem als Tesla Model 2 geplanten Elektroauto wird nichts. Das hat Konzernchef Elon Musk jetzt bei der Vorlage der neuesten Quartalszahlen offiziell bestätigt. Die Pläne für ein Einsteigermodell seien aufgegeben worden. „Ein reguläres 25.000-Dollar-Modell zu haben ist sinnlos“, so Musk. Es wäre „albern“ an diesem Ziel festzuhalten.

Tesla: Günstigere Modellvarianten statt preiswertes Model 2

Statt ein günstiges, eigenständiges Tesla-Modell zu bauen, sei stattdessen geplant, kostengünstigere Versionen der bestehenden Modelle auf den Markt zu bringen. Gemeint ist damit neben dem Tesla Model 3 auch das Tesla Model Y. Ziel sei es, die Einsteigermodelle der beiden Kassenschlager in den USA nach Abzug von Subventionszahlungen für unter 30.000 Dollar anzubieten. Sie dürften zu einem späteren Zeitpunkt auch nach Deutschland kommen. Zu welchem Preis ist aber noch unklar.

In den vergangenen Monaten hatte Tesla bereits mit diversen Preissenkungen auf einen schwächelnden Autoabsatz reagiert. Eine sinkende Gewinnmarge nahm der Konzern dabei bewusst in Kauf. Trotzdem lag sie im dritten Quartal des laufenden Jahres bei überraschend hohen 10,8 Prozent. Ein deutliches Plus im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahres, als die Marge noch bei nur 7,6 Prozent lag. Die Erwartungen von Analysten wurden damit deutlich übertroffen, was auch den Aktienkurs im nachbörslichen Handel deutlich beflügelte.

Nicht nur der E-Auto-Absatz legt zu

Grund für das Margenplus: Der Umsatz von Tesla ist im abgeschlossenen Quartal um satte acht Prozent auf 25,1 Milliarden Dollar gestiegen. Zugleich sanken die Produktionskosten. Erfreulich entwickelt sich insbesondere das Geschäft in China, wo die Auslieferungszahlen deutlich zulegen konnten. Ferner nahm Tesla viel Geld durch den Verkauf von Emissionsrechten ein. Und auch das Energiegeschäft, das unter anderem den Verkauf von Batterien für Hausbesitzer beinhaltet, läuft rund. Der Nettogewinn von Tesla legte im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar zu.

In Summe konnte Tesla im dritten Quartal übrigens knapp 463.000 Einheiten seiner Pkw-Modelle Model 3 und Model Y ausliefern – sechs Prozent mehr als im zweiten Quartal vergangenen Jahres. Andere Modelle spielen hingegen nur eine untergeordnete Rolle. Das Model S, das Model X oder auch den Cybertruck lieferte Tesla im abgeschlossenen Quartal in Summe nur 22.915 Mal aus. Auch das ist aber ein Erfolg. Denn der Absatz in diesem Segment legte um satte 43 Prozent zu. Die Zahl der Supercharger-Standorte wuchs zwischen Ende des zweiten und Ende des dritten Quartals um 233 auf 6.706. Dort waren in Summe 62.421 Ladepunkte nutzbar.

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